Beim neuten Lauf der VLN Saison auf der Nürburgring Nordschleife landeten zwei Porsche vor einer Corvette, jedoch mit einem erheblichen Beigeschmack. Die beiden Gesamtsiegfavoriten Manthey und Land machten einmal mehr das Rennen unter sich aus. Die Kissling-Corvette, die noch im letzten Rennen einen Ausfall zu beklagen hatte, konnte sich als einziger Nicht-Porsche in den Top fünf behaupten.

Soviel zum Rennen, denn das Ergebnis wurde von den Kommissaren entschieden. Nach der Zieldurchfahrt sprachen sie eine Strafe gegen den eigentlichen Sieger, den Manthey-Porsche von Marcel Tiemann und Arno Klasen, aus: Eine Runde wurde dem Team aberkannt! Die Strafe erfolgte wegen eines Vorfalls, dessen Details leider nicht veröffentlicht wurden. Die Schwere des Vergehens muss aber erheblich gewesen sein, denn bisher war die Strafe "Eine Runde Abzug" überhaupt nicht bekannt.

Im Rennen war aber wie auch im vorangegangenen Lauf ein Herzschlagfinale geboten. Vor der letzten Runde mussten die Autos von Land Motorsport auf Platz zwei und die Corvette mit Stefan Kissling auf Platz vier noch einmal kurz zur Box um Sprit für die letzten Kilometer zu tanken.

Im Rennverlauf konnte sich Uwe Alzen nach dem deutlich gewonnenen Startduell in der ersten Runde deutlich von den Verfolgern absetzen. So deutlich, dass er die Führung nicht einmal bei einem Ausritt ins Kies im Streckenabschnitt Schwalbenschwanz abgeben musste. Zu den großen Alzen-Festspielen wurde aber auch dieser Lauf der Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring: der Turbo-Porsche wurde nach vier Runden an der Box abgestellt. Genauso erging es dem Raeder Lamborghini mit Dirk Adorf und Herrmann Tilke, die bereits nach drei Runden in der Box parkten.

Auch die Getrag-Mannschaft, die mit ihrem Z4 zeitweise weit vorne mitspielte, konnte am Ende keine Punkte nach Hause fahren. Nach knapp zwei Stunden gaben sie mit defekter Servolenkung auf. Dass aber die Streckenbedingungen weit vom Optimum entfernt waren, sah man deutlich an der starken Performance der Cup-Porsche: zwei davon platzierten sich auf den Rängen vier und fünf.

In der Klasse SP3T der aufgeladenen Specials bis 2000ccm kämpften wieder einmal die Seat Leon Supercopa mit dem Audi A3 und dem MINI von Schirra Motoring um die Platzierungen in der Klasse. Im Training lagen die besten fünf der SP3T innerhalb 20 Sekunden. Dabei waren aber nicht alle Piloten mit ihren Fahrzeugen zufrieden. Hari Proczyk war mit dem Fahrwerk des Schirra MINI nicht ganz glücklich: "Das Auto verhält sich nicht immer gleich, die Hinterachse gibt mir kein Vertrauen." Hier wurde klar, dass das Auto sich bisher noch nicht im Regen bewähren konnte. Im Rennen biss sich der blaue Rennwürfel aber standhaft auf Rang 5 der Klasse fest und fuhr so wichtige 7,19 Punkte nach Hause, die die Fahrer in der Wertung deutlich nach vorne bringen.