Hat Toyota überhaupt den Hauch einer Chance in Le Mans? Nach den Testfahrten sieht es kaum danach aus: Audi hat das Geschehen fest im Griff. Dem besten Toyota fehlten fünf Sekunden auf die Bestzeit von Loic Duval, der eindeutig Mann des Tages war: Am Mittag stopfte er den Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer 2 in die Leitplanken, am Nachmittag zerschmetterte er die Pole-Runde von 2012 und fuhr am Ende der Session 1,2 Sekunden schneller, obwohl die Gripverhältnisse aufgrund des überwiegend feuchten Testtages noch nicht ihr Optimum erreicht hatten.

Mit 3:22.583 Minuten war Loic Duval auch gleich 2,775 Sekunden schneller als der zweitschnellste Audi (#3), den Oliver Jarvis auf eine Zeit von 3:25.358 brachte. Es ist davon auszugehen, dass nur Duval auf eine echte Quali-Runde angesetzt wurde. Der Trost ist für Toyota trotz der Ankündigung, nicht auf Zeitenjagd gehen zu wollen, nur schwach: Der beste TS030 Hybrid kam noch hinter dem #1 Audi nur auf die vierte Position. Mit 3:27.581 fehlen nicht nur fünf Sekunden auf Duval, sondern auch zwei Sekunden auf die anderen beiden Diesel-Hybriden. Auf die fünfte Position kam der vierte Audi (3:27.894), der die Michelin-Reifen für 2014 testen sollte, erst dahinter der zweite Toyota (3:29.593).

LMP2-Bestzeit für OAK Racing, Foto: DPPI
LMP2-Bestzeit für OAK Racing, Foto: DPPI

Bei den privaten LMP1-Rennställen hat Rebellion Racing mit dem Lola B12/60 Coupe-Toyota die Nase vorn. Nicolas Prost fuhr in 3:31.967 Minuten knapp drei Sekunden schneller als das Schwesterfahrzeug, das Mathias Beche auf 3:34.724 brachte. Strakka Racing war nochmal etwa eine Sekunde langsamer; Nick Leventis fuhr im HPD ARX-03c-Honda eine 3:35.631. Die großen Unterschiede zwischen Dieseln und Benzinern werden vermutlich zu einer weiteren Diskussion um das Balancing führen. Lediglich bei feuchten Streckenverhältnissen konnte Toyota mit Audi mithalten.

Noch kein LMP2-Favorit auszumachen

In der LMP2-Kategorie fuhr OAK Racing die Bestzeit. Olivier Pla fuhr kurz vor Fallen der Zielflagge in seinem #24 Morgan-Nissan eine 3:38.801, womit er acht Zehntel schneller war als das zweitplatzierte Fahrzeug, der #36 Alpine-Nissan mit Nelson Panciatici mit 3:39.642 Minuten. Die starke Form von Signatech Alpine bestätigte Paul Loup Chatin, der mit dem zweiten Alpine-Nissan (#37) mit einer Zeit von 3:40.907 auf die dritte Position kam.

Rebellion Racing markierte die Bestzeit bei den privaten LMP1, Foto: DPPI
Rebellion Racing markierte die Bestzeit bei den privaten LMP1, Foto: DPPI

Dahinter wurde es richtig eng: #26 G-Drive Racing, #46 Thiriet by TDS Racing (beide Oreca 03-Nissan), #42 Greaves Motorsport und #38 Jota Sport (beide Zytek Z11SN-Nissan) lagen allesamt im 3:41er-Bereich auf den Plätzen 4-7, dahinter folgen mit #35 OAK Racing (Morgan-Nissan), #25 Delta-ADR (Oreca 03-Nissan) und #41 Greaves Motorsport (Zytek Z11SN-Nissan) drei weitere Fahrzeuge mit niedrigen 3:42er-Zeiten. Auch zwei LMPC-Fahrzeuge waren am Start: Die beiden Oreca FLM09-Boliden vom Team Endurance Challenge lagen gerade einmal acht Tausendstelsekunden auseinander.

