Bei bestem Spätsommerwetter um die 26 Grad unterstrich der frischgebackene Supersport-Weltmeister Sam Lowes, dass der Sieg in Jerez nur über ihn führen wird. Mit mehreren schnellen Runden in Serie übernahm der Engländer früh die Führung in der Zeitentabelle der zweiten 45-minütigen Qualifikation zum Saisonfinale und steigerte eine erste Bestzeit von 1:44.043 Minuten mehrfach, bevor er nach gut fünfzehn Minuten mit 1:43.609 Minuten und knapp 0,7 Sekunden Vorsprung auf Vladimir Leonov erstmals die Box ansteuerte.

Leonov, der bereits das ganze Wochenende über schnell unterwegs war, schien Lowes zunächst als einziger Fahrer gefährlich werden zu können, musste angesichts des horrenden Tempos an der Spitze jedoch abreißen lassen. Kenan Sofuoglu, Sieger der beiden letzten Rennen und Vizeweltmeister, lag zwar zunächst auf Rang drei, kämpfte aber wie schon das gesamte Wochenende über mit Problemen und fiel zunächst hinter Roberto Rolfo und Lorenzo Zanetti zurück. Auch nach zwanzig Minuten lag Sofuoglu immer noch auf Rang fünf, nun jedoch hinter dem neuen Dritten Michael van der Mark und Rolfo.

Weiter hinten im Feld crashte Roberto Tamburini auf Platz dreizehn liegend, während sich Christian Iddon auf Rang fünf nach vorne schob und Sofuoglu gar auf Platz sechs verbannte. Nach der Hälfte des Qualifyings komplettierten Zanetti , Raffaele de Rosa, David Salom und Alex Baldolini die Top-Zehn. Zanetti verunfallte 22 Minuten vor Ende der Session, hielt aber noch einige Zeit seinen Rang, da die Session nach einem heftigen Abflug von Danny Webb am Ende des Feldes für mehrere Minuten per Rote Flagge unterbrochen wurde. Kurz vor der Unterbrechung hatte sich jedoch Iddon noch auf Rang drei geschoben, allerdings satte 0,7 Sekunden hinter dem Führenden Lowes.

Die ersten Minuten nach dem Re-Start verliefen weitestgehend ruhig und keiner der ersten Zehn war auf einer schnellen Runde unterwegs. Nach der Abtastphase war es dann Sofuoglu, der mit einer Zeit von 1:44.180 Minuten von sechs auf drei sprang und sich provisorisch für Startreihe eins qualifizierte. Baldolini verbesserte sich rund zehn Minuten vor dem Ende von zehn auf sieben, der bis dato unauffällige Fabien Foret sprang rund acht Minuten vor der karrierten Flagge quasi aus dem Nichts auf Rang neun nach vorne. Sheridan Morais, der bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in den Niederungen des 32 Mann starken Feldes zu finden war, schob sich dann jedoch auf seiner Kawasaki auf Rang neun, weswegen Foret, de Rosa und Salom in Startreihe vier verbannt wurden.

Als alles bereits mit einer sicheren Pole-Position für Lowes rechnete, holte Rolfo auf frischen Reifen gut vier Minuten vor dem Ende den Hammer raus und brannte eine 1:43.560 in den spanischen Asphalt, welche ihn mit gerade einmal 0,049 Sekunden Vorsprung auf Rang eins spülte. Auch Sofuoglu legte auf frischen Reifen noch einmal alles in die Waagschale und platzierte sich mit nicht einmal zwei Zehntelsekunden Rückstand auf Rang drei, vor Leonov, Iddon und van der Mark. Im Stile eines Champions ließ die Antwort Lowes' jedoch nicht lange auf sich warten: Mit seiner nächsten schnellen Runde unterbot der Weltmeister Rolfo um knapp eine halbe Sekunde und sicherte sich so rund eine halbe Minute vor dem Ende der Qualifikation die überlegene Pole-Position. Mit einer späten schnellsten Runde verdrängte Russo Morais in letzter Sekunde aus der dritten Startreihe.

WorldSSP, Jerez, 2. Qualifying:

1. Sam Lowes (Yakhnich Motorsport) Yamaha YZF R6 1:43.118
2. Roberto Rolfo (ParkinGo MV Agusta Corse) MV Agusta F3 675 1:43.560
3. Kenan Sofuoglu (MAHI Racing Team India) Kawasaki ZX-6R 1:43.611
4. Vladimir Leonov (Yakhnich Motorsport) Yamaha YZF R6 1:43.674
5. Christian Iddon (ParkinGo MV Agusta Corse) MV Agusta F3 675 1:44.255
6. Michael Vd Mark (Pata Honda World Supersport) Honda CBR600RR 1:44.330
7. Alex Baldolini (Suriano Racing Team) Suzuki GSX-R600 1:44.409
8. Lorenzo Zanetti (Pata Honda World Supersport) Honda CBR600RR 1:44.410
9. Riccardo Russo (Puccetti Racing Kawasaki) Kawasaki ZX-6R 1:44.613
10. Sheridan Morais (Team Goeleven) Kawasaki ZX-6R 1:44.647
11. Danny Webb (PTR Honda) Honda CBR600RR 1:44.706
12. Fabien Foret (MAHI Racing Team India) Kawasaki ZX-6R 1:44.711
13. Raffaele De Rosa (Team Lorini) Honda CBR600RR 1:44.756
14. Marco Faccani (Evan Bros R. by S.M.A. Honda I) Honda CBR600RR 1:44.757
15. Massimo Roccoli (Team Pata by Martini) Yamaha YZF R6 1:44.766
16. David Salom (Kawasaki Intermoto Ponyexpres) Kawasaki ZX-6R 1:44.775
17. Roberto Tamburini (Team Lorini) Honda CBR600RR 1:44.965
18. Ronan Quarmby (Prorace) Honda CBR600RR 1:45.030
19. Kev Coghlan (Kawasaki DMC-Lorenzini Team) Kawasaki ZX-6R 1:45.072
20. Jack Kennedy (Rivamoto) Honda CBR600RR 1:45.089
21. Mathew Scholtz (Suriano Racing Team) Suzuki GSX-R600 1:45.111
22. Matthieu Lagrive (Kawasaki Intermoto Ponyexpres) Kawasaki ZX-6R 1:45.615
23. Lee Johnston (Team Honda PTR) Honda CBR600RR 1:46.041
24. Luca Marconi (PTR Honda) Honda CBR600RR 1:46.331
25. Nacho Calero Perez (Honda PTR) Honda CBR600RR 1:46.399
26. Alex Schacht (Racing Team Toth) Honda CBR600RR 1:46.883
27. Imre Toth (Racing Team Toth) Honda CBR600RR 1:47.046
28. Corey Alexander (Team Honda PTR) Honda CBR600RR 1:47.350
29. Brodie Waters (AARK Racing) Honda CBR600RR 1:47.476
30. Fraser Rogers (Complus SMS Racing) Honda CBR600RR 1:47.776
31. Alexey Ivanov (Kawasaki DMC-Lorenzini Team) Kawasaki ZX-6R 1:48.090
32. Eduard Blokhin (Rivamoto) Honda CBR600RR 1:48.731