Auf Dennis Marschall wartet 2017 die größte Herausforderung seiner bisherigen Motorsportkarriere. Das Nachwuchstalent aus Eggenstein-Leopoldshafen geht für Aust Motorsport im ADAC GT Masters an den Start. Nach der Vizemeisterschaft im Audi Sport TT Cup 2016, steht nun der direkte Aufstieg in die 'Liga der Supersportwagen' bevor.

Die aktuelle Generation des Audi R8 LMS, den Marschall in der kommenden Saison für das Team aus Ostwestfalen pilotiert, wird seit 2016 im GT3-Sport eingesetzt. In seiner ersten Saison konnte der über 580 PS starke Bolide aus Ingolstadt im ADAC GT Masters die Meisterschaft erringen.

In seinen zwei Saisons im Audi Sport TT Cup erlernte Marschall das nötige Rüstzeug, um optimal auf die Herausforderung von Audis Hightech-Sportwagen vorbereitet zu sein. In insgesamt 26 Rennen im hochklassigen Audi Markenpokal erzielte Marschall 6 Siege, 14 Podiumsplatzierungen sowie 8 Pole Positions und 6 schnellste Rennrunden.

Marschall wird sich bei Aust Motorsport an der Seite seines Schweizer Teamkollegen Patric Niederhauser mit der Elite des GT3-Motorsports messen. Die Mannschaft rund um Teamgründer Frank Aust gab 2016 ihr Debüt im ADAC GT Masters und glänzte in einem Feld von mehr als 30 Supersportwagen mit Top-10-Ergebnissen.

In seiner Rookie-Saison im ADAC GT Masters erwarten Marschall sieben Rennwochenenden mit jeweils zwei Läufen. Der Saisonauftakt findet am 29. April in Oschersleben statt. Zu den weiteren Stationen zählen aus der Formel 1 bekannte Rennstrecken wie der Nürburgring, der Hockenheimring und der Red Bull Ring in Österreich. Das Saisonfinale am 23. September wird für Marschall zudem ein besonderes Highlight: In Hockenheim bestreitet er sein großes Heimrennen. Der TV-Sender SPORT1 überträgt auch dieses Jahr alle 14 Rennen des ADAC GT Masters live und in voller Länge.

Dennis, wie kam es zum Einstieg ins ADAC GT Masters mit Aust Motorsport?
Der Aufstieg in den GT3-Sport war von Beginn an mein Ziel. Ich sehe meine Motorsportkarriere langfristig in der Welt der Sportwagen. Nach zwei erfolgreichen Jahren im Audi Sport TT Cup fühle ich mich optimal auf diese Herausforderung vorbereitet. Aust Motorsport hat vergangene Saison im ADAC GT Masters eine beeindruckende Entwicklung gezeigt. Deshalb haben wir das Team von Anfang an in Erwägung gezogen. Ich freue mich auch auf die Zusammenarbeit mit meinem neuen Teamkollegen Patric Niederhauser, der auf große Erfahrung in der GP3-Serie und im GT3-Rennwagen zurückblickt. Ich bin sicher, dass wir ein konkurrenzfähiges Duo bilden und ich von Patric noch einiges lernen kann.

Dennis Marschall geht bei Aust Motorsport an der Seite von Patric Niederhauser in die Saison, Foto: P1 - Dirk Pommert
Dennis Marschall geht bei Aust Motorsport an der Seite von Patric Niederhauser in die Saison, Foto: P1 - Dirk Pommert

Was erwartest du bei der Umstellung vom Touren- auf den Sportwagen?
Am Ende der letzten Saison ermöglichte mir Audi einen Testtag im Audi R8 LMS auf dem Nürburgring. Dort konnte ich einige Kilometer fahren und das hat sehr gut geklappt. Natürlich hat das GT3-Auto viel mehr Power als alles, was ich davor gefahren bin. Das kann man wirklich nur schwer miteinander vergleichen. Aber ich konnte teilweise auf meine Erfahrung aus dem Formelsport zurückgreifen, etwa beim den Umgang mit dem Heckantrieb und der Aerodynamik. Im Audi R8 LMS habe ich in den schnellen Kurven sofort gemerkt, dass das Auto über eine starke Aerodynamik verfügt und der Anpressdruck eine entscheidende Rolle spielt. Das Fahren hat mir richtig großen Spaß gemacht und ich kann das erste Rennen kaum erwarten.

Welche Ziele hast du dir für deine Debütsaison im ADAC GT Masters gesetzt?
Das Auto ist für mich natürlich ein richtig großer Schritt. Im Audi Sport TT Cup gab es begrenzte Einstellungsmöglichkeiten, ganz im Gegensatz zu den unzähligen Optionen an einem GT3-Auto. Ich werde sicherlich eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen, um ein Gefühl dafür zu entwickeln. Mein Ziel ist dennoch, regelmäßig in die Top-10 zu fahren. Eine Podiumsplatzierung in meinem ersten Jahr wäre natürlich ein tolles Highlight. Auf der anderen Seite stehe ich vor der bisher größten Herausforderung meiner Karriere. Das Starterfeld des ADAC GT Masters ist vom Niveau her nicht mehr weit weg von der DTM. Es sind ehemalige DTM-Piloten dabei und welche, die auf jeden Fall das Zeug dazu hätten. Es wird eine schwierige Aufgabe, sich gegen diese starke und erfahrene Konkurrenz zu behaupten.