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EU-Wettbewerbskommission

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Beitrag Montag, 05. Oktober 2015

Beiträge: 45322
Force India und Sauber reichen bei der EU-Wettbewerbskommission Beschwerde ein – und könnten der Formel-1 damit einen Bärendienst erwiesen haben. Die angeprangerte Strategiegruppe, sowie die ungerechte Geldverteilung könnten dann endlich der Vergangenheit angehören. Das wäre wichtig, aber ohne ein Eingreifen der EU wird keine Partei freiwillig Macht aufgeben.

Ob die EU überhaupt eingreifen wird, steht noch nicht fest. Nun muss der Beschwerdeantrag der beiden Teams erst einmal überprüft werden. Wie schnell die EU-Mühlen da mahlen werden, wird man sehen müssen. Einen vergleichbaren Fall im Sport gab es noch nicht. Die Entscheidung und vor allem die Lösung wird nicht über Nacht passieren. Aber je schneller sie kommt, desto besser. Denn sie ist dringend notwendig.

Sowohl die Strategiegruppe, als auch die Bonuszahlungen an große F1-Teams unabhängig ihrer Platzierung in der Konstrukteurswertung war ein Bonbon und die Gegenleistung, damit sich die namhaften Rennteams langfristig an die Formel-1 binden und nicht mehr mit dem Schreckensgespenst einer Konkurrenzserie drohen. Doch beides brachte den GP-Sport in die Krise.

Nur durch EU ein Weg zurück möglich


Die Strategiegruppe schreibt Regeln, mit denen die meisten Teams finanziell überfordert sind. Es sind fast nur die großen Teams vertreten, logisch, dass die Interessen der kleinen Teams nicht ausreichend genug vertreten sind. Aber der mögliche Rückzug von Red Bull zeigt, dass genau das der falsche Ansatz ist. Es gibt F1-Teams, die aus Marketingzwecken den Sport betreiben. Die meisten dieser Mannschaften wie Red Bull findet man in der Strategiegruppe. Und es gibt Teams, die existieren nur, um F1 zu betreiben und ihr deshalb wann immer es die Finanzen zulassen auch treu bleiben werden. Solche Teams wie Sauber sucht man in der Strategiegruppe vergeblich. Das Ungleichgewicht produziert Reglements, die für den Sport nicht gesund sind. Denn der Sport ist nur dann gesund, wenn die Teilnehmer, die davon leben, über die Runden kommen und nicht die Teilnehmer, die den Sport benutzen, um mehr Produkte zu verkaufen.

Hinzu kommen die Bonuszahlungen an die namhaften Rennställe. Namen wie Red Bull tun der Formel-1 gewiss gut, aber sie können jederzeit wieder verschwinden. Konkurrenzserien haben gegen die Formel-1 keine Chance, zumindest nicht gegen eine Formel-1 mit einem für die Fans packendem Reglement. Dafür ist der Name der Rennserie schon viel zu groß. Und 1961 scheiterte schon einmal eine Konkurrenzserie, die von manchen, vor allem englischen Teams, aus der Taufe gehoben wurde. Aus Angst vor einer Konkurrenzserie die starken Teams auf Kosten der armen Rennställe noch weiter zu stärken, ist der falsche Weg und beschleunigt nur einen Teufelskreis, aus dem es eigentlich keinen Weg zurückgibt. Außer die EU greift ein.

Greift sie ein, dann muss der Verteilungsschlüssel neu ausgehandelt werden. Und der Regelgebungsprozess neu formuliert werden. Wahrscheinlich bekommen dann alle Teams ein Mitspracherecht, was dem Sport aber auch nicht helfen würde: Stattdessen wäre es sinnvoll, wenn eine unabhängige Instanz wie der Automobilweltverband FIA wieder die Regeln diktiert. Der Vorwurf, bei der FIA würden Technokraten Regeln schreiben, die nur in der Theorie, nicht aber in der Praxis funktionieren, ist nicht haltbar: Dazu muss sich die FIA nur Experten zu Rate ziehen. Und das tut sie schon seit jeher.

Vom Regen in die Taufe?

Die EU-Wettbewerbskommission könnte zur Rettung sein – und viele der aktuellen F1-Baustellen auf einen Schlag beseitigen. Hoffentlich noch rechtzeitig, bevor weitere Teams flöten gehen. Und hoffentlich auch mit guten Lösungen.

