Neel Jani und Adam Carroll heißen die Sieger der beiden A1 Grand Prix Rennen in Malaysia. Auf dem Kurs von Sepang gewann die Schweiz das Sprintrennen am Vormittag, während Irland nach der Mittagspause nichts anbrennen ließ und ebenfalls sehr deutlich siegte. Über Podestplätze konnten sich vier weitere Nationen freuen, darunter auch die USA mit Marco Andretti am Steuer.

In der Startrunde zum Hauptrennen spürte der amtierende Weltmeister Neel Jani die Tücken des Mittelfelds. Nach technischen Problemen im zweiten Abschnitt des Qualifyings musste der Schweizer von ganz hinten starten, hatte zwar schon einige Plätze gutgemacht, kam jedoch in der vierten Kurve auf die äußere dreckige Linie und drehte sich aus dem Rennen. Auch für Indien war der Arbeitstag vorzeitig beendet - hier half Jeroen Bleekemolen in der ersten Kurve tatkräftig mit.

Der Niederländer profitierte nach einer kurzen Safety-Car-Phase zudem von einem Zweikampf zwischen Daniel Morad und Danny Watts. Als seine beiden Vordermänner gemeinsam von der Strecke abkamen, verbesserte sich Bleekemolen auf den vierten Rang hinter Adam Carroll, Filipe Albuquerque und Fairuz Fauzy.

Marco Andretti fuhr bis auf das Podium, Foto: A1GP
Marco Andretti fuhr bis auf das Podium, Foto: A1GP

Die Runde der ersten Boxenstopps veränderten die Reihenfolge an der Spitze nicht. Irland rief Adam Carroll erst einige Umläufe nach der Konkurrenz zum Service - was sich später mit einem Vorsprung von vier Sekunden auf Portugal bezahlt machte. Jeroen Bleekemolen musste seine Hoffnungen auf ein gutes Resultat dagegen begraben: der Holländer kassierte eine Durchfahrtsstrafe und wurde so bis auf den 14. Rang zurückgereicht.

Kaum besser lief es für die Lokalmatadoren aus Malaysia. Ihr Einsatzfahrer Fauzy steuerte die Boxengasse am Ende der 16. Runde und damit außerhalb des Boxenstoppfensters an. Seine Mechaniker zeigten sich überrascht und schickten ihren Schützling unverrichteter Dinge wieder zurück auf die Piste. Mit deutlich weniger Problemen näherten sich Irland und Portugal dem Ziel - bei beiden Nationen klappte auch der zweite Boxenstopp perfekt.

Auf frischen Pneus und mit wenig Benzin im Tank konzentrierte sich Carroll in der Schlussphase auf die schnellste Rennrunde und den dazugehörigen Punkt. Nach seinem Stopp verdoppelte der Ire seinen Vorsprung so auf zehn Sekunden - der Sieg war ihm endgültig sicher. Aber auch Filipe Albuquerque, der zuletzt in China gewann, war auf der sicheren Seite: sein Vorsprung auf Marco Andretti betrug 25 Sekunden. Der US-Amerikaner zeigte sich im Hauptrennen deutlich aufgeweckter und konnte die Fehler der Gegner nutzen, um zum ersten Mal auf dem Podium zu landen.

Neel Jani gewinnt den Sprint

Neel Jani überzeugte im Sprint, Foto: A1GP
Neel Jani überzeugte im Sprint, Foto: A1GP

Beim Start zum vorherigen Sprintrennen sorgte Andretti für den ersten Aufreger des Tages. Der Amerikaner knallte kurz vor dem Erlöschen der roten Ampeln auf den unschuldigen Narain Karthikeyan - auch der Brasilianer Felipe Guimaraes konnte einen Auffahrunfall nicht vermeiden. Nach der heftigen Kollision wurde der fliegende Start zunächst abgebrochen - doch auch beim zweiten Versuch verteidigte der Pole-Sitter Neel Jani seine Führung.

Elf Runden später holte sich der Schweizer den ersten Saisonsieg - der Konkurrenz ließ er dabei keine Chance. Loic Duval kam erst gute zehn Sekunden später ins Ziel. Zuvor kämpfte der Franzose mit Earl Bamber, der einen besseren Boxenstopp hatte, um den zweiten Rang. Hinter Filipe Albuquerque folgten Adam Carroll und Jeroen Bleekemolen auf den Plätzen fünf und sechs - beide konnten im Laufe des Sprints mehrere Gegner überholen und sich so verbessern.

Keine Punkte gab es für das bis dahin in der Meisterschaft führende Team aus Malaysia. Fairuz Fauzy beendete das Sprintrennen mit einer Runde Rückstand auf der 15. Position. Im Hauptrennen sammelte Malaysia nur einen Punkt - der Schaden hielt sich allerdings ins Grenzen. Neben der Schweiz gingen auch Frankreich und Großbritannien leer aus. Neuer Tabellenführer ist die Mannschaft aus Irland, die damit auf der ersten Position in das neue Jahr starten werden: das nächste Rennen findet erst im Januar statt.