Nachdem E-Autos in den üblichen Segmenten (wenn auch größtenteils nach wie vor SUV und Crossover) im Alltag angekommen sind, beschäftigen sich die Hersteller weltweit nun auch damit, andere Klassen vollständig zu elektrifizieren. Hier konzentriert man sich vor allem auf Nutzfahrzeuge, die für viele Marken oft eine ebenso wichtige Rolle auf dem Markt spielen wie PKW. Egal ob für den kleinen Handwerker um die Ecke oder die riesigen Flottenbestände großer Unternehmen, die Hersteller sind sich einig und wollen künftig für jeden Kunden eine passende E-Lösung anbieten. Heute sehen wir uns einmal die größte Klasse der E-Nutzfahrzeuge an.

Renault Master

Renault, Master
Renault Master, Foto: Renault

Renault stellte im November den neuen Master vor und machte gleich von Anfang an klar, dass es den Van, neben dem klassischen Dieselantrieb, auch als E- und Wasserstoffversion geben wird. Dank einer verbesserten Aerodynamik konnte der cW-Wert sowie der Kraftstoffverbrauch gegenüber dem Vorgänger um 20 Prozent gesenkt werden und das, obwohl der neue Master eine doch ziemlich aufrechtstehende Front besitzt. Antriebstechnisch wird Renault zwei E-Aggregate anbieten, die entweder 130 oder 142 PS liefern. Das Drehmoment liegt bei 300 Newtonmeter. Die Akkus sind entweder auf 40 kWh und 180 Kilometer Reichweite oder 87 kWh und 410 Kilometer Reichweite ausgelegt. Schließt man den Master beispielsweise in der eigenen Werkstatt an eine 22-kW-Wallbox an, so ist das Aufladen von 10 auf 100 Prozent in weniger als vier Stunden erledigt. Am 130-kW-Schnelllader sind in rund 30 Minuten 229 Kilometer nachgeladen. Bei der Anhängelast sind bis zu 2,5 Tonnen möglich. Die Nutzlast beträgt maximal 1.625 Kilogramm.

Fiat Ducato

Fiat, Ducato
Fiat Ducato, Foto: Fiat

Der Mitstreiter Fiat Ducato aus dem Hause Stellantis ist ebenfalls für 2024 neu und geht auch als vollelektrische Version an den Start. Der Italiener ist mit seinen 270 elektrischen Pferdestärken und insgesamt 410 Newtonmeter Drehmoment stärker als der Franzose. Die neue 110-kWh-Batterie ist für bis zu 420 Kilometer ausgelegt. Mit maximal 150 kW Gleichstrom ist der Akku in rund 55 Minuten am Schnelllader wieder aufgeladen. Mit Wechselstrom sind 11 kW möglich. Die Zuladung beträgt 1.950 Kilogramm. Optisch behält der Fiat Ducato und seine Brüder Opel Movano, Peugeot Boxer, Citroën Jumper sowie Toyota Proace Max die bekannte Form. Hier wurden für das neue Modelljahr nur minimale Anpassungen, wie beispielsweise am Kühler oder an den Lichtern, durchgeführt.

VW e-Crafter

VW, e-Crafter
VW e-Crafter, Foto: Volkswagen

Bei VW und dem e-Crafter gibt es für das kommende Jahr keine großen Überarbeitungen. Mit nur 115 Kilometer Reichweite und der kleinen 36-kWh-Batterie liegt er im Vergleich aber deutlich hinter den Vans von Stellantis und dem Renault Master. Das E-Aggregat liefert 136 PS System-Output. Geladen wird mit 7,2 kW AC oder maximal 40 kW DC. Die neue Crafter-Generation wurde von Volkswagen für 2028 angekündigt.

Ford E-Transit und Mercedes e-Sprinter

Ford, E-Transit
Ford E-Transit, Foto: Ford

Weitere E-Vans stellen uns Ford mit dem E-Transit und Mercedes mit dem e-Sprinter bereit. Ersterer schafft bis zu 317 Kilometer, hat maximal 269 PS und kann mit 115 kW Gleichstrom geladen werden. Der e-Sprinter sieht da mit seinen 115 PS hingegen direkt lahm aus. Der 47-kWh-Akku ist für lediglich 158 Kilometer ausgelegt, die kleinere 35-kWh-Batterie für nur 120 Kilometer Reichweite. Serienmäßig wird immer mit 7,4 kW Wechselstrom oder bis zu 20 kW Gleichstrom geladen. Optional kann man mit bis zu 80 kW DC „nachtanken“. Um künftig mit der rasant stärker werdenden E-Van-Konkurrenz mithalten zu können, hat man bei Mercedes bereits einen Nachfolger der aktuellen Sprinter-Generation auf der neuen VAN.EA-Plattform angekündigt.

Die künftigen E-Vans von Mercedes, Foto: Mercedes-Benz
Die künftigen E-Vans von Mercedes, Foto: Mercedes-Benz