Wo der Saisonauftakt der VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife noch drohte, wegen Schneefalls abgesagt zu werden, begrüßte Dominik Baumann und sein Mercedes-AMG Team MANN-FILTER beim zweiten Lauf am gestrigen Samstag die Sonne und angenehme Temperaturen. Im Zeittraining zum 43. DMV 4-Stunden-Rennen belegte das Trio um Baumann, DTM-Star Edoardo Mortara und Indy Dontje den neunten Platz, einen Startplatz hinter den späteren Laufsiegern. Das Rennen beendete der Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer #47 auf dem neunten Platz.

Auch beim zweiten VLN-Rennen der Saison war das Fahrerfeld mit über 180 Autos der verschiedensten Klassen prall gefüllt. Durch die Vielfalt an teilnehmenden Klassen sind die VLN-Rennen eine besondere Herausforderung - während man um Positionen in der eigenen Klasse kämpft, muss man die langsameren Autos stets im Blick haben.

Trotz beachtlicher Pace - Baumanns #47 Mercedes-AMG GT3 war bei der schnellsten Rennrunde ganz vorne mit dabei - fehlte es dem Trio dieses Mal etwas an Glück. Im actionreichen Lauf quer durch alle Klassen bremsten Gelb- und Code60-Phasen den Österreicher und seine Mitstreiter in der Jagd um eine Topplatzierung etwas aus. Unter dem Strich überquerte Baumann die Ziellinie als Neunter.

Als nächstes steht für Baumann das Qualifikationsrennen zu den 24h Nürburgring an (14. bis 15. April), ehe es für das dritte Saisonrennen im Rahmen der IMSA nach Mid-Ohio (04. bis 06. Mai) geht.

P9 für Dominik Baumann beim zweiten VLN-Saisonlauf, Foto: Gruppe C Photography
P9 für Dominik Baumann beim zweiten VLN-Saisonlauf, Foto: Gruppe C Photography

Dominik, nach dem starken fünften Platz zum Saisonauftakt: Bist du dennoch zufrieden mit Rang neun?
Dominik Baumann: Natürlich willst du jedes Rennen ganz vorne beenden. Und wenn du es schließlich nicht aufs Podium schaffst, wurmt dich das schon. Heute lief es einfach nicht für uns. Edoardo, Indy und ich sind durch die Bank top Stints gefahren, das Auto lief absolut einwandfrei und das Team hat hervorragend gearbeitet. Wir haben an unserem Mercedes-AMG GT3 einiges probiert, wovon wir beim 24-Stunden-Rennen sicherlich profitieren werden. Die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung, auch wenn es dieses Mal nicht ganz für eine Top-Platzierung gereicht hat. Trotzdem verlassen wir die Nordschleife nicht unzufrieden.

Schnee zum Saisonauftakt, frühsommerliche Temperaturen zum zweiten Lauf: Habt ihr das Setup grundlegend überarbeiten müssen?
Dominik Baumann: Das Grundsetup war ähnlich wie beim ersten Lauf. Aber klar, die Bedingungen waren ganz andere. Dieses Wochenende ist es wesentlich wärmer als noch beim Saisonauftakt, weshalb wir auch andere Reifenmischungen zur Verfügung hatten. Grundsätzlich gab es intensivere Zweikämpfe auf der Strecke. In der VLN kann man leicht einmal 20 Sekunden in einer Runde verlieren, auch wenn man von der Pace top unterwegs ist. Dann kommen eben eine Gelbphase, Überrundungen und ähnliches und schon hat sich der Rückstand um einiges vergrößert.

Eine saubere Runde in der VLN hinzubekommen, gleicht ein wenig einer Glückslotterie...
Dominik Baumann: Definitiv. Du kannst wirklich Glück haben und kurz vor einer Gelbphase an die Box zum Fahrerwechsel kommen. Dadurch hast du einen immensen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Aber oftmals fährst du gerade an der Box vorbei und plötzlich werden die gelben Flaggen geschwenkt. Das ist bei der VLN und der Vielzahl an Teilnehmern einfach nicht vorherzusagen - du musst einfach durch die Bank Gas geben und hoffen, dass die sonstigen Gegebenheiten für dich spielen. Diesmal lief es für uns eben nicht ganz so glücklich, aber die Pace war da und das ist das, was für uns zählt.

Wie lief dein Doppelstint?
Dominik Baumann: Ich saß als Letzter hinter dem Steuer. Von der Pace her war ich wie auch Edoardo und Indy sehr gut unterwegs, allerdings war der Abstand nach vorne zu groß. Action gab es dennoch reichlich, wenn auch nicht in unserer Klasse. Bei den Überrundungen musst du natürlich ständig aufpassen und es gab es gab eine Menge Gelb- und Code60-Phasen. Daher haben wir die Zeit sinnvoll genutzt, um top für das 24-Stunden-Rennen vorbereitet zu sein. Wir haben uns mit dem ersten Lauf bereits den Start beim Top-30-Qualifying gesichert, daher sehen wir das anstehende Qualifikationsrennen kommendes Wochenende als Generalprobe an.