Der Schweizer Patric Niederhauser bestritt am Samstag sein zweites Rennen auf der legendären Nürburgring-Nordschleife. Im Rahmen des Saisonfinales der VLN Langstreckenmeisterschaft ging der 26-Jährige erneut für Lubner Motorsport im Opel Astra OPC Cup an den Start. Damit ist Niederhauser dem Erhalt der DMSB Permit Nordschleife Stufe A ("A-Permit") einen großen Schritt näher gekommen, um 2018 im GT3-Boliden an VLN-Läufen und dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teilzunehmen.

Niederhauser hat beim Saisonfinale einmal mehr seine Wandelbarkeit, Auffassungsgabe und seinen puren Speed eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Bei Rennbeginn war die 24,358 Kilometer lange Strecke noch weitestgehend feucht. Das Team entschied sich für eine andere Reifenstrategie als die direkte Konkurrenz. Der Asphalt trocknete schneller ab als vermutet, weswegen ein zusätzlicher Boxenstopp zum Reifenwechsel nötig wurde.

Der Schweizer übernahm den zweiten Stint des vierstündigen Rennens daher mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten auf die Klassenführenden. Von der ersten Sekunde an war Niederhauser in der Lage, alles aus dem Opel Astra OPC Cup herauszuholen und kam der Konkurrenz immer näher. Bei Ende seines Stints war der Rückstand auf gerade einmal eine Minute geschrumpft. Am Schluss hat es zwar zum Klassensieg nicht mehr gereicht, doch dem Ziel, die A-Permit auf der Nordschleife zu erlangen, ist Niederhauser damit einen großen Schritt näher gekommen.

Die anstehende Winterpause wird der Schweizer nutzen, um sich ideal für 2018 vorzubereiten.

Patric, du hattest am Samstag deinen zweiten Auftritt auf der Nordschleife und warst vom Fleck weg bei der Musik...
Die Nordschleife ist einfach gigantisch. Ich bin unheimlich froh darüber, dass ich mit Lubner Motorsport die Chance bekommen habe, an den letzten beiden VLN-Rennen der Saison teilnehmen zu dürfen. Natürlich bedarf es einer intensiven Vorbereitung, um sich der Herausforderung "Grüne Hölle" zu stellen. Bereits im ersten Rennen kam ich dort sehr gut zurecht, habe mich aber zum Saisonfinale noch einmal gehörig gesteigert.

Als du das Auto übernommen hast, lagen knappe drei Minuten zwischen euch und dem Klassenführenden, am Schluss hast du den Rückstand auf eine Minute verkürzt. Wie lief dein Stint?
Als ich ins Auto gestiegen bin, war die Strecke längst trocken. Daher war ich in der Lage, von Anfang an richtig zu pushen. Meine Rundenzeiten waren durchweg im grünen Bereich und ich bin sauber und fehlerfrei durch meinen Stint gekommen. Das ist extrem wichtig, denn jeder Kilometer auf der Nordschleife ist für den eigenen Lernprozess essenziell. Am Ende meines Stints habe ich den Rückstand um eine Minute verkürzt.

Wie kam es zu dem großen Rückstand in der Anfangsphase des Rennens?
Die späteren Klassensieger haben anfangs auf eine andere Reifenstrategie gesetzt als wir. Als der Kurs allmählich abtrocknete, mussten wir entsprechend an die Box, um auf Trockenreifen zu wechseln. Dabei haben wir eine Menge Zeit verloren. Auf der Nordschleife kann es in einer Runde an einer Stelle feucht sein und auf dem nächsten Umlauf ist es dort schon wieder trocken. Daher muss man seinen Fahrstil permanent anpassen, was eine tolle Herausforderung ist.

Die A-Permit ist für dich in greifbarer Nähe...
Ja, das war auch mein großes Ziel. Schließlich möchte ich kommendes Jahr weitere VLN-Läufe mitnehmen und am 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife teilnehmen. Und zwar in einem GT3-Auto. Mit der unbändigen Power eines derlei PS-starken Rennautos die Nordschleife entlang zu jagen, das muss ein unbeschreibliches Gefühl sein. Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei Lubner Motorsport sowie Rudolf und Manfred Rhyn bedanken, die mir die Teilnahme an den beiden VLN-Rennen ermöglicht haben.