Nachdem das Frühjahr in der letzten Woche vermeintlich Einzug hielt, gab der Winter am vergangenen Samstag ein kurzes Gastspiel in der Eifel: Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt, Regen, Schnee- und Graupelschauer, Nebel und dazu ein eisiger Wind machten den Protagonisten des zweiten Rennen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) das Leben schwer. Auch rent2Drive-racing hatte unter den widrigen Bedingungen zu leiden, was das Team jedoch nur noch enger zusammen rücken ließ.

Es war kein Setup zu finden, Reifen und Bremsen waren weit von ihrer Betriebstemperatur entfernt, die Fahrer fanden keinen Rhythmus und das Asphaltband des Nürburgrings und der Nordschleife glich einer Schlittschuhbahn. So die einstimmige Aussage aller rent2rive-Fahrer nach dem Training. Nur unwesentlich anders die Zusammenfassung des Rennens: Viel Nebel und wenig Sicht, viel Wasser und wenig Grip, jedoch am Ende eine trockene Ideallinie aber viele zum Teil schwere Unfälle. Dennoch war Teamchef David Ackermann nach vier Stunden Renndistanz mit dem Ergebnis durchaus zufrieden, immerhin konnten alle Fahrzeuge unbeschädigt und aus eigener Kraft die Ziellinie überqueren. Das war bei weitem nicht jedem Team beim zweiten Rennen der Meisterschaft vergönnt.

BMW M3 V6, Startnummer 424

Der BMW M3 V6 war nur eine Leihgabe, Foto: rent2drive
Der BMW M3 V6 war nur eine Leihgabe, Foto: rent2drive

Bei dem Boliden handelte es sich um eine Leihgabe, da der eigene BMW sich noch im Wiederaufbau nach dem Unfall im letzten Rennen befand. Jens Riemer, Carsten Welschar und Teamchef David Ackermann gingen mit dem BMW an den Start. Im Training fanden die drei keinen Vernünftigen und ungefährlichen Weg an die Spitze und gaben sich am Ende mit Rang 12 der Klasse V6 zufrieden. Den Start fuhr Carsten Welschar, der den Wagen souverän durch wirklich schwierigste Verhältnisse lenkte.

Insgesamt zehn Runden drehte er, bevor er an Jens Riemer übergab. Riemer ging mit Regenreifen ins Rennen, während die Ideallinie immer weiter abtrocknete und er nach fünf Runden die Box ansteuerte um Slicks montieren zu lassen. Gleichzeitig entschied die Teamleitung den letzten Fahrerwechsel vor zu ziehen, den Wagen voll zu tanken um ihn bis zum Rennende durchrollen zu lassen. Nach vier Stunden überquerte der BMW auf Rang sieben der Klasse die Ziellinie.

BMW M3 V6, Startnummer 393

Andrei Sidorenko, Jörg Wiskirchen und Marc Jaussi mussten dem Feld aus der Boxengasse hinterher starten. Startfahrer Wiskirchen spielte seine gesamte Routine aus und wurde nach drei Runden schon auf Rang acht der Klasse geführt und konnte den Wagen in Runde neun an Sidorenko übergeben der die phantastische Vorabeit von Wiskirchen fortsetzte. Bei langsam abtrocknender Ideallinie fielen die Rundenzeiten stetig, dennoch lies sich Marc Jaussi Regenreifen beim Wechsel in Runde 15 montieren.

Ein Fehler, wie sich schon zwei Runden später herrausstellte: Die Reifen ließen auf trockner Fahrbahn keine schnelle Rundenzeit zu und so steuerte der Eidgenosse im 17. Umlauf erneut die Box an um sich Slicks montieren zu lassen. Dadurch wurde das Trio wieder zurück geworfen, was Jaussi auch in den verbleibenden drei Runden nicht wieder aufholen konnte. Nach vier Stunden hatte das Team 20 Rennrunden absolviert.

Aston Martin Vantage SP10, Startnummer 181

Für Dmitriy Lukovnikov war es sein erster Einsatz auf dem Aston Martin in der Klasse SP10. Auch er haderte im Training mit den widrigen Umständen, schlug sich aber wacker. Im Rennen ließ er es zunächst ruhig angehen, versuchte seinen Platz zu behaupten und den Wagen nicht zu beschädigen. Mit zunehmender Renndistanz kam Lukovnikov immer besser in Schwung, übersah jedoch ein doppelt gelb geschwenktes Flaggensignal. Die Rennleitung reagierte prompt und brummte ihm eine Zeitstrafe von drei Minuten auf. Das sollte aber nicht der einzige Ausrutscher bleiben.

Teamchef Ackermann, der Dmitriy Lukovnikov mit Marc Jaussi und Andrei Sidorenko zur Seite stand, rutschte bei seinem Versuch die Rundenzeiten zu senken ins Kiesbett, was jedoch ohne Folgen blieb. Das Quartett schaffte es nach vier Stunden den Aston Martin auf Platz neun der Klasse ins Ziel zu bringen. "Zusammenfassend kann ich sagen, dass es ein ordentliches Rennwochenende war, auch wenn es die Platzierungen nicht direkt verraten. Aber: Wer bei diesem Rennen ohne Blessuren ins Ziel kam, ist schon ein Gewinner. Wir haben einige Erfahrungen in Sachen Setup und Reifen sammeln können. Es ist wichtig dass unsere Fahrer nun wissen, wie die Autos bei derart schlechten Bedingungen reagieren. Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck an den Vorbereitungen zum 24h-Rennen an Pfingsten", so Teamchef David Ackermann bei seinem Resümee.