Marc Basseng, Christian Mamerow und Laurens Vanthoor haben den letzten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft, den 38. DMV Münsterlandpokal, gewonnen. Das Trio im Audi R8 LMS ultra überquerte nach vier Stunden vor Klaus Abbelen, Sabine Schmitz, Patrick Huisman und Henri Moser im Frikadelli-Porsche die Ziellinie. Uwe Alzen, Philipp Wlazik und Niclas Kentenich komplettierten das Podest. Die neuen Champions in der VLN heißen jedoch Dirk und Tim Groneck. Den Brüdern reichte ein vierter Platz in der Renault-Clio-Klasse, um sich gegen das Wochenspiegel Team Manthey und Raeder Motorsport durchzusetzen.

Der Start zum letzten VLN-Lauf des Jahres verlief ohne Probleme. Polesitter Marc Basseng bog mit dem Phoenix-Audi vor Uwe Alzen und Nick Tandy in die erste Kurve ein. Dahinter folgten der Frikadelli-Porsche sowie der zweite Audi R8 von Phoenix Racing. Während ein Großteil der Teams auf Regenreifen gestartet war, wählte Frikadelli Racing den Intermediate als Startreifen. Auch Manthey setzte beim gelb-grünen Porsche auf die geschnittenen Slicks.

Dirk und Tim Groneck sind Meister, Foto: Patrick Funk
Dirk und Tim Groneck sind Meister, Foto: Patrick Funk

Schon nach der zweiten Rennrunde hatte sich die schnellste Frikadelle der Welt auf die zweite Gesamtposition nach vorne geschoben, während die beiden Mercedes SLS von ROWE Racing sowie der Ford GT von Jürgen Alzen an die Box kamen und von Regenreifen auf Intermediates wechselten. Jochen Krumbach, Lucas Luhr und Nick Tandy mussten den Porsche nach einem Unfall mit beschädigtem Kühler unterdessen abstellen.

Als nach einer halben Stunde auch die Spitzenreiter zum Reifenwechsel an die Box kamen, übernahmen Klaus Abbelen, Sabine Schmitz, Patrick Huisman und Henri Moser sogar die Führung. Unmittelbar dahinter hatte sich der Nissan GT-R von Alex Buncombe und Lucas Ordonez auf die zweite Position nach vorne schieben können. Für einen weiteren Briten, den ehemaligen Tourenwagen-Weltmeister Rob Huff, war das Rennen nach einem Unfall im Bereich Aremberg beendet. Auch der Ford GT von Jürgen Alzen verunfallte im Streckenabschnitt Hohe Acht.

Krimi um die Meisterschaft

Dirk und Tim Groneck, die Führenden in der Gesamtwertung, hatten ebenfalls Pech. Bereits nach rund 40 Minuten sorgte ein leichter Leitplanken-Kontakt im Bereich der Hohenrain-Schikane für den ersten Schreck bei der sympathischen Mannschaft. Doch es kam noch schlimmer: im Streckenabschnitt Hatzenbach kollidierte der Clio mit einem BMW. Zwar konnte das Duo den Fronttriebler zurück an die Box bringen, dort mussten jedoch grobe Karosseriearbeiten vorgenommen werden. Auf dem siebten Rang der Cup3-Klasse ging es für die Brüder zurück auf die Strecke - zu wenig zum Titelgewinn, denn der Wochenspiegel-Porsche lag zu diesem Zeitpunkt in der SP7 souverän in Führung.

Frikadelli Racing belegte Rang zwei, Foto: Patrick Funk
Frikadelli Racing belegte Rang zwei, Foto: Patrick Funk

Die Bedingungen auf der Nordschleife waren unterdessen wieder schwerer geworden. Leichter Regen sorgte für zahlreiche Unfälle und Gelbphasen. Nach zwei Stunden verunfallte auch Michael Zehe mit dem ROWE-SLS im Abschnitt Wehrseifen. Während Zehe unverletzt blieb, war die Fahrt für den Flügeltürer vorzeitig beendet. Wenig später musste der zweite ROWE-SLS ebenfalls abgestellt werden. Ein Defekt zwang Nico Bastian und Jan Seyffarth zur Aufgabe. In Führung lag weiterhin der Frikadelli-Porsche, gefolgt vom Phoenix-R8 mit Basseng, Mamerow und Vanthoor. Das Schwesterauto mit Ferdinand und Johannes Stuck sowie Frank Stippler kämpfte hingegen mit Problemen. In der Hohenrain-Schikane blieb der Ingolstädter ohne Vortrieb stehen.

Tim und Dirk Groneck kämpften derweil weiter um den Meistertitel. Stück für Stück arbeiteten sie sich wieder nach vorne und lagen rund eine Stunde vor dem Ende schließlich auf dem fünften Rang. Nach dem Unfall eines Kontrahenten rutschten die Groneck-Brüder sogar auf die vierte Position nach vorne. Auch der Klassensieg des Wochenspiegel-Porsches konnte an dem Titelgewinn von Groneck Motorsport nichts mehr ändern. Dirk und Tim Groneck sind die neuen VLN-Champions 2013.

Der letzte Gesamtsieg der Saison 2013 ging jedoch an Phoenix Racing. Marc Basseng, Christian Mamerow und Laurens Vanthoor schnappten sich in den letzten 60 Minuten noch einmal den Frikadelli Porsche von Klaus Abbelen, Sabine Schmitz, Patrick Huisman und Henri Moser. Das Quartett belegte schließlich den zweiten Rang. Uwe Alzen, Philipp Wlazik und Niclas Kentenich komplettierten im BMW Z4 GT3 das Podest. Die Sieger des vergangenen Rennens, Marc und Dennis Busch, wurden Vierte, gefolgt vom Wochenspiegel-Porsche um Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs.

Marc Basseng feierte damit seinen 25. Sieg in der VLN. "Das ist ein tolles Ergebnis zum Saisonende", jubelte er. "Ich bin in diesem Jahr nur vier Rennen gefahren und habe einen zweiten Platz und einen Sieg errungen - das ist eine gute Quote." Das Phoenix-Trio absolvierte beim Saisonfinale bereits einen Test mit Ausblick auf die kommende Saison. "Wir haben gezeigt, dass man auch beim Testen schnell fahren kann", sagte Mamerow mit einem breiten Grinsen.

Über ihren fünften Podestrang 2013 - den dritten zweiten Platz in Folge - freute sich das Frikadelli-Team, dass damit den Sieg in der neuen VLN Speed Trophäe manifestierte. "Auch wenn uns der Titel bereits vor dem letzten Rennen nicht zu nehmen war, wollten wir ihn uns mit einem Top-Ergebnis verdienen", sagte Abbelen. "Das war erneut ein fast perfektes Rennen und macht schon jetzt Lust auf die neue Saison."

Zufrieden zeigte sich auch Uwe Alzen, der nach vielen Rückschlägen in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge Platz drei feierte: "Das war erneut ein sehr wichtiges Ergebnis für uns", so der Betzdorfer. "Wir müssen jetzt nach vorne blicken, schließlich wollen wir mit dem BMW Z4 GT3 auch mal ganz oben auf dem Podest stehen."