Innerhalb von nur sieben Tagen war Brandl Motorsport aus Walldürn zweimal erfolgreich. Einen Klassensieg in der RCN und einen zweiten Platz in der VLN durfte die Mannschaft rund um Teamchef Rudolf Brandl feiern. Wenige Meter fehlten, und auch in der VLN hätte es den zweiten Sieg in Serie für den allradgetriebenen Audi TT-RS gegeben. "Unser Start in die Motorsportsaison war sehr gut, die 24 Stunden können kommen", so der Team-Eigner.

Nach dem Klassensieg beim zweiten Rennen zu VLN Langstreckenmeisterschaft fuhr die Mannschaft optimistisch zum Saisonauftakt in der Rundstrecken Challenge (RCN) an den Eifelkurs. Neben Stammpilot Christian Kranenberg griff nach längerer Pause der Teamchef persönlich ins Lenkrad.

Und der Walldürner zeigte, dass er noch immer zu den ganz schnellen Piloten auf dem Eifelkurs zählt. In 7.42 Minuten für die reine Nordschleife verbesserte Brandl im dritten Umlauf seine persönliche Bestzeit um satte zehn Sekunden. "Das war ´ne gute Runde mit wenig Verkehr bei optimalen Bedingungen." In der mit fünf Fahrzeugen stark besetzten Klasse der Turbo-Specials bis 2600 ccm fuhr Brandl bis zur Halbzeit auf den Zweiten 42 Sekunden Vorsprung heraus.

Kranenberg übernahm das Steuer, büßte zwar ein paar Sekunden ein, kreuzte aber als Klassensieger und Gesamtsechster (von 140) den Zielstrich. "Beim Überrunden musste ich aufpassen und ich durfte nicht mit Gewalt vorgehen. Einer fuhr nach links, einer nach rechts... Es ging gut und das Ergebnis ist prima!"

Platz zwei in der VLN

Beim dritten Rennen zur Langstreckenmeisterschaft teilte sich Kranenberg das Cockpit wieder mit Stefan Michels und Benjamin Weidner. Starke Regenfälle während des Qualifyings und in der ersten Rennhälfte verlangten höchste Konzentration bei den Piloten. Zum Ende hin trocknete das Asphaltband allerdings vollständig ab. Michels übernahm den Part des Startfahrers, dann Weidner und zum Schluss lenkte Kranenberg den Audi TT.

Der Regen konnte Brandl Motorsport nicht stoppen, Foto: Brandl Motorsport
Der Regen konnte Brandl Motorsport nicht stoppen, Foto: Brandl Motorsport

Der Rennverlauf ist schnell erzählt. Der private Brandl-Bolide hatte zunächst gegenüber den beiden TT aus der Werks-Kundensportabteilung das Nachsehen. Nach 16 Runden schied der Erste mit dem "üblichen" Getriebeschaden aus. Das Schwesterfahrzeug strandete ebenfalls mit defektem Vortrieb – allerdings erst wenige Meter hinter dem Zielstrich. Der wie immer problemlos laufende Brandl-Audi musste sich somit knapp geschlagen geben.

"Wir sind ja faire Sportsleute und gratulieren den Siegern", sagte Brandl bei der Siegerehrung. "Aber wenn der zweite Werkswagen ein paar Meter früher gestrandet wäre, hätte ich auch nichts dagegen gehabt…"

Beim 24h-Rennen am 19. und 20. Mai wird das Trio Kranenberg, Michels und Weidner von Jochen Hudelmaier aus Ehningen unterstützt. Mit bislang vier Teilnahmen beim ADAC-Klassiker gilt Hudelmaier als erfahrener Pilot und optimale Ergänzung der Stamm-Mannschaft.