Rowe Racing hat sich am Freitagabend dazu entschieden, die beiden Mercedes-Benz SLS AMG GT3 vom 53. ADAC Reinoldus Langstreckenrennen am Samstag zurückzuziehen. Nach Meinung von Teaminhaber Michael Zehe werden die GT3-Fahrzeuge von Audi und Porsche nach der aktuell gültigen 'Balance of Performance' deutlich bevorteilt. Für Rowe Racing macht die Teilnahme am Vier-Stunden-Rennen somit keinen Sinn.

"Wir bedauern, unseren vielen Fans diese traurige Nachricht übermitteln zu müssen, hoffen aber auf Verständnis für unsere Entscheidung, die im Hinblick auf die Sicherheit aller Teilnehmer und das sportlich faire Miteinander, von uns so getroffen wurde", ließ Zehe am Freitagabend verlauten.

Schon beim vergangenen Lauf zeigten die Porsche eine starke Leistung. Im morgendlichen Zeittraining kratzte der Porsche 911 GT3R von Timbuli Racing knapp an der Acht-Minuten-Marke. Im anschließenden Rennen war auch der Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing stark unterwegs: Frank Stippler brannte eine Rundenzeit von 8:03.1 Minuten in den Asphalt der Nordschleife - mit vollem Tank in der zweiten Rennrunde. Mercedes und BMW können die Zeiten der Top-Fahrzeuge derzeit nicht mitgehen und verlieren rund acht bis zehn Sekunden pro Runde.

Kein Wunsch nach mehr Leistung

Rowe Racing zieht sich zurück, Foto: Sönke Brederlow
Rowe Racing zieht sich zurück, Foto: Sönke Brederlow

Rowe Racing betonte ausdrücklich, dass es dem Team nicht darum geht, mehr Leistung zu bekommen, sondern die Performance der GT3-Fahrzeuge so zu balancieren, dass zum Einen Zeiten von acht Minuten nicht möglich sind und zum Anderen alle Teams eine faire Siegchance haben. "Die Sicherheitsrisiken durch Zeiten um die acht Minuten halten wir für grob fahrlässig", hieß es seitens des Teams. "Das kann nach Meinung von Rowe Racing nicht der richtige Weg sein."

Nun hofft das Team darauf, dass es bis zum VLN-Saisonhighlight, dem 6-Stunden-Rennen im August, zu weiteren Entscheidungen kommt und der Technikausschuss des ADAC Nordrhein die 'Balance of Performance' ihrem eigentlichen Sinn - unterschiedliche Fahrzeugkonzepte anzugleichen und gleichzeitig die Unterschreitung von zu schnellen Rundenzeiten zu verhindern - wieder einen Sinn verleiht.