Audi bestätigte auch im Warm-up die starke Vorstellung der letzten Tage und geht optimal vorbereitet ins Rennen zweimal rund um die Uhr. Toyota war im letzten Test aber schneller als die Ingolstädter und schneller als im Qualifying.

Neel Jani ging im Lola des Rebellion-Teams als erster Fahrer in die Session, alle Boliden hatten sich zuvor schon artig in der Boxengasse aufgereiht um die knappen 45 Minuten von Anfang an ausnutzen zu können. Trotz Temperaturen um 15 Grad präsentierte sich der Circuit de la Sarthe trocken und Audi anfangs auf den gewohnten Plätzen. Loïc Duval fuhr mit seinem R18 e-tron quattro nach wenigen Runden eine starke Zeit von 3:26,769 Minuten, Oliver Jarvis und Marcel Fässler waren nur etwas langsamer und vor den Rebellions zu finden.

Tom Kristensen sorgte für eine Schrecksekunde als er den GTE-Am-Porsche von IMSA Performance in der Indianapolis außen überholen wollte und das langsamere Fahrzeug berührte. Während Kristensen langsam zur Box zurückfahren konnte, blieb Pascal Gibon stehen. Nach einem kurzen Reparaturstopp konnte Allan McNish mit dem R18 wieder auf die Strecke gehen.

Obwohl etwas Regen eingesetzt hatte, überraschte Toyota kurz vor dem Ende des Warm-ups mit 3:26,227 Minuten. Nicolas Lapierre fuhr eine schnellere Zeit als noch im Qualifying und distanzierte alle Audi, Nick Heidfeld im ersten Rebellion und das Schwesterauto.

LMP2-Unfall sorgt für rote Flagge

Karun Chandhok fuhr in der Anfangsphase des Aufwärmtrainings die schnellste Zeit bei den "kleinen" Prototypen. Level 5 rutschte trotz der guten Bedingungen in der Arnage mit blockierenden Reifen in die Auslaufzone. Einen noch schlechteren Start ins Warm-up erwischte der LMP2 von G-Drive: Noch in der Boxengasse musste die Crew zu Hilfe eilen und Hand anlegen. Das gleiche Bild sah man am Oreca-Judd von Race Performance wenig später, dieser LMP2 kam aber zumindest einige Runden weit.

G-Drive brachte das Auto wieder in Gang und John Martin setzte sich sofort mit 3:43,158 Minuten an die Spitze der LMP2. Wenige Augenblicke später sorgte ein Unfall des Delta-ADR mit Tor Graves für den Abbruch des Warm-ups. Das Auto wurde auf Rang drei geführt, davor noch Murphy Prototypes.

GTE-Bestzeit für Ferrari

In der GTE-Pro stellte sich nach 15 Minuten eine Doppelspitze der Ferraris von AF Corse ein. Giancarlo Fisichella blieb mit 3:59.935 Minuten knapp unter der Vier-Minuten-Marke, Olivier Beretta war über drei Sekunden langsamer. Nach 20 Minuten ging der neue Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 in Führung, die 91 übernahm Rang drei. Am Ende fuhr allerdings wieder F458 Italia an die Spitze: Toni Vilander mit 3:58,291 Minuten.

Die schnellste Zeit in der Amateurklasse holte der Porsche-Werksfahrer Pat Long im Auto von Dempsey/Del Piero-Proton. Die 3:58,358 Minuten hätte im Gesamtklassement zur zweiten Position aller GT-Autos gereicht.

Kurz nach dem Zwischenfall Kristensen/Gibon hatte der GTE-Am-Bolide von Larbre für stockenden Atem gesorgt. Viel zu schnell rauschte die Corvette auf die erste Kurve zu und kurzerhand geradeaus in die Reifenstapel. Was im Rennen passiert, erfahrt ihr natürlich jederzeit bei Motorsport-Magazin.com, zum Beispiel in unserem Liveticker.