Für Torsten Kratz hätte das vierte Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring nicht besser laufen können: Klassensieg, schnellste Rennrunde und ein ordentlicher Sprung nach vorn in diversen Meisterschaftswertungen. "Ich bin rundum zufrieden, das war heute ein perfekter Tag. Vielen Dank auch an meine Teamkollegen Dominik Thiemann und Hajo-Franz Müller und an die gesamte Mannschaft von Thiemann Motorsport!"

Nach drei Rennen für Adrenalin Motorsport wechselt der Mönchengladbacher zu Thiemann Motorsport. Das Fahrzeug ist ebenfalls ein BMW M3 aus der Baureihe E36. Und auch die Klasse ist dieselbe: Produktionswagen bis 3000 ccm. Somit gibt es ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Einsatzgerät. "Es gab verschiedene Gründe, warum für mich ein weiterer Einsatz auf dem Adrenalin-Motorsport M3 nicht sinnvoll erschien. Bis vor drei Tagen war nicht klar, ob ich dieses Jahr überhaupt weiter in der VLN starte. Das Thiemann Motorsport noch so kurzfristig auf mich zukam und mir den Platz anbot, hat mich riesig gefreut", erklärt Kratz.

Hinzu kommt bei diesem Rennen der besondere Aspekt, dass BMW-Werksfahrer Dirk Adorf im Rahmen eines Breitensport-Programms Kratz´ ehemaligen Fahrerplatz bei Adrenalin einnimmt.

Im Qualifying hat der Adrenalin-BMW Z4 von Unger/Zils/Fischer mit 9:34.950 Minuten noch knapp die Nase vorn vor Thiemann/Müller/Kratz (9:35.250). Büllesbach/Drauch/Adorf folgen mit 9:39.172 Minuten. Bei perfekten sommerlichen Bedingungen führt nach zwei Runden Müller vor Unger und Drauch.

Die Pole-Setter müssen zu Beginn der dritten Runde nach einer Kollision mit einem Opel Astra im Haug-Haken die Segel streichen. Bis zum Ende der achten Runde kann Müller die Führung knapp behaupten. Nur durch eine Sekunde getrennt, steuert das Spitzen-Duo planmäßig die Boxen an. "Leider parkte uns dann ein Opel Astra zu, das kostete ein paar Sekunden und ich kam als zweiter hinter dem Adrenalin-Motorsport M3 auf die Strecke", schildert Kratz, der nun das Volant übernimmt.

Doch nach wenigen Kilometern ist die alte Reihenfolge wieder hergestellt und bis zum Ende seines Stints kann Kratz den Vorsprung gegenüber Büllesbach auf rund zwei Minuten ausbauen. "Dieser M3 ist etwas anders abgestimmt als mein bisheriges Fahrzeug. Aber es macht irre Spaß und ich kann Thiemann Motorsport nur ein Riesenkompliment aussprechen." In 9:34.216 Minuten markiert der 42-Jährige auch die schnellste Rennrunde der Klasse, was einen Bonus von 500 Euro einbringt.

Für das Schlussdrittel übernimmt Dominik Thiemann das Steuer und kreuzt schließlich mit Rundenvorsprung den Zielstrich. In der Sonderwertung der Produktionswagen übernehmen Thiemann/Müller die Führung, Kratz verbessert sich auf Rang acht. In der Jahreswertung (489 Teilnehmer) sind Thiemann/Müller Neunter, Kratz jetzt 20.

Der nächste Lauf, welcher über sechs Stunden führen wird, findet am 24. August statt. Torsten Kratz und seine Teamkollegen Thiemann und Müller peilen dann den nächsten Klassensieg an. Kratz wird bei dem 6h-Krimi eventuell zusätzlich in der Klasse SP8 auf dem 1er BMW von Ahles-Motorsport an den Start gehen.