Bruno Spengler ist der strahlende Gewinner der Hitzeschlacht auf dem Nürburgring. Der BMW-Pilot feierte bei rund 32 Grad Luft- und mehr als 55 Grad Cockpit-Temperatur seinen dritten Sieg in der Eifel. Das Podest wird von Edoardo Mortara und Martin Tomczyk komplettiert. Spengler verteidigte am Start seine Pole Position und machte Runde für Runde Boden auf seine Verfolger gut. Dahinter blieb der Drittplatzierte Filipe Albuquerque beinahe stehen und fiel auf den zehnten Rang zurück, während Spielberg-Sieger Edoardo Mortara ein unauffälliges Rennen auf der zweiten Position fuhr.

"Es war ein Traumtag", jubelte der glückliche Sieger, der sich an seinen ersten Sieg in der Eifel erinnert fühlte. "Das Auto war einfach sensationell - ich habe mich so wohlgefühlt." Das Überholmanöver des Tages zeigte Tomczyk, der sein Ziel, das Podest zu erreichen, hartnäckig verfolgte. Während es am Start und in der Boxengasse nur mit dem vierten Rang klappte, machte er in der Mercedes-Arena kurzen Prozess und ging innen an Audi-Pilot Mike Rockenfeller vorbei, der am Ende Fünfter wurde. "Es war ein toller Kampf mit Mike, daher auch mein Dank an ihn", freute sich der Rosenheimer. Kurzzeitig gab es aber für den Meister von 2011 nochmals Druck von hinten, als Jamie Greens Mercedes formatfüllend in seinem Rückspiegel zu sehen war. Allerdings hatte der Brite bereits in Runde 19 beide Stopps absolviert und wurde zum Rennende hin immer langsamer.

Paffett mit schlechtestem Saisonergebnis

Nach einem guten Start folgten beim Meisterschaftsführenden Gary Paffett keine großen Sprünge mehr. Der Mercedes-Mann schob sich sofort von Rang 11 auch die siebte Position nach vorne und konnte sich im Verlauf den Rennens noch einen Rang verbessern, als er sich in der Boxengasse an Markenkollege Robert Wickens vorbeischob. Weitere, mögliche Positionsgewinne wurden dann aber von einem verpatzten Boxenstopp zunichte gemacht. Mit Rang sechs fuhr Paffett nach fünf Podestplätzen und einem vierten Platz sein schlechtestes Ergebnis ein - die Meisterschaft führt er aber immer noch dominant an. "Wir waren schnell und ich hätte auch Vierter werden können", war Paffett mit seinem Ergebnis nicht zufrieden. "Es ist ein bisschen enttäuschend, dass wir es nicht besser machen konnten."

Mattias Ekström hatte ein Rennen, das zu seinem verpatzten Qualifying passte. Gleich am Start fiel der Audi-Pilot von Rang 12 auf 14 zurück und kämpfte in der Folge mit Ralf Schumacher. Der Audi sei im Vergleich zum Samstag zwar besser gewesen, aber immer noch nicht optimal. Gegen Ende versuchte der Schwede, sich noch an BMW-Mann Augusto Farfus vorbei in Richtung Teamkollege Timo Scheider zu schieben, blieb auf Rang elf aber punktelos.

Frey mit starkem Rennen

Das Duell der letzten Runden war der Kampf um die 13. Position zwischen Schumacher und Rahel Frey. Die Schweizerin war wie am gesamten Nürburgring-Wochenende stark unterwegs und setzte den Kerpener Runde um Runde mehr unter Druck. Dieser kämpfte mit seinem Mercedes, der nach einer Kollision ein hinten links beschädigt war. Am Ende rettete er sich aber vor der Audi-Pilotin über die Ziellinie.

Roberto Merhi musste das Rennen in Runde neun aufgeben, Foto: RACE-PRESS
Roberto Merhi musste das Rennen in Runde neun aufgeben, Foto: RACE-PRESS

Ein teaminternes Mercedes-Duell zwischen Roberto Merhi und David Coulthard in Runde zwei endete in einem Dreher für Markenkollegin Susie Wolff, die zwischen die Fronten geriet. Während die Schottin das Rennen aber wieder aufnehmen und auf Platz 17 beenden konnte, schied Merhi nur wenige Runden später aus. Begründung: Das Auto war nach der Berührung mit Coulthard unfahrbar. Wenig später lieferte sich dieser einen Aufsetzer auf den Kerbs und kam nach einem Dreher kurz vor der Leitplanke zum Stehen. Das Rennen ging für den Schotten zwar weiter, allerdings auf dem letzten Rang, wo er auch bis zum Ende blieb.

Während die Mercedes-internen Zwistigkeiten ohne Folgen blieben, gab es für Adrien Tambay und Christian Vietoris Durchfahrtsstrafen, weil sie Miguel Molina beziehungsweise Andy Priaulx nach einem Schubser drehten. Für alle Beteiligten endete das Rennen außerhalb der Punkte, Tambay musste zur Rennmitte seinen Audi abstellen.