Walkenhorst Motorsport tritt in diesem Jahr als eigenständiges Team in der VLN an, nachdem die Mannschaft im Vorjahr noch von Bonk motorsport unterstützt wurde. Die Mannschaft um Teamchef Henry Walkenhorst, die sich über den Winter deutlich vergrößert hat und nun zwei BMW Z4 GT3 sowie zwei der neuen BMW M235i Racing einsetzt, erlebte nichtsdestotrotz einen zufriedenstellenden Beginn. Motorsport-Magazin.com lässt den Saisonauftakt von Walkenhorst Motorsport Revue passieren.

Test- und Einstellfahrten

Die Test- und Einstellfahrten, an denen Walkenhorst Motorsport mit dem nagelneuen BMW Z4 GT3 teilnahm, nutzte das Team zur ersten Generalprobe. Am Freitag erprobte das umstruktierte Team neue Arbeitsabläufe und Strukturen. Erst am Samstag wurde der BMW Z4 GT3, dessen Design erst wenige Tage zuvor fertiggestellt wurde, zu seiner Jungfernfahrt auf die Strecke geschickt.

Premiere für den neuen BMW Z4 GT3, Foto: Patrick Funk
Premiere für den neuen BMW Z4 GT3, Foto: Patrick Funk

Leider verlief die Premiere des Müncheners aufgrund von mechanischen Problemen nicht reibungslos. Walkenhorst Motorsport konnte jedoch schnell die Gründe finden und beseitigen.

Die Kinderkrankheiten konnte das Team schnell aussortieren, Foto: Patrick Funk
Die Kinderkrankheiten konnte das Team schnell aussortieren, Foto: Patrick Funk

60. ADAC Westfalenfahrt

Bei fabelhaftem Eifelwetter hatte Walkenhorst Motorsport beim ersten VLN-Lauf erstmals die Gelegenheit, alle drei Fahrzeuge auf die Nordschleife zu schicken. Neben den beiden BMW Z4 GT3 war erstmals auch der BMW M235i Racing am Start. Erst wenige Tage vor dem Rennen hatte das Team den neuen Rennwagen auf dem Nürburgring in Empfang genommen. Das erste Rennen, das noch nicht in die Cup-Wertung des BMW M235i Racing einging, diente somit hauptsächlich, sich mit dem Cup-Fahrzeug vertraut zu machen.

Der BMW Z4 GT3 im Dunlop-Design wurde von Ralf Oeverhaus und Teamchef Henry Walkenhorst pilotiert. Nach einer Beschädigung aufgrund eines Fahrfehlers und einer damit verbundenen Reparaturzeit in der Box, zeigte das Duo eine grandiose Aufholjagd und belegte nach vier Stunden schließlich den 18. Rang in der Gesamtwertung sowie den zwölfte Platz in der Klasse SP9.

Ralf Oeverhaus und Henry Walkenhorst geben im Dunlop-Z4 Gas, Foto: Patrick Funk
Ralf Oeverhaus und Henry Walkenhorst geben im Dunlop-Z4 Gas, Foto: Patrick Funk

Am Steuer des TÜV-BMW nahmen Stefan Aust, Niclas Kentenich und Peter Posavac Platz. Am Freitag arbeitete das Team vor allem am Setup des GT3-Renners - mit Erfolg. "Das Auto ist einfach phänomenal", feute sich Peter Posavac. Im Rennen wurde das Trio leider vom Glück verlassen: Zwischenzeitlich lag der BMW Z4 GT3 bereits auf dritten Gesamtrang und fuhr mit 8:11.604 Minuten sogar eine der schnellsten Rennrunden. Ein Fahrfehler im Bereich Exmühle zwang das Team wenige Minuten vor dem Ende allerdings zur Aufgabe.

