Olaf Manthey hat 2013 ein Mammutprogramm zu bewältigen. Neben dem Engagement auf der Nordschleife betreut die Mannschaft aus Meuspath den Einsatz des neuen Porsche 911 GT3 RSR in der Langstrecken-WM. Der GTE auf Basis des neuen 991 soll den 997 ersetzen, der in der letzten Saison nicht mehr ganz auf Augenhöhe mit Ferrari und Porsche kämpfen konnte. Manthey Motors spannt ab der anstehenden Saison mit Raeder Motorsport zusammen und hat die wichtigsten Fragen zum kommenden Jahr beantwortet.

Herr Manthey, ist es nicht eine besondere Auszeichnung, zum dritten Mal hinter einander die neue Generation des Porsche 911 im Motorsport einzuführen?
Olaf Manthey: Absolut, das ist eine große Ehre für uns, über eine so lange Zeit das Vertrauen von Porsche zu erhalten! Den Anfang machte 1999 der 996 R, mit dem wir in Le Mans die GT-Kategorie gewannen. 2006 waren wir verantwortlich für den Ersteinsatz des 997 GT3 RSR beim 24h-Rennen in Spa. Nun folgt mit dem 991 GT3 RSR der dritte neue Porsche- GT-Rennwagen, dem Manthey einen erfolgreichen Start ins internationale Renngeschehen sichern soll. Sowohl die Zusammenarbeit an sich, insbesondere aber das Vertrauen, welches Porsche in unsere Fähigkeiten als Team hat, machen mich ohne Frage stolz.

Wie sieht die Führungsmannschaft seitens Manthey für das WEC- Programm aus?
Manthey: Meine neuen Geschäftspartner sind natürlich Bestandteil des WEC-Programs. Während mein Part der des Teammanagers ist, wird Nicki Raeder als Fahrzeugingenieur wirken, während sich Martin Raeder um Equipment-technische Dinge kümmern soll, wie u.a. aktuell die Boxenausstattung.

Steht fest, wer ins Volant des 991 GT3 RSR greifen wird in der WEC?
Manthey: Wir können auf Marc Lieb, Richard Lietz, Romain Dumas, Jörg Bergmeister, Patrick Pilet und Timo Bernhard zählen und damit sechs der schnellsten GT-Piloten weltweit.

Ist der 2013er WEC-Einsatz ein Hinweis auf ein LMP1-Engagement ein Jahr später?
Manthey: Definitiv, nein. Damit haben wir nichts zu tun, denn es ist eine ganz andere Abteilung! Manthey-Racing konzentriert sich voll und ganz auf das GT-Projekt, und glauben Sie mir, damit haben wir alle Hände voll zu tun.

Das 911er Konzept feiert 2013 sein 50jähriges Jubiläum. Ist da noch Luft nach oben?
Manthey: Ich bin immer wieder beeindruckt, was die Ingenieure von Porsche-Motorsport aus dem Heckmotorkonzept kitzeln können. Deswegen sind wir sicherlich hervorragend für die WEC aufgestellt.

Ist die Rückkehr nach Le Mans für Manthey-Racing eine ganz besondere?
Manthey: In den Nennungslisten muss man schon bis 1999 zurückgehen, um auf den Namen Manthey zu stoßen, doch unser erster Auftritt beim 24h-Klassiker in Frankreich war ein überaus erfolgreicher, denn wir gewannen mit dem Porsche 996 R gleich beim Debüt die GT-Klasse. Insofern hätte ich nichts dagegen, diesen Erfolg zu wiederholen. Doch das ist noch ein weiter Weg! Priorität hat jetzt das umfangreiche Test-Programm.

Dass die GTE-Version des 991 schon einige Meter auf der Teststrecke in Weissach zurückgelegt hat, haben Erlkönigfotos schon bewiesen, wann die offizielle Präsentation stattfindet steht noch nicht fest. Die WEC-Saison beginnt am zweiten Aprilwochenende in Silverstone.