Der König der Berge, wird John McGuinness genannt. Und wahrlich, mit 15 Triumphen auf der Isle of Man gehört er zu den Besten aller Zeiten. Nur der große Joey Dunlop hat noch mehr Siege auf dem Konto - deren 26. Dort noch ranzukommen hat McGuinness bereits abgehakt, aber zumindest will er die Schmach aus dem letzten Jahr, als er in keinem der fünf Rennen auf dem Podest stehen konnte, vergessen machen.

Neu ist, dass McGuinness mit der Startnummer eins als Erster auf den Mountain Circuit herausfahren wird. Normalerweise bevorzugte es der 39-jährige Engländer in der Vergangenheit immer ein paar Fahrer vor sich zu haben, die er jagen kann, aber nun wird er nur die Strecke und die Uhr vor und gegen sich haben.

McGuinness ist aber definitiv der schnellste Man auf dem Mountain Circuit. Zum einen war er der erste Pilot der Geschichte, der es auf einen Rundenschnitt von 130 Meilen in der Stunde (rund 210 km/h) brachte, zum anderen hält er gleich vier Rundenrekorde. McGuinness ist bislang der schnellste Mann, der je diesen mörderischen, über 60 Kilometer langen, Kurs umrundet hat: In der Senior TT 2009 kam er auf einen Schnitt von 131,578 Meilen / 211,75 km/h.

Dieses Jahr fährt McGuinness für das TT-Legends Team und hat einen ganz entscheidenden Vorteil - wie sein Teamkollege Keith Amor auch fährt er für diese Truppe die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Mittlerweile sind dort ein 24-Stunden- und ein 8-Stunden-Rennen absolviert worden. Das heißt, dass diese Jungs schon unheimlich Fahrpraxis und Kilometer sammeln konnten.

Die Streckenkenntnis steht bei McGuinness nicht zur Debatte. Er kennt die Isle of Man wie seine Westentasche. Seit 1996 fährt er dort, insgesamt sah er bei 46 TTs das Ziel. Nur hatte er in der Vergangenheit eben auch viel Pech. Besonders häufig bei ihm gesehen: Gerissene Ketten. Aber da können weder er noch seine Mechaniker großes bewirken: Die Tourist Trophy auf der Isle of Man ist und bleibt eben die härteste Prüfung für Mensch und Material.