Nach dem diesjährigen Rallye Weltmeisterschaftslauf, der Neste Oil Rally Finnland, reist das deutsche Einsatzteam in der JWRC ohne Punkte, dafür aber nach einem Unfall seiner Piloten mit Arbeit wieder nach Hause.

Nach den beiden Vorzeigeresultaten beim fünften und sechsten Lauf zur diesjährigen JWRC auf Sardinien und in Polen, die das im bayerischen Böbing ansässige Team mit seinen französischen Piloten Yoann Bonato (25) und Benjamin Boulloud (25) auf dem vierten und dritten Rang beendete, muss das Team nun die Lederhosen gegen Mechanikeranzüge tauschen.

Zwar ließ die erste Etappe am Freitag noch auf viel hoffen, denn dort war Team lange Zeit auf Podiumsfahrt unterwegs. Auf Platz drei hinter dem finnischen Gaststarter Pinomäki und dem Führenden Prokop liegend, musste das Piloten-Duo zwar den Streckenbedingungen mit einem Plattfuß ersten Tribut zollen, doch ein ebenfalls zufriedenstellender vierter Rang am Ende des Tages machte das Team zuversichtlich für die zweite Etappe.

Doch schon auf der ersten Wertungsprüfung am Samstag war der Traum für das Recce Rent Rallye Team ausgeträumt. Ein kleiner Fahrfehler des Piloten, der die Idealline in einer Kurve nur minimal verfehlte, hebelte das Einsatzauto, den Swift Super 1600, aus und das Fahrzeug überschlug sich. Fahrer und Beifahrer blieben zwar unverletzt, doch an ein Weiterfahren war nicht zu denken.

"Schade, es hat alles so gut begonnen. Yoann ist von Anfang an richtig gut dabei gewesen, hat gute Zeiten gefahren und das Team war natürlich motiviert, die Erfolge aus Sardinien und Polen sogar noch zu toppen. Aber hätte, wäre, wenn, im Rallye-Sport geht es nun mal eng her und jede Kleinigkeit kann in diesem Spitzensport sofort Konsequenzen haben und bestraft werden. Die Hauptsache ist, dass es Yoann und Benjamin gut geht, den Rest bekommen wir schon wieder hin - dafür gibt es ja uns. Auch wenn es für die beiden Piloten nun finanziell eng aussieht, wir werden den Schaden zu Hause erst einmal genau analysieren und dann über die weitere Saison nachdenken. Selbst wenn es für die Mannschaft ein paar Sonderschichten bedeutet, so sind wir mit Herzblut bei der Sache und bekommen den Swift Super 1600 für den nächsten Einsatz auf jeden Fall wieder flott," so Teamchef Niki Schelle, der die Rallye von zu Hause aus verfolgen musste, da er nach einer Bandscheibenoperation von vor anderthalb Wochen noch das Bett hüten muss.