Dirk und Tim Groneck haben die VLN-Meisterschaft 2013 gewonnen. Die Brüder im Renault Clio Cup von Groneck Motorsport zitterten sich beim Finale, dem 38. DMV Münsterlandpokal, zum Titel. Ein Unfall und eine damit verbundene Aufholjagd machten das Rennen zum Krimi. Doch auch abseits des Trubels gab es beim Saisonabschluss viele Geschichten zu erzählen. Motorsport-Magazin.com schaute sich beim VLN-Finale im Fahrerlager um.

Vor allem die mangelnden Starterzahlen sorgten für Aufsehen. Im hinteren Teil des Fahrerlagers, das sonst mit großen Team-LKW zugestellt ist, herrschte gähnende Leere. Für das Finale waren lediglich 155 Teilnehmer genannt - im Vergleich zu den übrigen Läufen ein großer Verlust.

Black Falcon gedachte Sean Edwards, Foto: Sönke Brederlow
Black Falcon gedachte Sean Edwards, Foto: Sönke Brederlow

Auch in der VLN gedachten am Wochenende viele Teams dem verstorbenen Sean Edwards. An den Fahrzeugen von Black Falcon prangte die große Aufschrift 'Farewell, Sean!'. Der Brite siegte im Mai gemeinsam mit Bernd Schneider, Jeroen Bleekemolen und Nicki Thiim im Mercedes SLS von Black Falcon beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Am Freitag besuchte der frischgebackene DTM-Champion Mike Rockenfeller sein Team Phoenix Racing. Im Freitagstraining pilotierte er das Renntaxi des Teams.

Ein Dank an Fans & Streckenposten

Während Dirk Adorf bei der VLN am Nürburgring verweilte, trat sein Vater bei der Senioren-Leichtathletik-WM in Brasilien an. Dort überzeugte der 70-Jährige mit großartigen Leistungen. Bei sechs Starts holte er insgesamt sechs Mal Edelmetall. Gold im Weitsprung, Silber im 400-Meter-Lauf und in der 4x100 Meter-Staffel, sowie Bronze im 100- und 200-Meter-Lauf und in der 4x400-Meter-Staffel. "Herzlichen Glückwunsch, du verrückter Kerl!", ließ Dirk Adorf verlauten. "Bin super stolz auf dich und auch auf meine Mutter, die ihn begleitet."

Bitteres Saisonende für den Ford GT von Jürgen Alzen Motorsport. In der Anfahrt zur Hohen Acht geriet Dominik Schwager auf den Kunstrasen und verlor die Kontrolle über die amerikanische Flunder. Einem Einschlag in die Streckenbegrenzung folgte ein mehrfacher Überschlag. Während Schwager bis auf kleinere Prellungen unverletzt blieb, wurde der Ford GT erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

ROWE Racing bedankte sich per Schriftzug, Foto: Sönke Brederlow
ROWE Racing bedankte sich per Schriftzug, Foto: Sönke Brederlow

Viele Teams hatten ihre Fahrzeuge zum Abschluss der Saison mit Grüßen und Danksagungen versehen. An den Mercedes SLS von ROWE Racing prangte der Schriftzug ‚DANKE - Fans, Partner & Team‘ und auch Sorg Rennsport, T+N Motorsport, Hofor Racing und weitere Teams dankten ihren Unterstützern sowie den Streckenposten und Fans.

Kremer Racing hatte am Samstag Besuch von Moderator und Schlagersänger Jürgen Milski. Der Kölner nahm im Porsche 911 GT3 KR Platz und ließ sich von Rennfahrer David Schiwietz das Cockpit erklären.

"Der Titel ist für Wolf"

Der letzte Lauf der VLN, der 38. DMV Münsterlandpokal, ist im Fahrerlager auch als ‚Schinkenrennen‘ bekannt. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Für jeden Klassensieg und auch bei einzelnen Titeln verteilt der Veranstalter einen westfälischen Schinken.

Rob Huff startete für Rotek Racing, Foto: Patrick Funk
Rob Huff startete für Rotek Racing, Foto: Patrick Funk

Für Aufsehen sorgte auch der ehemalige Tourenwagen-Weltmeister Rob Huff. Der Brite, der eigentlich in der WTCC an den Start geht, pilotierte zusammen mit Charles Ng und Robb Holland den Audi TT-RS von Rotek Racing. Im Rennen sorgte ein Unfall Huffs jedoch für ein vorzeitiges Ende. Dabei wäre der Klassensieg zum Greifen nahe gewesen: der Ingolstädter war einziger Starter in der Klasse SP4T.

Bonk motorsport hat mit einem Opel-Klassensieg beim Finale den neu ausgeschriebenen Opel Astra OPC Cup gewonnen. Nach einer turbulenten Saison mit einem traurigen Höhepunkt war das die große Genugtuung für das Team. Teamchef Michael Bonk widmete den Sieg seinem verstorbenen Fahrer Wolf Silvester. "Der Titel ist für Wolf", sagte er kurz nach dem Rennen. Auch dessen Teamkollege Mario Merten hatte in den letzten Wochen immer betont, dass es seine Aufgabe sei, den Cup zu gewinnen. Jetzt kann er sagen: Mission erfüllt.