Freud und Leid liegen oft ganz dicht beieinander. Am vergangenen Wochenende erlebte Bonk motorsport genau das. War das vierte VLN-Rennen des Jahres für das gesamte Team schon nicht einfach, da es zum ersten Mal ohne den verstorbenen Wolf Silvester war, so wusste Teamchef Michael Bonk hinterher nicht, ob er sich über den GT4-Sieg freuen oder den Opel-Ausfall ärgern sollte. Doch alles der Reihe nach.

Alle Bonk-Fahrzeuge hatten eine schwarze Motorhaube, Foto: Sönke Brederlow
Alle Bonk-Fahrzeuge hatten eine schwarze Motorhaube, Foto: Sönke Brederlow

Denn so manches lief bei Bonk motorsport auch nach Plan. Mit einem großen Abschiedsfoto für Wolf Silvester startete der Münsteraner Rennstall in das Rennwochenende. Alle Fahrzeuge hatten zudem eine schwarze Motorhaube mit Wolfs Foto und einem für ihn signifikanten Spruch drauf bekommen. Für diese Aktion gab es seitens der Fans viel Lob und Anerkennung. Aus sportlicher Sicht wollte vor allem Mario Merten die "Mission Opelsieg" für Silvester fortführen. "Wir hatten das gemeinsam vor und jetzt ist es meine Aufgabe, das alleine zu verwirklichen", Merten trat trotz großer Hitze alleine an.

Dass dies kein Fehler war, zeigte sich schnell. Zwar war dem Kelberger die komplette Opel-Meute auf den Fersen, doch vorbei ließ er seine Gegner wenn nur kurz. Mit deutlichem Vorsprung führte er kurz vor Schluss die Klasse an, als im Streckenabschnitt Brünnchen plötzlich der Vortrieb versagte. Ausgerechnet in der letzten Rennrunde verabschiedeten sich die Antriebswellen am Burg Rabenstein Opel. Der sicher geglaubte Sieg war dahin. In der Opel-Wertung bedeutet das aber noch lange nicht das Aus für Bonk motorsport. Vor dem Lauf lag das Team auf Rang 1. Da auch die direkte Konkurrenz Federn lassen musste, wird es an der Spitze einfach nur enger.

Pech auch für Axel Burghardt und Arvid Steinberg im Westfalen-320si. Über zwei Stunden lief der BMW wie ein Uhrwerk, dann verabschiedete sich das Getriebe. "Die Jungs haben keinen vierten Gang mehr", erklärte Michael Bonk, "da das aber der wichtigste Gang auf der Nordschleife ist, brauchen wir damit nicht weiter zu fahren."

Dagegen herrschte bei Henry Walkenhorst und Ralf Overhaus eine richtige gute Stimmung. Mit dem Dunlop-Z4 schafften sie in der GT3-Klasse den Sprung auf Rang 4. Im Gesamtklassement bedeutete dies Platz 10. "Das ist für uns ein Top-Ergebnis. Die Jungs haben das echt gut gemacht", lobte Bonk, der sich auch über den nächsten Klassensieg von Alexander Mies und Emin Akata freute. In der Klasse SP3 ist der Westfalen-Z4 weiterhin das Maß der Dinge. Im vierten Rennen holte sich das Duo seinen vierten Sieg.

Überrascht wurde Bonk dann einige Stunden nach dem Rennen durch den Sieg in der GT4-Klasse. Eigentlich waren Jens Moetefindt, Adam Christodoulou und Andreas Möntamnn auf Rang zwei ins Ziel gekommen. Doch nach einer technischen Überprüfung durch die VLN wurde der siegreiche Aston Martin von Mathol Racing aus dem Rennen genommen. Da Mathol Racing keine Berufung eingelegt hat, bleibt es auch bei dem Klassensieg für Bonk.