Das Frikadelli Racing Team gehört seit mehr als zehn Jahren zu den großen Publikumslieblingen auf der Nordschleife. Entsprechend groß fiel das mediale Echo aus, als das Team am Montag öffentlich verkündete, ab sofort die VLN-Läufe sowie das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring auszulassen. Grund: eine laut Teamangaben schlechte Einstufung des neuen Porsche 911 GT3, die einen Kampf um die vorderen Positionen nicht zulasse.

Der Veranstalter des Eifel-Klassikers reagierte verstimmt auf das Statement des Teams von Klaus Abbelen und Lebensgefährtin Sabine Schmitz. "Wir sind enttäuscht und verwundert, dass das Team angekündigt hat, nicht dabei sein zu wollen", sagte ein Sprecher des 24h-Rennens im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Wir können allerdings nicht verstehen, warum sie aus dem laufenden Prozess ausgestiegen sind."

Einstufung noch nicht final

Heißt konkret: Die so genannte Balance of Performance für das anstehende 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife ist noch überhaupt nicht final. Einschließlich des 3. VLN-Laufes am kommenden Wochenende bieten sich noch vier Gelegenheiten, die BoP-Verantwortlichen von einer besseren Einstufung zu überzeugen. Die finale Einstufung kann sogar bis nach dem Qualifikationstraining vor dem Start zu den 24 Stunden angepasst werden.

Ob Frikadelli das 24h-Rennen wie angekündigt tatsächlich auslässt, ist bislang offen. Zwar kündigte das Team diesen Schritt in einer Pressemitteilung an, eine offizielle Abmeldung sei laut 24h-Veranstalter allerdings nicht erfolgt. Insider vermuten, dass Frikadelli das kommende VLN-Rennen tatsächlich auslässt, die Chancen auf einen Start beim Langstrecken-Highlight Ende Mai aber gut stehen.

Frikadelli-Beschwerde lässt Veranstalter kalt

Vieles hängt vermutlich davon ab, wie die Einstufung des neuen Porsche 911 GT3 am kommenden Montag aussieht. Unter anderem setzt Werksteam Manthey und auch Falken Motorsport den brandneuen Zuffenhausener auf der Nordschleife ein. Nach dem schwierigen Saisonstart der Porsche-Teams wurden bereits Anpassungen vorgenommen. So darf der 911er an diesem Wochenende 25 Kilo ausladen. Wohlgemerkt: Die Balance of Performance bezieht sich direkt auf die Rennautos, nicht auf einzelne Teams.

Nicht auszuschließen, dass der 911 vor dem wichtigsten Rennen des Jahres noch einmal neu eingestuft wird. Porsche als Hersteller kann hier aktiv werden. "Wenn sich jetzt noch positiv etwas bei der Balance of Performance in Sachen Porsche tun sollte, dann aber sicherlich nicht, weil sich Frikadelli beschwert hat", stellte der Veranstalter deutlich fest. Damit will man sich gar nicht erst auf Machtspielchen mit Herstellern oder Teams bei Fahrzeugeinstufungen einlassen.