Nach einem vorzeitigen Wintereinbruch in der Eifel wurde das Saisonfinale der Langstreckenmeisterschaft vorzeitig abgesagt. War dies die richtige Entscheidung?
Marco Seefried: Am Samstagmorgen waren die Verantwortlichen der VLN regelmäßig auf der Strecke unterwegs, um sich ein Bild der Situation zu machen. Auch einige Fahrer haben sich die Nordschleife angeschaut, darunter unter anderem mein Teamkollege Marc Hennerici. In einigen Bereichen war neben Schnee auch viel Eis, sodass ein Start aus Sicherheitsgründen nicht möglich war. Insofern war die Entscheidung, das Rennen abzusagen, sicherlich richtig - ich habe Respekt vor der Rennleitung, die es bestimmt nicht einfach hatte.

Timbuli Racing ist es gelungen, in der Premierensaison für großes Aufsehen zu sorgen. Wie zufrieden sind Sie mit der ersten Saison im neu gegründeten Team?
Marco Seefried: Ich denke, dass unsere erste Saison ein gutes Jahr war. