Hallo zusammen,
am Samstag ist endlich wieder VLN. Ich denke Deutschlands schönste Rennserie, zumindest sehe ich das so. Die Nordschleife, die vielen unterschiedlichen Klassen und schönen Autos, freier Eintritt an der Rennstrecke und 15 Euro für eine Eintrittskarte ins Fahrerlager sind gut investiert, nirgendwo kommt man sonst so nah an Autos und Fahrer.

Bei meinem Einsatzfahrzeug und Teamkollegen bleibt alles wie gewohnt, es handelt sich um den 997 Cup Porsche und Wolfgang Kohler - wir beide haben in den letzten Jahren an die 20 Siege in der gut besetzten Cup Klasse gewonnen. Manchmal gelang uns sogar der Sprung auf das Podium in der Gesamtwertung.

Am Limit bewegen

Wie geht das denn, wird sich manch einer Fragen. So ein Cup Porsche ist doch ca. 15 bis18 Sekunden langsamer als ein SP7 oder SP9 Auto. Die Lösung: Durchfahren, keine Fehler machen, das Auto am Limit bewegen, sich auf eine gute Mannschaftsleistung verlassen - mit dem Team Manthey Racing ist das der Fall. Die Jungs sind richtig gut - Wolfgang gibt auch richtig Gas – dann kommt so ein Ergebnis schon mal zu Stande.

Beim letzten VLN Rennen hatten wir richtig Pech. Wir sind auf P3 im Gesamt liegend, mit einem Getriebeschaden ausgefallen – das erste Mal in den all den Jahren. Schade, kann aber passieren. Es hat auch geregnet, das Wetter mag ich natürlich, hier kann sich der Fahrer noch mehr "einbringen" und der Unterschied zu den viel schnelleren großen GT3 Autos kommt nicht so zum Tragen.

Am Samstag soll das Wetter wieder regnerisch sein – schlecht für die Fans, gut für mich. Beim 24-Stunden-Rennen, was eigentlich keines war (Rennunterbrechung), hat es auch oft geregnet. Hier bin ich zusammen mit meinen Haribo Junioren gefahren. Leider ist an unserem Cup Porsche eine Stunde vor Schluss ein Wasserschlauch undicht geworden. Das war frustrierend. Wir lagen auf P11 im Gesamtklassement und das mit einem Cup Porsche und Junioren, die mit solch einem Auto noch nie die Nordschleife gefahren sind.

Lügen ohne Rot zu werden

Das war erste Sahne, was die Buben da geleistet haben, nicht eine Schramme am Auto und wirklich starke Rundenzeiten. Am Ring selber geht es auch ordentlich zur Sache. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das als spannend empfinden soll. Mir wird eher übel und schwindelig. Kennt Ihr die Rede von Kurt Beck in Marburg? Das war vor zwei Wochen, er hat versucht den Studenten was zum Thema Nürburgring vorzugaukeln. Das Schlimme ist nur, er lügt ohne Rot zu werden. Guckt es Euch mal an, dann verstehen einige auch die Angst, die die Menschen hier am Ring und die echten Liebhaber der schönsten Rennstrecke der Welt haben.

Aber jetzt ist er "krank" der gute Kurt, seine Nachfolgerin redet weniger Unsinn, agiert aber auf ähnlichem Niveau und über die weiteren Kollegen brauchen wir auch kein weiteres Wort zu verlieren. In der freien Marktwirtschaft hätten die alle so Ihre Probleme. Die meisten Rennfahrerkollegen sind sich weiterhin treu, die halten, wie Kurt es empfiehlt, ihr Maul. Schade, haben doch speziell zum 24-Stunden-Rennen alle Ihre große Liebe zum Nürburgring bekundet. Reicht das? Aber mit der Träumerei ist es bald vorbei, die Schreierei wird dann erst richtig losgehen, wenn es heißt: VERKAUFT!

Warum bin ich so pessimistisch? Weil wir hier am Ring seit Jahren belogen und betrogen werden, und es kam bis jetzt immer schlimmer als es je einer geahnt hätte. Steigerung folgt…