Das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) hat sich mit einer starken Leistung von der Langstreckensaison 2013 verabschiedet. Georg Weiss, Michael Jacobs und Oliver Kainz fuhren mit dem Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR beim Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, dem 38. DMV Münsterlandpokal, auf Platz fünf in der Gesamtwertung und holten damit auch den fünften Sieg in der Klasse SP7.

Trotz der guten Vorstellung reichte es nicht zum erhofften VLN-Titel. Das WTM-Trio (70,39 Punkte) musste sich knapp dem Brüderpaar Dirk und Tim Groneck (71,76 Punkte) geschlagen geben, die mit ihrem Renault Clio Rang vier in der Klasse belegten und damit beim letzten Lauf alles klar machten. Weiss: "Glückwunsch, die Brüder Groneck sind verdiente Meister. Sie haben dem Druck standgehalten und haben den Titel aus eigener Kraft geholt. Wir haben heute alles getan, was in unserer Macht stand. Wir haben gegen starke Konkurrenz die Klasse gewonnen und sind Fünfte im Gesamtklassement geworden. Wir sind mit dem Erreichten zufrieden. Vor allen Dingen haben wir niemals vorgehabt, um den VLN-Titel zu fahren."

Der Wochenspiegel-Porsche fiel nicht ein Mal aus, Foto: Patrick Funk
Der Wochenspiegel-Porsche fiel nicht ein Mal aus, Foto: Patrick Funk

Der letzte Renntag begann für WTM-Racing mit einigen Problemen. Der Wetterbericht hatte zwar den letzten warmen Tag für das Jahr 2013 verkündet, doch beim morgendlichen Training war davon noch nicht viel zu merken. Die Strecke war noch komplett nass. So begnügten sich die Akteure zunächst mit dem Abspulen der Pflichtrunden, um anschließend auf eine Verbesserung der Verhältnisse zu hoffen. Alle drei WTM-Piloten klagten über mangelnden Grip.

Im Verlauf des Trainings wurden die Bedingungen allerdings nicht besser. Kainz hatte auf seinen schnellen Runde Probleme: "Es lag viel Öl auf der Strecke, dann gab es an einer Stelle Doppelgelb und zudem hatte ich Probleme die Hinterreifen auf der richtigen Temperatur zu halten." Am Ende stand der Wochenspiegel-Porsche auf einem enttäuschenden 21. Startplatz.

Im Rennen sollte es dann deutlich besser laufen. Zum Start war die Strecke immer noch feucht, allerdings gab es viele Anzeichen, dass sich die Bedingungen bald ändern würden. Trotzdem startete fast das gesamte Feld auf Regenreifen. Kainz kam als Startfahrer unbeschadet durch die erste Runde und arbeitete sich schnell nach vorn. Zum Ende der dritten Runde kam der Wochenspiegel-Porsche zum Reifenwechsel an die Box, zu diesem Zeitpunkt lag das Team bereits auf Rang zehn. Anschließend hielt der Vorwärtsmarsch von WTM-Racing an. Jacobs duellierte sich rundenlang mit dem Busch-Audi R8 LMS und verteidigte erfolgreich Platz vier.

Schlussfahrer Weiss musste dann nur noch den Alzen-BMW Z4 GT3 passieren lassen und überquerte die Ziellinie als Fünfter. In der Klasse SP7 hatte das Trio drei Minuten Vorsprung auf den nächstplatzierten Porsche. Weiss: "Wir haben gewonnen, aber auch ein bisschen verloren. Aber mit unserer Leistung brauchen wir uns nicht zu verstecken. Wir haben eine tolle Saison hinter uns, auf die wir stolz sind."

Stimmen zum Rennen

Georg Weiss:
"Wir können auf gutes Jahr zurückblicken. Wir sind in allen Langstreckenrennen angekommen und hatten keinen Ausfall zu verzeichnen. Wir haben gute Platzierungen erzielt und die Fehlerquote relativ gering gehalten. Wir müssen das Ganze erst einmal sacken lassen, denn damit hatten wir vor der Saison nicht gerechnet. In den Jahren zuvor mussten wir so manche Pechsträhne erleben, deshalb müssen wir erst wieder lernen, solche Glücksmomente richtig zu genießen. Also kurz, es war ein Klassejahr für WTM-Racing auf dem Nürburgring."

Michael Jacobs:
"Unverhofft kommt oft. Nachdem ich mich im Training im Auto überhaupt nicht wohl gefühlt habe, hat das Rennen ungeheuren Spaß gemacht. Der Kampf mit dem Busch-Audi war großartig. Unser Porsche war heute im Rennen ein Klasse-Auto. Jetzt tut es mir leid, dass die Saison zu Ende ist. Wir haben bis zum Schluss um den Titel gekämpft. Das war eine schöne Erfahrung, auch wenn es nicht geklappt hat. Aber im Sport muss es neben den Siegern auch Zweite geben. Und das ist gut so."

Oliver Kainz:
"Nach dem Training war ich frustriert, weil es einfach nicht schneller ging. Nachdem wir dann am Auto noch etwas geändert haben, konnte ich im Rennen plötzlich wieder die Zeiten der Spitze mitgehen. Das Rennen hat Spaß gemacht, wir haben ein tolles Ergebnis eingefahren. Dass wir den Titel knapp verpasst haben, ist schade. Aber der Vize-Titel ist auch nicht schlecht."