Der Rallye-Tag in Portugal neigt sich dem Ende zu. Nach vier absolvierten Prüfungen wartet auf die Piloten nur noch ein kurzes Super Special in Lissabon. Die vier gefahren Prüfungen des Freitags absolvierte Sebastien Ogier in seinem Volkswagen Polo R WRC als Schnellster. Der Franzose liegt allerdings nur noch 2,4 Sekunden vor Citroen-Pilot Dani Sordo. Die Top-3 werden vom zweiten Volkswagen-Mann Jari-Matti Latvala komplettiert.

Ogier, der damit erstmals seit der Rallye Monte Carlo nicht über einen komfortablen Vorsprung auf den Rest des Feldes verfügt, hatte sich in Sachen Reifen verpokert. Der VW-Mann setzte auf vier weiche und nur zwei harte Reifen, während die Konkurrenz durch den aggressiven portugiesischen Boden größtenteils fünf harte Pneus an Bord hatte. Dennoch blieb Ogier auch in dieser Situation gelassen. "Meine Reifenwahl war vielleicht nicht perfekt, aber ich weiß, dass ich im Reifenschonen gut bin", so der WM-Führende, der die Führung in Portugal nur durch das Aus von Mads Östberg wiedererlangen konnte.

Während Sordo in Mexiko noch erheblich mit seinem Citroen DS3 WRC zu kämpfen hatte, läuft es für den Spanier in Portugal perfekt. Mit seiner Bestzeit auf WP4, Ourique 2, schob sich der Citroen-Mann bis auf 2,4 Sekunden an die Spitze heran und strahlte. "Diese Stage war fantastisch, aber am Anfang war Ogier schneller", so der Spanier. "Morgen ist ein weiterer Tag - und auch ein sehr schwieriger."

Um den dritten Rang kämpfen im Moment die beiden Finnen Latvala und Mikko Hirvonen. Die beiden trennen 5,8 Sekunden, doch während Latvala anscheinend endlich ein Gefühl für seinen Polo entwickelt, befindet sich Hirvonen im Niemandsland. "Ich habe auf diesen beiden Prüfungen wirklich Druck gemacht, aber ich konnte einfach nicht schneller fahren", schilderte Hirvonen, wieso er erneut hinter seinen Konkurrenten zurückblieb. "Das Setup war falsch."

Die Top-10 blieben auch während des Nachmittags nahezu gleich. Lediglich Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen kämpfe mit Problemen mit der Servolenkung und verlor mehr als eine Minute. Er konnte die Prüfung zwar beenden, nun klagt der Norweger allerdings über schmerzende Arme. Eine weitere Veränderung war Nasser Al-Attiyah. Der Ford-Pilot setzte auf sechs harte Reifen, was sich am Nachtmittag auszahlte.

Kubica mit Problemen

Momentan auf dem 13. Gesamtrang liegt Robert Kubica. Der Pole zeigte sich mit seinem ersten Tag auf Schotter grundsätzlich zufrieden, kämpfte auf WP3 allerdings mit Motorenproblemen. Ausgelöst wurden seine Schwierigkeiten durch einen vorangegangenen Fehler auf WP2. Der Citroen-Pilot fuhr in einer Kurve zu weit und beschädigte sich seinen Kühler durch herausstehende Zweige. Da bis zum Abend kein Service auf dem Programm stand, reparierte Kubica den Kühler notdürftig selbst. Auf WP4 kam zudem noch ein Plattfuß des linken Hinterrades hinzu.

Ergebnis vor dem abschließenden Super Special:

1. Sebastien Ogier, Volkswagen 46:38.5
2. Dani Sordo, Citroen +2.4
3. Jari-Matti Latvala, Volkswagen +11.3
4. Mikko Hirvonen, Citroen +17.1
5. Thierry Neuville, Ford +28.1
6. Evgeny Novikov, Ford +1:08.7
7. Nasser Al-Attiyah, Ford +2:10.7
8. Michal Kosciuszko, Mini +2:18.2
9. Martin Prokop, Ford +2:18.7
10. Dennis Kuipers, Ford +2:37.9