Zum Auftakt der Rallye Dakar gab es in diesem Jahr nicht nur eine kleine Showfahrt, sondern bereits die erste Sonderprüfung zu absolvieren. Diese führte über 57 km von Mar del Plata nach Santa Rosa de la Pampa und sollte vor allem dazu dienen, die Startreihenfolge für den kommenden Tag fest zu legen. Aprilia Fahrer Francisco Lopez setzte sich am Ende mit 14 Sekunden Vorsprung gegen KTM-Fahrer Marc Coma durch, der als Erster auf die Strecke gegangen war. Hondas Xavier Pizzolito aus Argentinien wurde Dritter.

Marc Coma hatte zu Beginn der kurzen Wertungsprüfung seine Führung behaupten können, auch weil Lopez am Anfang noch vorsichtig zu Werke ging. KTM-Kollege Cyril Despres folgte zu Beginn knapp hinter seinem Rivalen Coma und auch Yamahas Helder Rodriguez lag noch vor Lopez.

Guter Auftakt für Aprilia, Foto: Aprilia Racing
Guter Auftakt für Aprilia, Foto: Aprilia Racing

"Der erste Abschnitt der Sonderprüfung war nicht einfach", sagte Lopez nach seiner Zielankunft. "Die Strecke war zudem von vielen Zuschauern gesäumt. Auf der ersten Etappe muss man aber immer Vorsicht walten lassen, man muss seinen Rhythmus finden, das ist wichtig. Zum Glück waren die letzten 20km schnell und ich konnte richtig aggressiv fahren."

Vorsichtiges Herantasten

'Schnell' war Lopez in der Tat. Sah Coma wie der Sieger des ersten Tages aus, so wendete sich das Blatt nachdem der Aprilia Fahrer Mut zum Gas geben gefunden hatte. Nach 32.37 Minuten war der Chilene im Ziel.

Cyril Despres schaffte es etwas überraschend nicht unter die Top-3, obwohl er stark begonnen hatte. Der Franzose zog es vor vorsichtig zu agieren und sich erst einmal wieder an die Sonderumstände einer Dakar zu gewöhnen. Dafür nahm er dann auch Rang 14 und einen Rückstand von 1:48 Minuten in den Kauf. "Ich bin froh, unterwegs zu sein, auf dem Motorrad zu sitzen, in der Spezialwertung zu sein, das Roadbook wiederzufinden, die Notizen… man muss sich wieder daran gewöhnen", fasste der KTM-Star seinen ersten Renntag zusammen.

Marc Coma hatte auch einen Blick für die Umgebung: "Allen ein gutes Neues Jahr! Diese erste Spezialwertung war wunderschön, am Meeressaum entlang mit einigen schönen kleinen Dünen, das war wirklich ein phantastisches Warm-up!"

Technikteufel und andere Katastrophen

Der Franzose Charles Schneider hatte derweil gleich am Neujahrstag mit technischen Problemen zu kämpfen. Schon bei Kilometer 12 der Spezialwertung musste er mit seiner Sherco einen Reparaturstopp einlegen. Der Motor streikte, wohl aufgrund von Elektrikproblemen. Allerdings gelang es dem Mann mit der Startnummer 133 sie selbst zu reparieren. Schneider kam als Letzter und mit einem Rückstand von 1:29:55 Stunden ins Ziel.

Auch für den US-Amerikaner Alexis Cody war die Dakar nicht viel versprechend los gegangen, wenn auch der Schrecken neben und nicht auf der Strecke kam. Seine Honda war versehentlich nach Peru geschickt worden. Auf der ersten Sonderprüfung schlug er sich dann allerdings passabel. Mit nur 30s Rückstand auf den Tagessieger kam er als Vierter ins Ziel.

Ergebnis: 1. Etappe Bikes (Top 10)

1.Francisco Lopez (Aprilia) 32'37
2. Marc Coma (KTM) +00:00:14
3. Xavier Pizzolito (Honda) +00:00:27
4. Alexis Quinn Cody, (Honda) +00:00:30
5. Jakub Przygonski (KTM) + 00:00:49
6. Joan Bort (Husquara) + 00:00:57
7. Sam Sunderland (Honda), + 00:01:05
8. Ruben Faria (KTM), + 00:01:18
9. David Casteu (Yamaha), + 00:01:26
10. Jonah Street (Yamaha), + 00:01:30

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