In einer der knappsten Entscheidungen konnten sich die Titelanwärter Frankreich und Neuseeland die beiden Pole Positions für die A1 Grand Prix Rennen in Australien sichern. Auf der etwa vier Kilometer langen Strecke vor den Toren von Sydney errang Loic Duval nach guten Trainingsleistungen den ersten Startplatz für das Sprintrennen, im zweiten Teil der Qualifikation setzte sich Jonny Reid durch, der im Hauptrennen von der Pole starten wird.

Mit den ersten beiden schnellen Runden erreichte der Franzose Duval eine Zeit von 1:18.149 Minuten und war damit nur 0,069 Sekunden schneller als Neel Jani, der sich nach schwachen Trainingsleistungen rehabilitiert zeigte. Für Frankreich sollte dies die sechste Pole Position in der A1GP Serie sein. Die Statistiken sprechen für Duval: Bis auf eine Ausnahme gewann Frankreich immer, wenn man vom ersten Startplatz ins Rennen gehen durfte.

"Die oberste Stufe des Podiums ist unser Ziel. Es ist vielleicht mein letztes Wochenende in der A1GP, ich würde die Serie gerne mit einem Sieg verlassen", erklärte Duval. "Wir sind in der besten Position für das Sprintrennen, das macht den Start um einiges leichter. Wir sind schon sehr konkurrenzfähig und kämpfen immer von der Spitze. Wenn uns morgen ein guter Start gelingt, wird es schwer für die anderen Fahrer, uns zu attackieren."

Die Plätze 1 & 5 gingen an Frankreich, Foto: Sutton
Die Plätze 1 & 5 gingen an Frankreich, Foto: Sutton

Schwerer wird es für die Franzosen im zweiten Rennen. Für das Hauptrennen qualifizierte sich Duval nur für den fünften Rang. Schnellster Mann im zweiten Segment des Qualifyings war Jonny Reid. "Leider wurden wir im ersten Teil aufgehalten, daher wollten wir im zweiten Qualifying unbedingt eine freie Runde", berichtete Reid nach seiner zweiten Saison-Pole. Zwar war der Kiwi mit 1:18.578 Minuten etwas langsamer als Duval zuvor, das soll seine Leistung allerdings nicht schmälern. "Das Auto fühlt sich einfach klasse an, daher bin ich für morgen sehr zuversichtlich."

Auch im zweiten Qualifying verpasste Neel Jani den ersten Platz nur um einen Wimpernschlag. Diesmal war der Schweizer 0,012 Sekunden zu langsam. Aber nach dem verpatzten Wochenende in Taupo können die Tabellendritten auch mit zwei zweiten Plätzen zufrieden sein. Alles andere als zufrieden war Michael Ammermüller, der bei seinem ersten A1-Auftritt in 2008 nur auf die Positionen sieben und 13 kam. Der Deutsche war teilweise eine knappe Sekunde langsamer als die Spitze. Für den Sonntag hat er sich so eine schwere Aufgabe eingebrockt: In Eastern Creek ist es aufgrund der engen Streckenführung nicht leicht zu überholen.

Für eine kleine Überraschung sorgte Frankie Cherng. Anscheinend beflügelt von seinem Deal mit Volkswagen in der Formel 3 EuroSerie fuhr der Chinese zu Beginn der zweiten Qualifikation die schnellste Runde, bis er kurz vor dem Ende der Session auf Platz vier zurückgereicht wurde. Mit dem fünften Startplatz für das Sprintrennen konnte er schon wenige Minuten zuvor überzeugen.