Der Titelkampf in der DTM spitzt sich weiter zu. Beim vorletzten Rennen auf dem spanischen Kurs in Valencia kassierten die drei Titelkandidaten Gary Paffett, Bruno Spengler und Jamie Green eine Strafe. Mercedes war wie schon im Qualifying ohne Chance, Spengler rettete ganze acht Punkte ins Ziel - und liegt damit nur noch drei Zähler hinter Gary Paffett. Den Rennsieg holte sich derweil Augusto Farfus vor Adrien Tambay und Mattias Ekström.

Bereits auf den ersten Metern ging es ordentlich zur Sache - und die drei Titelkandidaten waren mittendrin. Spengler wurde auf dem Weg zur ersten Kurve von Ekström auf die Wiese gedrängt und touchierte dann Robert Wickens, der wiederum Martin Tomczyk umdrehte. Spengler kam trotzdem auf die zehnte Position nach vorne, während es dahinter noch enger wurde. Paffett wollte vor der zweiten Kurve an Joey Hand vorbei, touchierte den BMW und wurde dann vom US-Amerikaner getroffen.

Paffett in Kollision verwickelt

Paffett verlor nicht nur wertvolle Positionen, sondern auch alle Chancen auf Punkte. Mit einem Schaden an der Frontpartie war er drei Sekunden langsamer als die Spitze und fuhr nur auf Platz 16 direkt hinter Green. Aber auch für BMW lief es nicht besser: Spengler musste nach einem von der Rennleitung festgestellten Frühstart einmal durch die Boxengasse fahren, auch wenn er das nicht wahr haben wollte. Nach der Durchfahrtsstrafe reihte sich Spengler hinter Green auf der 15. Position ein.

Farfus bekam von alle dem nicht viel mit. Der Brasilianer verteidigte die Führung mit einem perfekten Start und setzte sich bereits in den ersten zehn Runden fast fünf Sekunden von seinen Verfolgern Mortara und Filipe Albuquerque aus dem Audi-Lager ab. Nach dem ersten Boxenstopp führte Farfus weiterhin vor Mortara, dahinter reihte sich nun Tambay ein.

Im Mittelfeld kam Spengler nach seinem Boxenstopp wieder an Green vorbei, der übrigens auch eine Strafe kassierte: Er leistete sich bei seiner Boxenausfahrt einen Fehler und rutschte über die Streckenmarkierung hinaus - auch das hatte eine Durchfahrtsstrafe zur Folge. Kurz zuvor musste Paffett vor seinem ersten Stopp eine 2-Sekunden-Strafe absitzen, sein Rennen war da aber ohnehin schon gelaufen.

Spengler startet Aufholjagd

Hinter Farfus, der keinen guten zweiten Boxenstopp erwischte, kämpften die Audi-Piloten derweil um die Positionen in den Punkten. Albuqueque fiel nach einem guten Qualifying immer weiter zurück, besser machte es Mattias Ekström, der mit einer abweichenden Strategie auf den vierten Platz nach vorne fuhr. Weniger Glück hatte Miguel Molina, der nach einem Bremsdefekt in den Top-10 liegend ausfiel. Auch Timo Scheider musste seinen Audi mit einem technischen Defekt abstellen.

Mit etwas Abstand auf Albuquerque, Mike Rockenfeller und Andy Priaulx lag Rahel Frey nach einem Fahrfehler von Dirk Werner in der Schlussphase auf dem achten Rang, nach einem überraschenden Ausfall von Mortara rückte sie sogar auf den siebten Platz auf. Direkt hinter der Schweizerin lauerte allerdings Spengler auf seine Chance. Sechs Runden vor dem Ziel lief das Duo auf Priaulx auf, der deutlich langsamer unterwegs war.

Auf der Gegengeraden griff Frey auf der Außenbahn an, während Spengler sich innen neben Priaulx setzte. Spengler kassierte gleich beide Kontrahenten, Frey versauerte trotz mehrerer Kontakte hinter dem Briten. Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich sprach danach von "unterster Schublade" - die Rennleitung sah das ähnlich und ordnete einen Platztausch an. So beendete die Audi-Dame das Rennen auf der siebten Position, auch Werner und Green holten noch Punkte, wobei der Mercedes-Pilot den letzten Punkt von David Coulthard geschenkt bekam.