Beitrag Freitag, 09. Oktober 2015

Beiträge: 2667
Es geht doch überall auf diesem Planeten nur ums Geld, aber wem sag ich das?
Gewinnmaximierung, Umsatzsteigerung, Profitgier! Das Ende vom Lied? Personalabau!
Man muß Einsparen. Toll.

Gammel-Fleisch-Skandal, ADAC-Skandal, Hoeneß-Skandal, FIFA-Skandal, VW-Skandal und was demnächst noch
so an Skandalen ansteht....das löst doch längst keine Entrüstung oder Entsetzen mehr aus. Bei mir zumindest nicht.
Der verf....Planet dreht sich weiter, egal in welche Richtung. Es läuft immer auf das selbe hinaus.

MichaelZ hat geschrieben:
Vom Regen in die Taufe?

Traufe, Micha. Es heißt, "vom Regen in die Traufe." :lol:
RR #33

Beitrag Samstag, 17. Oktober 2015

Beiträge: 25559
Lauda und Mercedes werden mir immer unsympathischer.

Force India und Sauber haben nach zahlreichen kritischen Äußerungen über die ungleiche Einnahmenverteilungen in der Formel 1 bei der EU-Wettbewerbsbehörde Beschwerde gegen das Geldprämiensystem eingelegt. Daraufhin meldete sich Niki Lauda, der als Aufsichtsratsvorsitzender von Mercedes für eines der privilegierten Teams verantwortlich zeichnet, zu Wort und schoss gegen den Sauber-Rennstall und dessen Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Da Sauber den Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, in dem "alles bis aufs Letzte geregelt ist", wie alle anderen Teams unterschrieben habe, sei man nun "für sich selbst verantwortlich", sagte der Wiener gegenüber der 'Handelszeitung'. Anstatt gegen die großen Teams mobil zu machen, sollte Sauber eher gegen "seine eigene Unfähigkeit ankämpfen". Zudem hätte es in Kaltenborns Zeit als Teamchefin bereits "einige Ungereimtheiten" gegeben, "die hart an der Grenze waren".

Das lässt das Sauber-Team allerdings nicht auf sich sitzen. Laudas Landsfrau Kaltenborn wirft der Formel-1-Legende nun gegenüber 'Motorsport-Total.com' mangelnde Kenntnisse der Sachlage vor. "Wenn Herr Lauda in unserer Sache die Argumentation nicht versteht, kann das auch daran liegen, dass er sich dafür zu wenig interessiert oder sie nicht ganz verstanden hat", sagt die Österreicherin mit indischen Wurzeln.


Das lässt das Sauber-Team allerdings nicht auf sich sitzen. Laudas Landsfrau Kaltenborn wirft der Formel-1-Legende nun gegenüber 'Motorsport-Total.com' mangelnde Kenntnisse der Sachlage vor. "Wenn Herr Lauda in unserer Sache die Argumentation nicht versteht, kann das auch daran liegen, dass er sich dafür zu wenig interessiert oder sie nicht ganz verstanden hat", sagt die Österreicherin mit indischen Wurzeln.

Zudem kritisiert sie die Art und Weise von Laudas Äußerungen: "Im Übrigen wundert es mich doch, dass in einem Weltkonzern wie Daimler ein exponierter Vertreter so unbedarfte und falsche Äußerungen in der Öffentlichkeit machen darf."

Force India und Sauber stützen sich bei ihrer Beschwerde auf die Artikel 101 und 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (TFEU), die gegen den Wettbewerb gerichtete Verträge und den Missbrauch dominanter Marktpositionen verbieten.


Ich hoffe Ecclestone, CVC und ggfs. die FIA bekommen von der EU so richtig eins übergebraten. Eine Geldstrafe über 2 Mrd. oder so.

Die Verträge der Teams mit Eccletone sind doch eindeutig wettbewerbsverzerrend. Im Übrigen habe ich auch Zweifel, dass das alles den Compliance-Richtlinien von Konzernen wie Mercedes entspricht.

Lauda hat zwar Recht mit seiner Kritik an Kaltenborn (Stichwort Fahrer-Verträge), aber was die kommerziellen Veträge angeht wurden kleine Teams klar benachteiligt und Herr Lauda sitzt auf seinem hohen Mercedes-Ross und bildet sich sonstwas ein. Leider tickt Wolff auch nicht besser. Beide kamen zu Mercedes, haben sich ins gemachte Nest gesetzt und klopfen arrogante Sprüche. Ekelhaft.
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Beitrag Montag, 19. Oktober 2015

Beiträge: 3402
formelchen hat geschrieben:
Lauda und Mercedes werden mir immer unsympathischer.

