Maria de Villota

Die Motorsportkarriere der Maria de Villota begann im Jahr 2000 in der spanischen Formel Toyota, der sie gleich zwei Saisons lang treu blieb und sich 2001 immerhin den Vizetitel in der Meisterschaft sicherte. Danach folgte der Aufstieg in die nationale Formel 3 - zunächst mit Gelegenheitsauftritten, später auch bei allen Saisonläufen. Ein dritter Platz im Gesamtklassement der 2002er Saison blieb unterm Strich ihr bestes Resultat. Trotzdem hielt sie der Serie bis 2004 die Treue, immer auf der Jagd nach der ersten Poestplatzierung, die ihr letztendlich jedoch verwehrt blieb.

2005 wechselte die Spanierin schlussendlich in die Ferrari Challenge Europe und beendete das Jahr auf dem achten Meisterschaftsplatz. Bei zwei Gastauftritten in der spanischen F3 gelang ihr in der B-Klasse der Serie zumindest eine Podestplatzierung, womit sie doch noch einen versöhnlichen Abschluss der Nachwuchsklasse feiern konnte. 2006 trat sie erneut in der Ferrari Challenge an - der elfte Platz am Ende der Saison bedeutete jedoch einen neuerlichen Rückschritt. Erstmals wagte sich De Villotta allerdings auch in der renommierten WTCC an den Start, ehe sie 2007 schließlich in die ADAC-Procar-Serie wechselte. Mit einem Saisonsieg wurde sie dort auf Anhieb Dritte, während sie mit weiteren Starts in der Tourenwagen-WM und der spanischen GT-Meisterschaft versuchte, einen größeren Bekanntheitsgrad zu erlangen.

Die blonde Spanierin ist die Tochter des ehemaligen F1-Piloten Emilio de Villota, der es in einem privat eingesetzten McLaren M23 der Iberia Airlines bei 15 Teilnahmeversuchen auf zwei Grand-Prix-Starts 1977 bringt. Um den Spuren ihres Vaters zu folgen, legte sie ihren Fokus nach diversen Ausflügen in die Sportwagenszene - De Villota fuhr sogar bei den legendären 24 Stunden von Daytona mit - wieder vermehrt auf den Formelsport. Nach einem einmaligen Auftritt in der Euroseries 3000, fuhr sie 2009 vereinzelt in der Formel Palmer Audi. Später im Jahr bot sich der Spanierin dann die Chance, in der Formel Superleague eine halbe Saison lang die Farben von Atlético Madrid zu vertreten.

Für den Fußballclub bleib ein vierter Platz ihr bestes Ergebnis, nachdem sie auch 2010 für den Verein aus ihrer Heimatstadt Madrid ins Lenkrad gegriffen und sich in der Szene dadurch auch über die Grenzen des Landes hinaus einen Namen gemacht hatte. Neben Gelegenheitsstarts in mehreren unterklassigen Serien machte die Spanierin 2011 dann durch einen Straightlinespeed-Test in einem veralteten Renault R29 F1-Boliden des Lotus-Renault-Teams Schlagzeilen. Parallel beteuerte sie immer wieder, die nächste und insgesamt sechste Frau in der Formel 1 werden zu wollen. Unter Führung ihres Fahrermanagers Mark Blundell kam sie diesem Ziel 2012 einen Schritt näher und unterzeichnete bei Marussia einen Vertrag als Testfahrerin.

Bei einer Testfahrt im britischen Duxford hatte de Villota einen schweren Unfall, durch den sie ein Auge verlor. Zwar erholte sie sich wieder, doch ihren Traum von der Königsklasse musste sie aufgeben. Dennoch engagierte sie sich weiter für Frauen im Motorsport, bevor sie am 11. Oktober 2013 plötzlich verstarb.