Ferrari startet beim 6-Stunden-Rennen der WEC in Spa-Francorchamps von der Pole Position. Antonio Fuoco errang seine zweite aufeinanderfolgende Pole und stellte den #50 Ferrari 499P (Fuoco, Molina, Nielsen) auf den ersten Startplatz beim dritten Saisonrennen am Samstag (Start um 13:00 Uhr, ab 17:00 Uhr live bei Sport1 im Free-TV).

Der Italiener Fuoco fuhr auf dem 7,004 Kilometer langen Traditionskurs in einer eigenen Liga: Mit seiner Hyperpole-Bestzeit von 2:02.600 Minuten hatte er eine halbe Sekunde Vorsprung auf die weiteren neun Hypercars, die sich zuvor für die 10-minütige Hyperpole-Session qualifiziert hatten.

Der #51 Schwester-Ferrari (Pier Guidi, Giovinazzi, Calado) hatte die Hyperpole-Runde unterdessen um zwei Hundertstelsekunden als Elfter hauchdünn verpasst. Quali-Fahrer James Calado funkte: "Das Auto fühlte sich nicht mehr an wie im Training heute Morgen."

Spa-Qualifying: Porsche im Kollektiv stark

Dem Fuoco-Ferrari am nächsten kam Matt Campbell mit dem #5 Porsche 963 von Penske (Campbell, Christensen, Makowiecki): Der Australier benötigte 2:03.107 Minuten für seine persönliche Bestzeit und belegte den zweiten Startplatz.

Für die Pole Position reichte es diesmal nicht, aber die LMDh-Porsche präsentierten sich geschlossen stark: Hinter dem Drittplatzierten #2 Cadillac (Bamber, Lynn) folgten gleich drei Prototypen aus Zuffenhausen auf den Plätzen vier bis sechs. Julien Andlauer führte den Proton-Kundenporsche mit der #99 (Jani, Andlauer) zu P4, dahinter der #12 JOTA-Porsche (Stevens, Ilott) und der zweite Werks-Porsche #6 (Estre, Lotterer, Laurens Vanthoor).

Mick Schumacher auf P12 im ersten WEC-Qualifying

Der bestplatzierte Werks-Toyota, die #8 (Buemi, Hartley, Hirakawa), musste sich mit Startplatz sieben begnügen.

Alpine gelang mit Startplatz acht durch den #35 A424 (Gounon, Milesi, Chatin) mit Fahrer Charles Milesi eine positive Überraschung im Qualifying. Der Franzose rollte allerdings eineinhalb Minuten vor dem Ende in Turn 4 aus und sorgte damit für gelbe Flaggen, die mögliche Zeitenverbesserungen der Konkurrenz verhinderten.

Mick Schumacher bestritt sein erstes Qualifying in der WEC und erreichte den zwölften Platz im #36 Schwester-Alpine (Mick Schumacher, Lapierre, Vaxiviere). Der frühere Formel-1-Pilot fuhr seine schnellste Runde in 2:03.186 Minuten - sieben Zehntel Rückstand zur Spitze während der ersten Qualifying-Runde.

Die beiden stark überarbeiteten Peugeot 9X8 konnten auch in ihrem zweiten Qualifying nach dem Imola-Debüt nicht überzeugen. Die #93 mit Fahrer Mikkel Jensen und das Schwesterauto mit der Startnummer #94 (Loic Duval) mussten sich mit den Positionen 14 und 16 begnügen. Zwischen den beiden Hypercars aus Frankreich landete Imola-Sieger Kamui Kobayashi im #7 Toyota (Conway, Kobayashi, de Vries).

LMGT3: Schwerer Manthey-Unfall bei Damen-Trio-Pole

Das Qualifying der LMGT3-Klasse wurde von einem schweren Unfall von Manthey-Porsche-Fahrer Alexander Malykhin überschattet. Der Belarusse, der sich den #92 Porsche 911 GT3 R mit Joel Sturm und Klaus Bachler teilt, crashte zu Beginn des Hyperpole-Qualifyings. Bronze-Fahrer Malykhin verlor auf dem Weg hoch zur Raidillon-Kurve bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über das Auto und schlug vorrangig mit der linken Heckpartie in die rechte Streckenbegrenzung ein.

Der 911er, der die GT3-Gesamtwertung anführt, wurde nach dem Einschlag auf die Strecke zurückgeschleudert. Die Rennleitung unterbrach das Qualifying für 21 Minuten mit roten Flaggen. Während der stark beschädigte Porsche abgeschleppt wurde, mussten die Reifenstapel an der Unfallstelle per Gabelstapler wieder gerichtet werden. Das Team gab zunächst Entwarnung ("Alex ist okay"), während Malykhin zum obligatorischen Check ins Medical Center an der Strecke eingeliefert wurde. Es ist kaum vorstellbar, dass dieses Auto am Samstag zum Rennen starten kann, möglicherweise aber ein Ersatz-Porsche.

Nach der Wiederaufnahme des Qualifyings mit 7:21 Minuten Restdauer setzte sich der pinke #85 Lamborghini Huracan GT3 Evo2 durch, den sich das Damen-Trio bestehend aus Sarah Bovy, Rahel Frey und Michelle Gatting teilt. Bronze-Pilotin Bovy benötigte 2:20.755 Minuten für die schnellste Runde und hatte 0,337 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Josh Caygill im #95 United-Autosports-McLaren (Caygill, Pino, Sato).

Motorsport-Superstar Valentino Rossi freute sich über den von WRT-BMW-Teamkollege Ahmad Al Harthy herausgefahrenen dritten Startplatz. Neben dem #46 BMW M4 GT3 (Al-Harthy, Rossi, Martin) komplettierte der zweite Manthey-Porsche mit der Startnummer #91 (Quali-Fahrer Yasser Shahin, Schuring, Lietz) die zweite Startreihe.