Force India und Sauber haben nach zahlreichen kritischen Äußerungen über die ungleiche Einnahmenverteilungen in der Formel 1 bei der EU-Wettbewerbsbehörde Beschwerde gegen das Geldprämiensystem eingelegt. Daraufhin meldete sich Niki Lauda, der als Aufsichtsratsvorsitzender von Mercedes für eines der privilegierten Teams verantwortlich zeichnet, zu Wort und schoss gegen den Sauber-Rennstall und dessen Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Da Sauber den Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, in dem "alles bis aufs Letzte geregelt ist", wie alle anderen Teams unterschrieben habe, sei man nun "für sich selbst verantwortlich", sagte der Wiener gegenüber der 'Handelszeitung'. Anstatt gegen die großen Teams mobil zu machen, sollte Sauber eher gegen "seine eigene Unfähigkeit ankämpfen". Zudem hätte es in Kaltenborns Zeit als Teamchefin bereits "einige Ungereimtheiten" gegeben, "die hart an der Grenze waren".

Das lässt das Sauber-Team allerdings nicht auf sich sitzen. Laudas Landsfrau Kaltenborn wirft der Formel-1-Legende nun gegenüber 'Motorsport-Total.com' mangelnde Kenntnisse der Sachlage vor. "Wenn Herr Lauda in unserer Sache die Argumentation nicht versteht, kann das auch daran liegen, dass er sich dafür zu wenig interessiert oder sie nicht ganz verstanden hat", sagt die Österreicherin mit indischen Wurzeln.


Das lässt das Sauber-Team allerdings nicht auf sich sitzen. Laudas Landsfrau Kaltenborn wirft der Formel-1-Legende nun gegenüber 'Motorsport-Total.com' mangelnde Kenntnisse der Sachlage vor. "Wenn Herr Lauda in unserer Sache die Argumentation nicht versteht, kann das auch daran liegen, dass er sich dafür zu wenig interessiert oder sie nicht ganz verstanden hat", sagt die Österreicherin mit indischen Wurzeln.

Zudem kritisiert sie die Art und Weise von Laudas Äußerungen: "Im Übrigen wundert es mich doch, dass in einem Weltkonzern wie Daimler ein exponierter Vertreter so unbedarfte und falsche Äußerungen in der Öffentlichkeit machen darf."

Force India und Sauber stützen sich bei ihrer Beschwerde auf die Artikel 101 und 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (TFEU), die gegen den Wettbewerb gerichtete Verträge und den Missbrauch dominanter Marktpositionen verbieten.


Ich hoffe Ecclestone, CVC und ggfs. die FIA bekommen von der EU so richtig eins übergebraten. Eine Geldstrafe über 2 Mrd. oder so.

Die Verträge der Teams mit Eccletone sind doch eindeutig wettbewerbsverzerrend. Im Übrigen habe ich auch Zweifel, dass das alles den Compliance-Richtlinien von Konzernen wie Mercedes entspricht.

Lauda hat zwar Recht mit seiner Kritik an Kaltenborn (Stichwort Fahrer-Verträge), aber was die kommerziellen Veträge angeht wurden kleine Teams klar benachteiligt und Herr Lauda sitzt auf seinem hohen Mercedes-Ross und bildet sich sonstwas ein. Leider tickt Wolff auch nicht besser. Beide kamen zu Mercedes, haben sich ins gemachte Nest gesetzt und klopfen arrogante Sprüche. Ekelhaft.
Niki Lauda sollte sich lieber zurückhalten. Ende 1994 hat man Sauber als Motoren-Partner fallen lassen. Als Mercedes das Brawn-Team gekauft hat, holte man sich auch noch den Sponsor Petronas. Hätte man den Sponsor bei Sauber gelassen, hätte das Team wohl nicht so große Probleme, wie heute. Mit anderen Worten: Mercedes versucht nicht nur Red Bull aus der F1 zu drängen, sondern auch die kleinen Teams. Interessant ist auch, dass Lauda sich nicht über Force India geäußert hat, die sich ebenfalls bei der EU beschwert haben...
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Beitrag Dienstag, 12. April 2016

Beiträge: 45322
Jetzt hat es scheinbar eine Antwort gegeben, in dem gewisse Unterlagen angefordert werden. Sauber und Force India wollen aber erst antworten, wenn der 30. April rum ist und klar ist, wie die Regeln werden. Klingt für mich so, dass wenn Mercedes und Co die Motoren billiger anbieten, sie das Ganze wieder sein lassen. Leider...


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