Die ursprünglich 19 genannten Teams haben sich um eine Nation verringert. Der Franzose Guillaume Canivenq und sein Beifahrer Sebastian Grimal haben am Donnerstag ihre Teilnahme mit ihrem Peugeot 207 S2000 kurzfristig abgesagt. Damit kämpfen 18 Länder-Vertreter um die beiden Plätze für die nächstjährige Rallye Weltmeisterschaft.

Als WM-Läufe wurden die Rallyes in Portugal, Italien, Griechenland, Finnland, Spanien und Großbritannien bereits fixiert. Wer dort aus der Europazone starten wird, darüber wird am Samstag Abend in Freistadt entschieden.

Dabei geht es nicht nur um Zeiten, sondern um den Gesamteindruck der Talente. Die Bewertung wird durch eine internationale Jury durchgeführt, in der unter anderem Walter Röhrl und Michele Mouton als Expert Driver vertreten sind.

Die beiden Topstars werden am heute Abend ab 21 Uhr in der Freistädter an der Talkshow "Rallye-Generationen" teilnehmen, wo sie auf die österreichischen Rallye-Ikonen Manfred Stohl und Raimund Baumschlager treffen werden. Zuvor, ab 20 Uhr, gibt es die öffentlichen Interviews mit den Shootout-Teilnehmern, die neben dem nicht öffentlichen Hearing auch in die Bewertung mit einfließen.

Für die Europäische Zone werden zwei Piloten den Zuschlag erhalten. Eine riesige Chance für unseren Youngster Hermann Gassner junior, der durch sein Talent ständig auf sich aufmerksam macht. Für den Österreicher Franz Wittmann ein ernstzunehmender Konkurrent. Zwar schätzt Wittmann seine Gegner allesamt als stark ein, ganz besonders bei Kräften ist für ihn aber der 19-jährige Gassner jr: "Der hat heuer schon 15 oder 16 Rallyes bestritten, er ist also bestens eingeschossen. Aber ich bin bereit, die Herausforderung anzunehmen."

Dass bei einer solchen Fahrersichtung marktpolitische Entscheidungen allerdings niemals völlig auszuschließen sind, liegt auf der Hand. Pirelli investiert viel Geld in das ehrgeizige Nachwuchsprojekt, das der italienische Reifenhersteller quasi im Paket der Alleinausrüstung der WRC "mitgekauft" hat.

Gefahren wird am Samstag. Vormittags wird die 8,85 Kilometer lange SP "Kerschbaum" dreimal in Angriff genommen, nachmittags steht die 11,07 Kilometer lange SP "Trölsberg" ebenfalls dreimal auf dem Programm. Nachdem bei der Zielankunft in der Messehalle erneut Interviews gegeben werden, wird sich die Jury zurückziehen, um die Entscheidung zu treffen. Die Zeiten werden zwar gemessen und auch in Relation zu den jeweils eingesetzten Fahrzeugen betrachtet - sie sind jedoch keine verpflichtenden Bewertungskriterien, es kommt auf den Gesamteindruck an. Wer den besten Eindruck hinterlassen hat, wird sich am Sonnabend zeigen.