Hockenheim, mein Heimrennen. Es ist immer schön, wenn man nicht so weit fahren muss, um an die Rennstrecke zu kommen. Aber auch das Umfeld war mit der Formel 1 mal wieder etwas ganz anderes. Selbst zu den unchristlichen Startzeiten, zu denen wir am Samstag- und Sonntagmorgen gefahren sind, waren bereits viele Zuschauer auf den Tribünen. Diese Atmosphäre macht dann auch die etwas kühleren Bedingungen wett. Die Strecke war aber selbst zu dieser frühen Stunde schon in guter Verfassung. Nach unseren Rennen habe ich mir auch das Formel 1- und das Porsche Supercup-Rennen angesehen und so ein bisschen von der Stimmung mitbekommen.

Die Gäste hatten Spaß am Hockenheimring., Foto: Steffi Halm
Die Gäste hatten Spaß am Hockenheimring., Foto: Steffi Halm

Im Fahrerlager war es jedoch ziemlich ruhig, denn vom vielen Trubel auf den Tribünen und Campingplätzen bekommt man im Inneren der Rennstrecke nicht viel mit; erst wenn man gegen Abend die Strecke verlässt, merkt man auch in Hockenheim etwas von den vielen Fans. Zumindest ein paar Spieler des Eishockeyclubs Adler Mannheim, dessen Logo und Wappentier auch auf meinem Mini zu sehen sind, haben es als Gäste meines Teams GIGAMOT Racing zu uns in den Paddock geschafft, und die waren begeistert.

Erfolgreiches Wochenende

Das zweite Rennwochenende in Hockenheim war ein guter Start in die zweite Saisonhälfte. Ich konnte Punkte in der Gesamtwertung aufholen und bin auf Gesamtrang 5 nach vorne gekommen. Mit den Rennergebnissen bin ich zufrieden. Das einzige Manko war der achte Platz im Qualifying, der es mir schwer machte, im ersten Rennen weiter nach vorne zu gelangen. So musste ich mich mit Platz 4 zufrieden geben. Den 5-Sekunden-Rückstand auf die Spitzengruppe konnte ich nicht mehr aufholen, obwohl meine schnellsten Runden schneller waren als die der ersten Drei.

Der zweite Platz am Sonntag war ebenfalls das Maximum. Mein Teamkollege Roger Büeler hat nur einen kleinen Fehler gemacht, den ich nicht nutzen konnte, um vorbeizuschlüpfen. Ansonsten hatte ich keine Chance, ihn zu überholen. Das habe ich dafür bei einigen anderen Konkurrenten geschafft. Denn in beiden Rennen konnte ich alle meine Plätze auf der Strecke gutmachen!

Ein schönes Gefühl

Steffi hatte vor allem Spaß am Überholen., Foto: Steffi Halm
Steffi hatte vor allem Spaß am Überholen., Foto: Steffi Halm

Normalerweise ist der Start eine der besten Gelegenheiten, um nach vorne zu kommen. Im ersten Rennen konnte ich am Start einen Platz wegen eines Drehers vor mir gewinnen, verlor aber gleichzeitig eine Position, weil ich ausweichen musste. Umso schöner war es, dass ich danach alle Positionen durch Überholmanöver auf der Strecke gutmachen und mich so von Platz 8 auf Platz 4 vorkämpfen konnte. Das war ein sehr zufrieden stellendes, schönes Gefühl, das mir noch einmal etwas extra Motivation für den Sonntag gegeben hat. Auch da hat es gewirkt und ich überholte meine Gegner auf dem Weg nach vorne auf der Bahn.

Die beste Überholstelle ist in Hockenheim die Spitzkehre, dort habe ich auch die meisten Fahrer geschnappt. Wir kommen dort mit einer sehr hohen Geschwindigkeit an und haben eine sehr lange Bremsphase - also eine ideale Stelle, um zu überholen. Einmal habe ich auch am Ende von Start und Ziel einen Angriff angetäuscht und dann in der zweiten Kurve zugeschlagen, aber die meisten Autos habe ich beim Anbremsen der Spitzkehre überholt. Das hat richtig Spaß gemacht. Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn man sieht, dass der Speed vorhanden ist.