Selten war die Meisterschaftsentscheidung in der VLN Langstreckenmeisterschaft so spannend, wie in diesem Jahr. Um den Gesamttitel fährt Bonk motorsport zwar nicht mehr, aber in zwei Wertungen kann sich der Münsteraner Rennstall noch die Krone aufsetzen. Sowohl im Opel-Cup, als auch bei der Juniortrophäe hat Bonk motorsport aktuell beste Karten, um am Ende als Sieger in die Winterpause zu gehen.

Im Opel Astra OPC Cup heißt der Kampf: Bonk motorsport gegen TKS Motorsport. Oder auch: Mario Merten und Jürgen Nett gegen Jannik Olivo und Elmar Jurek. Zwar führen die beiden Konkurrenten von Bonk motorsport derzeit noch mit drei Punkten Vorsprung, doch bei einem Klassensieg würde der Titel nach Münster gehen. Dreimal in Folge konnte Mario Merten alleine oder mit Fahrerkollegen im Burg-Rabenstein-Opel die Klasse deutlich gewinnen.

"Für mich zählt jetzt auch beim letzten Rennen nur der Klassensieg", sagt der Eifler selbstbewusst. Bonk motorsport war zu Beginn der Saison mit Mario Merten und Wolf Silvester angetreten, um im Opel OPC Cup zu gewinnen. Nach Silvesters Tod beim dritten Rennen in diesem Jahr - er erlag dem plötzlichen Herztod, nicht etwa einem Unfall oder einer anderen Ursache - stand für Mario Merten fest: "Ich habe eine Aufgabe und die will ich erfüllen."

Mies jagt den Titel

Ganz nebenbei könnte Merten mit einem Klassensieg wichtige Schützenhilfe für Alexander Mies leisten. Denn in der Wertung um die Juniortrophäe führt der Heiligenhauser von Bonk motorsport die Tabelle an. 4,06 Punkte rangiert er derzeit von Jannik Olivo, dem direkten Konkurrenten von Mario Merten. Theoretisch würde Mies auch ein dritter Platz in der Klasse SP10 reichen, um aus eigener Kraft den Titel zu holen. "Wenn mir Mario hilft, indem er Jannik Punkte wegnimmt, habe ich aber auch nichts dagegen." Im Schaeffler-BMW will Mies gemeinsam mit Jens Moetefindt und Adam Christodoulou nicht nur seinen Titel, sondern auch den nächsten Klassensieg holen. "Wir sind mit unseren Gegnern auf einem Niveau und können uns den Klassensieg holen", sagt auch Teamchef Michael Bonk.

Ganz so weit nach vorne wollen Henry Walkenhorst, Ralf Oeverhaus und Stefan Aust im Dunlop-BMW vielleicht auch, realistisch peilen sie aber wieder einen Platz in den Top-Ten an. "Wir lassen uns einfach überraschen, wie weit es mit dem Z4 GT3 nach vorne geht", sagt auch Michael Bonk. Immerhin: In diesem Jahr konnte der BMW bereits einmal die Klasse gewinnen. Ob das beim Finale auch klappt, muss man abwarten.

Einen versöhnlichen Saisonabschluss wollen Axel Burghardt und Arvid Steinberg herausfahren. Nachdem die beiden zu Saisonbeginn viel Pech mit dem BMW-320si hatten, sind sie auf den 325i umgestiegen. Der Wagen in den Farben von Sponsor Westfalen zeigte sich als zuverlässiger und brachte den beiden schon ordentliche Ergebnisse ein. Vielleicht schaffen sie ja den Sprung in die Top-Drei der Klasse.

Das als "Schinkenrennen" bekannte Rennen soll außerdem die Saisonabschlussparty mit dem passenden Essen ausstatten. Für jeden Klassensieg und auch bei einzelnen Titeln verteilt der Veranstalter einen westfälischen Schinken. "Es wäre doch schade, wenn wir am Ende nur trockenes Brot hätten", meinte Michael Bonk lachend.