Sébastien Loeb hat den ersten Tag der Rallye Frankreich für sich entschieden. Bereits am Morgen ließ der Franzose mit allen vier möglichen Bestzeiten keine Fragen an seinen Siegambitionen aufkommen und setzte sich um 14,7 Sekunden vom Feld ab. Am Nachmittag war er mit lediglich einer weiteren Bestzeit dann etwas vorsichtiger unterwegs, was ihn allerdings nicht davon abhielt, seinen Vorsprung noch einmal auf 22,7 Sekunden zu vergrößern.

Jari-Matti Latvala erzielte zwei Bestzeiten., Foto: Sutton
Jari-Matti Latvala erzielte zwei Bestzeiten., Foto: Sutton

Auf Ranf zwei liegt Daniel Sordo, der sich über weite Teile des Tages ein spannendes Duell mit Sébastien Ogier und Petter Solberg lieferte. Der Spanier kam im Laufe des Tages immer besser zurecht und war auf der Nachmittagsschleife sogar der schnellste Mann im Feld. Nach Rang vier im Mittagsservice schob er sich auf der sechsten Etappe zunächst an Solberg und mit Bestzeit auf der siebten Etappe auch an Ogier vorbei.

Sébastien Ogier erreichte 2,9 Sekunden hinter Sordo das Tagesziel. Damit präsentierte er sich zwar deutlich stärker als an den Auftakttagen der Rallye Bulgarien und Deutschland, konnte zurück auf Asphalt aber erneut nicht wie erhofft das Tempo seines zukünftigen Teamkollegen Loeb mitgehen. Jari-Matti Latvala erzielte am Nachmittag zwei Bestzeiten und war auf Rang vier der bestplatzierte Ford-Pilot. Dabei konnte er gerade in Relation zu Teamkollege Hirvonen seine deutlichen Fortschritte auf Asphalt einmal mehr unter Beweiß stellen. So lag er am Ende der siebten Etappe bereits 41,1 Sekunden vor Hirvonen .

Petter Solberg musste sich nach seiner Bestzeit im gestrigen Shakedown mit Rang vorerst mit Rang fünf zufrieden geben. Der Norweger haderte dabei trotz seiner vierten Startposition bereits etwas mit den von Auto zu Auto schlechter werdenden Streckenbedingungen und setzte sich früh das Ziel, für morgen eine besssere Startposition herauszufahren. Ein Vorhaben, das allerdings misslang. So verlor er auf der letzten Etappe gleich 15,6 Sekunden auf die Spitze, womit sich sein Gesamtrückstand auf 45,8 vergrößerte.

Kimi Räikkönen liegt sicher auf Punktekurs., Foto: Red Bull/GEPA
Kimi Räikkönen liegt sicher auf Punktekurs., Foto: Red Bull/GEPA

Mikko Hirvonen hielt sich den ganzen Tag auf Rang sechs und verlor auf der letzten Prüfung noch einmal fast 30 Sekunden - nachdem er einen Felsen touchiert hatte, war ein Reifen gebrochen. Im Tagesziel lag er 1:50,8 Minuten hinter der Spitze und 1:36,6 Minuten vor Kimi Räikkönen. Gut zwei Minuten dahinter folgte Federico Villagra. Matthew Wilson und Ken Block komplettierten die ersten Zehn.

Yvan Mullers erster Tag in der WRC endete vorzeitig. Auf dem Weg zum Mittagsservice blieb sein Xsara nach der vierten Etappe mit mechanischen Problemen stehen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der ehemalige Tourenwagen-Weltmeister 10,2 Sekunden hinter Rang zehn in Schlagdistanz zu den Punkten gelegen.

Die Rallye Frankreich präsentierte dem WRC-Feld heute anspruchsvolle Bedingungen. Durch die Regenfälle der Nacht fielen die Bedingungen gerade am Vormittag ziemlich rutschig aus, doch auch am Nachmittag gab es noch zahlreiche schwierige Sektionen. Am Ende des Tages zeigte sich dennoch mit Loeb und Sordo wieder einmal das für Asphaltrallyes fast schon gewohnte Bild an der Spitze, wobei auch Sordos Leistung aus der fünften Startposition heraus sicher nicht zu unterschätzen war. Im weiteren Verlauf der Rallye wird es nun spannend zu beobachten sein, ob der Spanier seinem etablierten Teamkollegen noch einmal näher rücken oder ob er sich eher nach hinten verteidigen müssen wird. So dürfte auch Ogier den zweiten Platz noch längst nicht abgeschrieben haben.