Beim ersten VLN-Lauf für der TÜV-BMW kurz vor dem Ende aus, Foto: Patrick Funk
Beim ersten VLN-Lauf für der TÜV-BMW kurz vor dem Ende aus, Foto: Patrick Funk

Am neuen BMW M235i Racing gab es für Walkenhorst Motorsport viel Arbeit. Neben den gewöhnlichen Setuparbeiten mussten zudem einige Kinderkrankheiten aussortiert werden und das Team wurde zu einer unfreiwilligen Nachtschicht gezwungen. Im morgendlichen Zeittraining positionierten sich Michael Schrey und Emin Akata auf dem zweiten Rang in der Klasse. Im Rennen folgte nach einer fehlerlosen Leistung jedoch die Enttäuschung: Wenige Meter vor dem Ziel rollte der BMW wegen Benzinmangels aus.

Ausfall für den BMW M235i Racing bei der Premiere, Foto: Patrick Funk
Ausfall für den BMW M235i Racing bei der Premiere, Foto: Patrick Funk

39. DMV 4-Stunden-Rennen

Auch den zweiten Lauf der VLN nahm Walkenhorst Motorsport bei idealen Wetterbedingungen mit drei Fahrzeugen in Angriff. Ralf Overhaus und Teamchef Henry Walkenhorst bekamen Unterstützung von Christopher Brück, im BMW M235i Racing nahm neben Michael Schrey und Emin Akata erstmals auch Dennis Trebing Platz. Die guten Bedingungen und die zusätzliche Erfahrung der beiden Neuzugänge machte sich das Team zu nutze und verbesserte weiter das Setup der Rennfahrzeuge.

Stefan Aust, Niclas Kentenich und Peter Posavac, die wie beim Auftakt im BMW Z4 GT3 im TÜV-Design an den Start gingen, erreichten nach einem turbulenten Rennen den 16. Geamtrang. Kurz vor dem Rennabbruch bog das Trio zum ersten Boxenstopp ab, was den Münchener Sportwagen weit zurückwarf. Dennoch war das Team mit den erzielten Leistungen zufrieden. "Ich habe eine gute Runde erwischt, aber es war zuviel Verkehr", berichtete Niclas Kentenich. "Der Supersoftreifen von Dunlop hat sehr gut funktioniert. Das Auto fühlt sich sehr gut an und wir sind auf jeden Fall mit der 8:11.738 Minuten zufrieden."

Der TÜV-BMW fiel dem Rennabbruch zum Opfer, Foto: Patrick Funk
Der TÜV-BMW fiel dem Rennabbruch zum Opfer, Foto: Patrick Funk

Vor allem am BMW M235i Racing konnte das Team deutlich Fortschritte erzielen. Michael Schrey, Emin Akata und Dennis Trebing verpassten nach einem fehlerlosen Rennen nur knapp das Podest im BMW M235i Racing Cup. Auch hier kostete der Rennabbruch möglicherweise eine bessere Platzierung. "Das Auto ist viel besser", freute sich Michael Schrey nach dem Rennen allerdings. "Wir stehen auf Platz 4, aber es ist sehr eng in der Klasse."

Dennis Trebing unterstützte Michael Schrey und Emin Akata im BMW M235i Racing, Foto: Patrick Funk
Dennis Trebing unterstützte Michael Schrey und Emin Akata im BMW M235i Racing, Foto: Patrick Funk

Das beste Fahrzeug zum Walkenhorst Motorsport war beim zweiten VLN-Lauf der BMW Z4 GT3 im Dunlop-Look. Ralf Overhaus, Henry Walkenhorst und Christopher Brück landeten auf dem 14. Gesamtrang. "Es dauert natürlich immer ein wenig, bis man sich an ein neues Fahrzeug gewöhnt hat und es am Limit bewegen kann", resümierte Brück. "Ich bin jedoch von Anfang an gut zu Recht gekommen."

Christopher Brück nahm erstmals im BMW Z4 GT3 Platz, Foto: Patrick Funk
Christopher Brück nahm erstmals im BMW Z4 GT3 Platz, Foto: Patrick Funk

"Das Rennen ist für unsere Fahrzeug ohne Zwischenfälle verlaufen", freute sich Teamchef Henry Walkenhorst. "Wir haben alle Autos ohne Beschädigungen durch das Rennen gebracht." Beim dritten VLN-Lauf, dem 56. ADAC ACAS H&R-Cup am 26. April, wird Walkenhorst Motorsport wieder am Start sein.