Ford bewies bei den beiden vorangegangenen Asphaltevents der Saison, dass das Team die einstige Schwäche auf Asphalt so gut wie überwunden hat. Beim Saisonauftakt in Monte-Carlo erzielte Petter Solberg Rang drei, Jari-Matti Latvala setzte mit Platz zwei in Deutschland noch einen drauf. Auch bei der Rallye Frankreich 2011 konnte Ford einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Der Sieg ging zwar an Sebastien Ogier vor Dani Sordo, doch dahinter reihten sich insgesamt sieben Ford in den Top-10 ein.

Doch die diesjährige Ausgabe der Rallye durch das Elsass stellt eine größtenteils neue Herausforderung dar. Sie ist etwa 70 Kilometer länger als im Vorjahr und beinahe die Hälfte der Prüfungen ist neu. Jari-Matti Latvala wählte eine ungewöhnliche Form der Vorbereitung auf den 11. Lauf der Saison. Er absolvierte am Mittwoch gemeinsam mit dem ehemaligen Sportwagen- und IndyCar-Fahrer Didier André ein Training in einem Formel-Boliden auf dem Le Mans Bugatti Kurs in Frankreich. Dabei ging es vor allem ums Bremsen und Fahrlinien. Anschließend reiste der Finne ins Elsass um dort einen zweitägigen Test in seinem gewohnten Arbeitsgerät, dem Fiesta RS WRC, zu bestreiten.

Gute Resultate geben Selbstvertrauen

"Das Wetter war wechselhaft, was den Vorteil hatte, dass ich sowohl auf Slicks für trockenes Wetter als auch Regenreifen fahren konnte", erklärte Latvala. "Ich war glücklich darüber, denn ich musste im Regen meine übliche Fahrlinie anpassen und das ist etwas, was ich beim Rallye-Fahren gebrauchen kann. Wenn man auf einer Prüfung auf eine nass glänzende Fläche trifft, dann muss man eine andere Linie wählen, um sie zu vermeiden."

Latvala befindet sich nach seinem Sieg bei der Rallye Großbritannien im Aufwind und will seine positiven Gefühle mit nach Frankreich nehmen. "Gute Resultate geben Selbstvertrauen und ich hatte letzte Saison in Frankreich einen guten Speed. Ich würde gerne die Spitze angreifen. Ich bin ein Realist und ich weiß, wie schwer das auf Asphalt sein wird, aber das ist das Ziel", gab er zu Protokoll.

"Die Prüfungen sind eine Mischung, ziemlich ähnlich in dieser Hinsicht zur Rallye Deutschland, aber die Charakteristiken verändern sich nicht so stark. Es gibt in den Bergen lange Kurven, während die französischen Weinberge breiter sind als auf der anderen Seite der Grenze und mehr einer natürlichen Linie folgen. Sie bieten insgesamt recht viel Grip und beim Setup muss man für die verschiedenen Arten von Straßen einen Kompromiss finden", wusste Latvala.

Reifenwahl kann den Unterschied machen

Teamkollege Petter Solberg konnte die Rallye Frankreich bereits einmal gewinnen, als sie noch auf Korsika ausgetragen wurde. Sein bestes Ergebnis im Elsass ist ein dritter Rang. "Die Straßen sind recht schnell und die Oberfläche ist gut, also wird Reifenverschleiß nicht wirklich ein Problem sein. Das einzige, was man in Bezug auf die Reifen beachten muss, ist das Wetter und wir müssen sichergehen, dass wir uns für die richtige Mischung entscheiden. Das ist nicht einfach, aber wenn die Bedingungen wechselhaft sind, kann die richtige Reifenwahl den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machen", erklärte der Norweger.

"Unser Speed auf dem vorangegangenen Asphaltevent in Deutschland war stark. Ich habe erwartet, dass das Auto schnell sein wird und dem war auch so. Ich hoffe, wir können diesen Fortschritt beibehalten und in Frankreich noch schneller sein, damit die Fans etwas zum Freuen haben", fügte Solberg an. "Es waren viele Zuschauer da, seit die Rallye nach Straßburg umgezogen ist. Das Event umgibt eine tolle Atmosphäre und das ist etwas, was ich sicher fühlen kann."