Nach 6:02:06,889 Stunden wurde Marc Lieb im Porsche 911 GT3 RSR von Michael Hey, Managementdirektor der Bochumer Opelwerke, als Sieger abgewinkt. Der Ludwigsburger absolvierte beim sechsten Laufe der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring zusammen mit Marcel Tiemann (Monaco) und Arno Klasen (Karlshausen) 39 Runden auf der 24,369 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife – eine Distanz von 950,391 Kilometern. Mit einem Rückstand von 5:05,894 Minuten belegten Marc Basseng (Leutenbach), Frank Biela (Monaco), Frank Stippler (Bad Münstereifel) und Hans-Joachim Stuck (Österreich) im Audi R8 von Phoenix-Racing Platz zwei. Dritte wurden Oliver Kainz (Kottenheim) und Frank Schmickler (Rösrath) im GT3-Porsche von Mühlner-Motorsport.

"Heute hat das Team gewonnen, das die wenigsten Fehler gemacht hat", freute sich Klasen über seinen 21. Sieg in der Langstreckenmeisterschaft. "Trotz schwieriger Bedingungen haben wir unseren Porsche heute ohne einen Kratzer über die Distanz gebracht. Vor allem Marc ist im Regen einen Superstint gefahren." Auf trockener Piste übernahm zunächst das Raeder-Trio im Ford GT das Geschehen an der Spitze des Feldes. Als die Witterungsbedingungen nach wenigen Runden zunehmend schlechter wurden, verloren Dirk Adorf (Hennef), Thomas Mutsch (Bitburg) und Hermann Tilke (Aachen) an Boden und büßten ihre Führung ein. Kurz vor dem Ende der fünften Stunde war das Rennen dann nach einem Unfall im Pflanzgarten für das Team vorzeitig beendet. Raeder-Motorsport blieb so erneut nur die Pole-Position und die schnellste Rennrunde (8:20,701 Minuten). Auf den ersten Sieg des spektakulären GT3-Renners, der 2009 debütierte und auf Anhieb zum Publikumsliebling avancierte, müssen die Fans weiter hoffen. Die zuletzt siegreiche Audi-Mannschaft musste sich beim Saisonhighlight der Langstreckenmeisterschaft mit Platz zwei begnügen. "Der erste Turn war extrem schwierig und wir haben in der ersten Rennhälfte viel Zeit verloren", sagte Basseng. "Zwar konnten wir uns am Ende berappeln, über die Distanz sind wir jedoch an den Manthey-Porsche nicht herangekommen." Seinen ersten Podiumsplatz im Porsche feierte Lokalmatador Kainz. "Ich bin mit Platz drei sehr zufrieden, vor allem wenn ich mir anschaue, welchen Fahrergrößen wir uns am Ende nur geschlagen geben mussten", sagte er.

Uwe Alzen (Betzdorf), Lance David Arnold (Duisburg) und Klaus Rader (München) verschenkten nach einer erneut beeindruckenden Leistung im Cup-Porsche Platz drei. Nach sechs Stunden – 38 gefahrenen Runden – passierte Schlussfahrer Rader die Ziellinie. In der Langstreckenmeisterschaft wird nach Ablauf der Zeit das führende Fahrzeug als Erster abgewinkt. Der Alzen-Porsche hätte also einen weiteren vollständigen Umlauf absolvieren müssen. Nach einer Runde Kurzanbindung steuerte Rader fälschlicherweise die Box an. Da er so laut Reglement die letzte Runde aus Kurzanbindung und Nordschleife nicht komplett fuhr, wurde das Team nicht gewertet. "Schade, denn bis dahin haben wir zum dritten Mal in Folge ein sensationelles Rennen abgeliefert", sagte Arnold.

Rolf Derscheid und Michael Flehmer sind neue Tabellenführer Nach dem sechsten von zehn Rennen in der Saison 2009 haben Rolf Derscheid (Much) und Michael Flehmer (Overath) die Tabellenführung übernommen. Im BMW 318 iS des MSC Wahlscheid fuhr das Duo zum vierten Klassensieg bei den VLN-Serienwagen bis 1.800 ccm Hubraum. Auf Platz zwei liegt mit dem Sartorius Team Black Falcon das Meisterteam 2008. Alexander Böhm (Kelberg), Christer Jöns (Ingelheim) und Sean Paul Breslin (Großbritannien) fuhren zum fünften Sieb bei den VLN-Serienwagen bis 2.500 ccm Hubraum. Bis auf die dritte Position in der Meisterschaft haben sich Marco Wolf (Lohmar), Jürgen und Heinz-Otto Fritzsche (beide Hückeswagen), vorgearbeitet. Das Kissling-Trio errang den zweiten Erfolg bei den VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum.

Fast wie über einen Sieg freuten sich Erick Samayoa, Juan Pablo Diaz und Agustin Casse Marimon aus Guatemala über ihre Zielankunft beim 6h-Rennen. Im BMW 325i fuhr das Trio 29 Runden in der "Grünen Hölle". "Das war ein fantastisches Erlebnis", strahlte Casse Marimon im Ziel. "Die Nordschleife ist in der ganzen Welt einzigartig und wir kommen im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder, um auf dieser außergewöhnlichen Rennstrecke zu fahren."