Zwischenfälle

Für den spektakulärsten Zwischenfall sorgte wie schon angesprochen Loic Duval: Am späten Vormittag verlor er in Tertre Rouge bei noch feuchten Bedingungen die Kontrolle über seinen Audi und schlug in die Leitplanken ein. Kurz zuvor war die rote Flagge wegen verschmutzter Strecke gezeigt worden, zusätzlich wurde davon abgelenkt, dass etwas auf seiner Windschutzscheibe einschlug. In der letzten Stunde kamen sich Simon Dolan im #38 Jota-Zytek und Jacques Nicolet im #45 OAK-Oreca zu nahe. Dolan übernahm die Verantwortung und entging einer Strafe. Dominik Kraihamer hatte in der letzten Stunde einen Unfall in den Porsche-Kurven und musste zum Check ins Medical Center, ist aber okay. Sonst gab es bei den feuchten Bedingungen nur kleinere Ausflüge neben die Strecke bei den Prototypen.

Ergebnisse

Klasse LMP1

PNr. TeamFahrer Fahrzeug Rundenzeit
12Audi Sport Team JoestLoic DuvalAudi R18 e-tron quattro3:22.583
23Audi Sport Team JoestOliver Jarvis Audi R18 e-tron quattro3:25.358
31Audi Sport Team JoestMarcel Fässler Audi R18 e-tron quattro3:25.647
48Toyota RacingAnthony DavidsonToyota TS030 Hybrid3:27.581
54Audi Sport Team JoestMarco Bonanomi Audi R18 e-tron quattro3:27.894
67Toyota RacingAlexander Wurz Toyota TS030 Hybrid3:29.593
712Rebellion RacingNicolas ProstLola B12/60 Coupe-Toyota3:31.967
813Rebellion RacingMathias BecheLola B12/60 Coupe-Toyota3:34.724
921Strakka RacingNick LeventisHPD ARX-03c-Honda3:35.631


Klasse LMP2

PNr. TeamFahrer Fahrzeug Rundenzeit
124OAK RacingOlivier PlaMorgan-Nissan3:38.801
236Signatech AlpineNelson PanciaticiAlpine-Nissan3:39.642
337Signatech AlpinePaul-Loup ChatinAlpine-Nissan3:40.907
426G-Drive RacingJohn MartinOreca 03-Nissan3:41.259
546Thiriet by TDS RacingMaxime MartinOreca 03-Nissan3:41.269
642Greaves MotorsportMichael KrummZytek Z11SN-Nissan3:41.648
738Jota SportSimon DolanZytek Z11SN-Nissan3:41.943
835OAK RacingMartin PlowmanMorgan-Nissan3:42.197
925Delta ADRTor GravesOreca 03-Nissan3:42.333
1041Greaves Motorsport Eric LuxZytek Z11SN-Nissan3:42.364
1147KCMGHo Pin TungMorgan-Nissan3:42.036
1234Race PerformanceMichel FreyOreca 03-Judd3:43.121
1348Murphy PrototypesKarun ChandhokOreca 03-Nissan3:43.156
1449Pecom RacingPierre KafferOreca 03-Nissan3:43.908
1531LotusKevin WeedaLotus T1283:44.762
1633Level 5 MotorsportsRyan BriscoeHPD ARX-03b-Honda3:45.158
1745OAK RacingJacques NicoletMorgan-Nissan3:46.254
1830HVM Status GPJonathan HirschiLola B12/80 Coupe-Judd3:46.446
1944Level 5 MotorsportsScott TuckerHPD ARX-03b-Honda3:48.380
2043Morand RacingOlivier Lombard Morgan-Judd3:48.903
2132LotusDominik KraihamerLotus T1283:55.160
2240Boutsen Ginion RacingThomas DagoneauOreca 03-Nissan3:59.331
2328Gulf Racing Middle EastPhilippe HaezebrouckLola B12/80 Coupe-Nissan4:13.193
2439DKR EngineeringRomain BrandelaLola B11/40-Judd4:15.337