Die FIA hat die kommerziellen Rechte für die Formel E Weltmeisterschaft vergeben, in der ab 2014 der Titel für elektronisch betriebene Formel-Rennwagen ausgefahren werden soll. Erhalten hat die Rechte ein Konsortium aus internationalen Investoren, zu denen Addax Teambesitzer Alejandro Agag und Drayson Racing Management-Partner Lord Drayson gehören. Gefahren wird mit Rennwagen, die ausschließlich elektronisch betrieben werden, das Regelwerk ist sehr offen, eine der größten Vorschriften ist ein Maximalgewicht für die Batterien, das bei 300 Kilogramm liegt.

Die weiteren Partner in der neu gegründeten Formula E Holdings (FEH) sind Eric Barboux, Vorstand des französischen Unternehmens Electric Formula und der Investor Enrique Banuelos. Was die Rennen betrifft, so soll nicht auf den bekannten Formel-1-Strecken gefahren werden, sondern auf Stadtkursen in der ganzen Welt. Geplant sind zehn Rennen auf vier Kontinenten und der Auswahlprozess ist bereits im Gange. Ein Lauf in Rio de Janeiro ist bereits festgelegt, für Deutschland wäre laut FIA ein Rennen rund um das Brandenburger Tor die erste Wahl.

Wertevermittlung

"Wir freuen uns über diese Vereinbarung mit der Formula E Holdings, da sie große Erfahrung im Motorsport mitbringt. Ich möchte allen Beteiligten danken. Dieser neue Wettbewerb im Herzen großer Städte wird sicher neue Zuschauer anlocken. Diese spektakuläre Serie wird Unterhaltung und eine neue Möglichkeit bieten, die Werte der FIA zu vermitteln. Die Ziele von sauberer Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit werden so einem breiteren und jüngeren Publikum zugänglich gemacht", sagte FIA-Präsident Jean Todt.

Bereits 2013 sollen erste Demonstrationsfahrten gefahren werden, ab 2014 werden dann 20 Piloten in zehn Teams um den Weltmeister-Titel kämpfen. Welche Teams antreten dürfen, wird in den kommenden zehn Monaten ermittelt. Basis für das Auto wird der vom französischen Hersteller Formulec gebaute EF01 sein. Die Rennlänge wird eine Stunde betragen, da die Batterien bisher aber nur für 15 bis 25 Minuten halten, wird ein Fahrzeugwechsel notwendig werden. Drayson Racing Technologies wird als wissenschaftlicher Berater der FEH agieren.

Innovationsmotor

"Als Pioniere im elektronischen Motorsport glauben wir, die Formel E kann die weltweit erste absolut nachhaltige Motorsport-Weltmeisterschaft werden, Forschung und Entwicklung anregen, die wissenschaftliche Innovation vorantreiben und die Nutzung von Elektro-Fahrzeugen mit null Emissionen bewerben, um die Luftqualität in unseren Städten zu verbessern", sagte Lord Drayson. Als Testfahrer für die Boliden wird Lucas di Grassi dienen.