Zwei Klassensiege und ein weiteres Klassenpodium sind die erfolgreiche Ausbeute von Manthey-Racing beim diesjährigen 6h-Rennen, welches traditionell als VLN-Saisonhighlight gilt! Bei wechselhaftem Eifelwetter feierte zudem der neu entwickelte 4,4l-Motor im Heck des gelbgrünen RSR aus Meuspath einen gelungenen Ersteinsatz.

Nach knapp einmonatiger Pause gingen über 200 Fahrzeuge beim fünften Lauf zur VLN-Langstreckenmeisterschaft an den Start, bei dem Manthey-Racing erstmals den bekannten Porsche 911 GT3 RSR in traditioneller gelbgrüner Lackierung in der Klasse SP8 genannt hatte. Gleich zwei Gründe bewogen Olaf Manthey zum "Aufstieg" in die neue Kategorie. "Nachdem die Besatzung des Wochenspiegel-Porsche auf so aussichtsreicher Position in der Meisterschaftswertung liegt, wollen wir den Jungs auf keinen Fall Punkte wegnehmen", erklärte Manthey.

Zweiter Beweggrund war die Premiere des brandneuen und auf 4,4 Liter Hubraum gesteigerten Sechszylinderboxers, der im längsten VLN-Rennen der Saison seine Feuertaufe mit Bravour bestand. "Seit vielen Jahren bieten wir für straßenzugelassene GT3 als auch die entsprechenden Rennderivate Leistungssteigerungen an. Dieser Motor jetzt basiert auf dem von uns entwickeltem 4,2l Motor für den 997 GT3 und hat jetzt einen Hubraum von 4,4 Liter. Wir planen nun noch etwas Feintuning für das Aggregat und planen auch bei den verbleibenden VLN-Rennen mit diesem Motor an den Start zu gehen", hielt der Teamchef mit Blick auf das hauseigene Entwicklungsprojekt fest.

Vom Start weg trieben Stammpilot Jochen Krumbach sowie die beiden Porsche-Werkspiloten Jörg Bergmeister und Nick Tandy den GT3 RSR nach vorne und lagen rundenlang auf Podiumskurs. Ein Unterschreiten der vorgeschriebenen Mindeststandzeit bei einem Boxenstopp von fünf Hundertsteln wurde von der Rennleitung mit einer saftigen Stop-and-Go-Strafe bedacht, so dass man letztendlich mit nur 20 Sekunden Rückstand den Sprung auf´s Treppchen verpasste. "Auch wenn natürlich ein dritter Gesamtrang schöner gewesen wäre - mit zwei Klassensiegen und einem weiteren Podiumsplatz in der Cup2 in der Tasche, kehren wir zufrieden nach Meuspath zurück", fasste Manthey die Resultate vom Samstag zusammen.

Georg Weiss, Michael Jacobs, Oliver Kainz und Jochen Krumbach legten schon im Training den Grundstein für den nunmehr fünften Podiumserfolg in der Klasse SP7 im fünften VLN-Rennen! Startfahrer Kainz legte mit großartiger Pace vor und auch seine Mitfahrer ließen nichts anbrennen. Stetig in den Top 10 zu finden, überquerte der Wochenspiegel-Elfer nach 37 Umläufen als Gesamtsiebter die Ziellinie und setzte damit seine Erfolgsserie fort.

"Wir sind hochzufrieden in diesem starken und von Toppiloten dominierten Umfeld konkurrenzfähig mitmischen zu können", strahlte Kainz nach seinem furiosen ersten Stint. "Es hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine gute Platzierung im Training ist!" Co Krumbach freute sich als Doppelstarter über gleich zwei Klassensiege in einem Rennen: "Als nach mehr als drei Stunden der erwartete Regen kam und der Reifenpoker begann, lagen wir beim Auto von Georg goldrichtig."

Durch den Klassenwechsel des "Dicken" haben sich die Meisterschaftschancen des von Manthey-Racing betreuten Wochenspiegel-Porsche weiter verbessert. Durch bisher drei Klassensiege und zwei zweite Plätze haben Kainz, Weiss und Jacobs nach Halbzeit der Saison sehr gute Chancen auf den Titel in Europas beliebtester Breitensportserie.

Auf einen großartigen vierzehnten Gesamtrang trieben Frank Kräling, Marc Gindorf, Peter Scharmach und Marco Schelp den orangeweißen und einzigen Cup-Elfer unter Mantheyscher Nennung und machten mit dem zweiten Platz in der Klasse Cup 2 den dritten Klassenpodesterfolg für Manthey-Racing beim Halbzeitrennen der VLN perfekt! Der vierzehnte Gesamtrang ist umso bemerkenswerter, da der 911 GT3 Cup durch ein Gelbvergehen im Zeittraining um zehn Plätze nach hinten versetzt wurde und das Quartett so gezwungen war vom 37 Startplatz aus ins Rennen zu gehen. "Ich bin total happy – das ist meine erste Zielankunft in diesem Jahr", freute sich Schelp. "Das geht jetzt hoffentlich so weiter!"

Von einem aussichtsreichen dreizehnten Startplatz ging der Pinta-Porsche ins Rennen. Doch für Michael Illbruck und Robert Renauer - beim 6h-Rennen erstmals von Marco Seefried unterstützt - wurde es ein eher durchwachsenes Rennwochenende. Bereits im Zeittraining wurde der Porsche 911 GT3 R bei einer Kollision hinten rechts an der Aufhängung als auch der Karosse stark beschädigt. Die Manthey-Mechaniker reparierten das Fahrzeug jedoch in rekordverdächtiger Zeit, so dass der Pinta-Porsche es noch rechtzeitig in die Startaufstellung schaffte.

Im Rennverlauf stoppte dann zunächst ein Reifenschaden am Ende des ersten Stints den Vormarsch des Elfers in Richtung Top-Ten. Eine fast komplette Nordschleifenrunde mit Tempo 50 km/h kostete unzählige Platzierungen, bevor der GT3 R nach erfolgter Reparatur die Hatz durch die Grüne Hölle wieder aufnehmen konnte. Platzierung um Platzierung kämpfte sich das Trio wieder zurück, als Seefried nach der sogenannten "Eiskurve" verunfallte.

"Ich kann niemandem sagen, wie sehr mich mein Fehler ärgert", hielt ein zutiefst betrübter Fahrer fest. "Ich habe bisher eine weiße Weste gehabt und hatte immer das große Ziel, einmal einen Manthey-vorbereiteten Porsche pilotieren zu können - und dann passiert mir dies! Ich hoffe sehr, ich erhalte eine weitere Chance."