Kleine Ursache - große Wirkung: Beim zweiten Saisonrennen zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring vereitelte eine defekte Tankanzeige dem PoLe Racing Team des Porsche Zentrum Lennetal ein Top-Ergebnis. Das Fahrertrio Johannes Kirchhoff, Gustav Edelhoff und Elmar Grimm verlor rund sieben Minuten und kam mit dem Porsche 911 GT3-Cup somit nur auf den 32. Gesamtrang im Feld der 193 gestarteten Fahrzeuge und Klassenrang sechs von 15.

Grimm hatte für den Start am Steuer Platz genommen. "Laut Anzeige war noch Sprit für eine Runde im Tank, aber das war leider falsch." Kaum hatte der 56jährige - auf dem 20. Gesamtrang liegend - seine neunte Runde in Angriff genommen, bekam der Motor erst Aussetzer und ging dann aus. Ehe das Rennen fortgesetzt werden konnte, vergingen rund sieben Minuten.

Kirchhoff übernahm das Auto für den Mittelstint und kam auf Anhieb gut zurecht. "Das Problem mit der Tankanzeige ist natürlich ärgerlich und damit rechnet auch keiner", sagte Kirchhoff. "Aber es macht natürlich Spaß sich mit einem guten Auto wieder nach vorne zu kämpfen. Unterm Strich war es ein guter Tag und in diesem hochkarätigen Feld konnten wir gut mithalten."

Edelhoff übernahm das Cockpit für das Schlussdrittel des Vier-Stunden-Rennens. "Der Porsche hat richtig Spaß gemacht, ein großes Lob geht an unsere Mechaniker! Für mich gab es leider keine frischen Reifen, da wir hinsichtlich des 24 Stunden-Rennens ausprobieren wollten, ob unsere Reifen auch einen Doppelstint vertragen. Und es geht: Ich war schnell und fühlte mich wohl. Am Fahrwerk müssen wir weiter arbeiten, der Porsche springt noch etwas viel."

PoLe-Team-Manager Wolfgang Kemper und Ingo Vogler "mussten" fremdgehen und pilotierten einen Porsche 911 GT3-Cup aus dem Team Car Collection, da sich nur maximal vier Piloten ein Cockpit teilen dürfen. "Somit kamen auch wir beide zum Fahren. Nachdem wir am Freitag noch in einer Vollgaspassage die komplette Beifahrertür verloren haben, hatten wir beim Rennen - mit neuer Tür - und trockenen Straßenverhältnissen unser Erfolgserlebnis", freute ich Kemper über den siebten Klassen- und 44. Gesamtrang.

Sein bislang längstes Rennen auf der härtesten Strecke der Welt absolvierte Vogler, der während des ersten und letzten Drittels am Steuer Platz nahm. "Das strengt ganz schön an, war aber schön. Nach dem langen Winter habe ich jetzt auf einen Schlag richtig Fahrpraxis bekommen. In der letzten Rennrunde konnte ich dann meine schnellste Zeit fahren."

Durch ein kleines Problem mit dem Gaszug lief der Porsche allerdings mehrmals nur mit Vollgas, beklagten beide Fahrer. "Da kannst du die Drehzahl nur mit der Bremse bändigen und einmal musste ich sogar die Zündung ausschalten", berichtete Vogler. "In der 21. Runde musste ich mehr als 10 Kilometer im sechsten Gang fahren, weil sich nichts anderes mehr einlegen ließ. Das Problem kam aus heiterem Himmel, löste sich aber genauso wieder auf."

Der nächste Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, gleichzeitig letztes Rennen vor dem berühmten ADAC 24h-Rennen, findet am 27. April auf dem Eifelkurs statt. Dann werden sich Wolfgang Kemper und Ingo Vogler die Lenkradarbeit des etatmäßigen PoLe-Porsche 911 GT3-Cup teilen.