Der Nachmittag in Le Mans brachte weiteren Regen - eine trockene Strecke war eine eher seltene Angelegenheit. Alle Bestzeiten wurden in einem schmalen Fenster trockener Bedingungen erzielt und nicht alle Fahrzeuge steigerten sich. Porsche untermauerte den starken Auftritt vom Vormittag mit einer neuen Bestzeit von Brendon Hartley in 3:21.061 Minuten, die neun Zehntel schneller war als die Marke von Neel Jani vom Vormittag. Der Porsche von Hartley, Mark Webber und Timo Bernhard belegt damit auch in der kumulierten Wertung beider Sessions den Topplatz. Der 919 Hybrid von Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy holte am Nachmittag die zweitschnellste Zeit (3:22.322).

In der Tageswertung bedeutete das den vierten Platz hinter dem Audi R18 e-tron quattro von Marco Bonanomi, Filipe Albuquerque und Rene Rast, der am Vormittag eine Zeit von 3:22.307 Minuten vorexerziert hatte. Auch in der Einzelwertung der Nachmittagssession landete Audi auf Platz drei, dank des Fahrzeugs der Vorjahressieger Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer (3:22.556). Toyota blieben auch in zweiten Session wieder nur die Plätze sieben und acht; immerhin verbesserten sich Anthony Davidson, Sebastien Buemi, Kazuki Nakajima und Kamui Kobayashi auf 3:25.321 Minuten, während das Schwesterfahrzeug das trockene Fenster verpasste und sich nicht steigerte.

Keine Verbesserungen der Zeiten gab es auch bei Rebellion Racing Racing zu vermelden, doch das Debüt des nun AER-befeuerten R-One kann sich durchaus sehen lassen. Nicolas Prost, Nick Heidfeld und Mathias Beche begnügten sich am Nachmittag mit 3:33.958 Minuten. Das Schwesterfahrzeug von Dominik Kraihamer, Alexandre Imperatori und Daniel Abt hingegen war noch deutlich langsamer in beiden Sessions unterwegs, doch die wechselhaften Bedingungen machen Vergleiche schwierig.

Auch Nissan muss darauf hoffen, dass die heutige Vorstellung auf das Wetter zurückzuführen ist. Die drei Nissan GT-R LM Nismo spulten zwar eine annehmbare Zahl an Runden ab, waren aber dabei erschreckend langsam. Am Nachmittag waren mit einer Ausnahme alle LMP2-Boliden schneller als der schnellste Nissan, gefahren von Alex Buncombe, Michael Krumm und Harry Tincknell. Mehr als 3:50.713 Minuten waren am Nachmittag nicht drin. Als beste Zeit bleibt die 3:43.383 des Fahrzeugs von Olivier Pla, Jann Mardenborough und Max Chilton stehen, die im kumulierten Ergebnis Platz 18 hinter sechs LMP2-Fahrzeugen bedeutet. Immerhin konnte Nissan im Gegensatz zu ByKolles Racing noch fahren - bei den Österreichern war nach dem Reifenschaden am Morgen der Tag beendet.

Aston Martin schlägt zurück

In der LMP2-Tageswertung blieb die Spitze am Nachmittag unangetastet: Die Bestzeit von Laurens Vanthoor und Chris Cumming von 3:41.919 Minuten hatte ebenso Bestand wie die zweite Position für Nelson Panciatici, Paul-Loup Chatin und Vincent Capillaire (Signatech Alpine). Auf den dritten Platz nach vorn schob sich das schnellste Team der Nachmittagssession: Nathanael Berthon, Gary Hirsch und Karun Chandhok fuhren für Murphy Prototypes in 3:42.405 Minuten Bestzeit vor dem Oreca 05 von Thiriet by TDS Racing mit den Fahrern Pierre Thiriet, Ludovic Badey und Tristan Gommendy (3:43.344), was für sie P6 in der Endabrechnung hinter KCMG und Jota Sport bedeutete.

Aston Martin Racing zeigte, dass die Zeiten am Vormittag noch nicht aussagekräftig waren. Stefan Mücke, Darren Turner und Rob Bell schoben sich in 3:58.069 Minuten an die Spitze des GT-Gesamtklassements. Die zweite Position in der Nachmittagssession schnappte sich wieder das Corvette-Werksteam mit Oliver Gavin, Tommy Milner und Jordan Taylor (3:59.159), die am Vormittag aber bereits eine Sekunde schneller unterwegs gewesen waren und somit auch P2 insgesamt belegen. Auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung bleibt der Ferrari von Gimmi Bruni, Toni Vilander und Giancarlo Fisichella mit der Zeit vom Vormittag.

In der GTE Am fiel schließlich auch noch die Marke von vier Minuten: Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda holten sich in 3:59.338 Minuten die Bestzeit am Nachmittag und im Gesamtklassement der Amateurwertung. Sie waren dabei fünftschnellstes GT-Fahrzeug überhaupt. Peter Ashley Mann, Raffaele Giammaria und Matteo Cressoni kamen mit ihrer Zeit vom Vormittag auf Platz zwei der kumulierten Wertung, auf Rang drei schob sich noch der Gulf-Porsche von Wainwright/Carroll/Keen in 4:01.208 Minuten.

Am Test nahmen auch zwei LMP3-Fahrzeuge teil. Tomlinson/Robertson/Hoy waren in ihrem Ginetta-Juno-Boliden vom Team LNT in 3:58.308 Minuten als das schnellere Fahrzeug mitten in der Spitze der GTE-Boliden.