Das Warten hat ein Ende: Acht Jahre nach der Gründung von Frikadelli Racing konnte der vom Porsche Zentrum Willich unterstützte Rennstall endlich den ersten Gesamtsieg in der VLN Langstreckenmeisterschaft feiern. Bei einer regelrechten Hitzeschlacht auf der Nürburgring-Nordschleife war es die schnellste Frikadelle der Welt, die am Ende triumphierte. Mit einem zweiten und einem dritten Rang in anderen Klassen sammelte das Porsche Zentrum sogar ein komplettes Podium.

Als nach 4 Stunden und 6 Minuten der rot-weiße Porsche 997 GT3 R die Ziellinie passierte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Nicht nur beim Team, auch nahezu alle Verantwortlichen und tausende Fans rund um die Strecke freuten sich. Es gab wohl keine Mannschaft, der man diesen Sieg mehr gegönnt hatte, als Frikadelli Racing. Ausgerechnet beim bisher größten Triumpf ihrer Mannschaft musste Stammfahrerin Sabine Schmitz allerdings zuschauen. Patrick Huisman, Patrick Pilet und Klaus Abbelen setzten sich bei hochsommerlichen Temperaturen gegen die versammelte Konkurrenz durch.

Einfach war der Sieg beileibe nicht. Schon in der ersten Runde gab es ein kleines Techtelmechtel zwischen Pilet und Ferdinand Stuck, der im Audi R8 von Phoenix saß. Während Stuck junior von einem Abschuss sprach, sah es die Rennleitung offensichtlich anders und stufte den Vorfall als normalen Rennunfall ein. Später im Rennen traf dann Patrick Huisman ausgerechnet den Porsche 991 von PROsport performance, die ebenfalls vom Porsche Zentrum Willich unterstützt werden. "Ebenfalls ein Rennunfall, wie er leider immer wieder vorkommt", meinte PZ-Geschäftsführer Joachim Tünnesen, der sich zwar freute, dass trotz lädierter Fronthaube der Sieg nicht gefährdet war. Allerdings musste der bis dahin in der Klasse führenden 991 mit einem Folgeschaden an die Box.

PROsport holte zwei Podestplätze, Foto: Patrick Funk
PROsport holte zwei Podestplätze, Foto: Patrick Funk

Doch PROsport performance haderte nur kurz mit dem Schicksal. Schließlich war der Porsche in der Klasse V6 mit Abstand das schnellste Auto. Kein anderer direkter Gegner fuhr unter 9 Minuten und 20 Sekunden über die Nordschleife. Jörg Viebahn und Ivan Jacoma zeigten deutlich, dass der Klassensieg nur über den 991 geht und das eben nur ein Unfall oder ein technischer Defekt das Auto zurückwerfen kann. Am Ende wurde es immerhin noch Rang drei in der Klasse.

Sehr erfreulich aus Willicher Sicht war auch der Einsatz des Porsche DP 935 von Dirk Torwesten in der Klasse H4. Gemeinsam mit Stefan Rehkopf holte sich der Essener im giftgrünen "Flachschnauzer" den zweiten Platz. "Alles in allem war es für uns ein richtig gutes Rennwochenende. Vor allem der Sieg von Frikadelli Racing freut mich sehr, da die Mannschaft lange darauf hin gearbeitet hat", kommentierte Joachim Tünnesen.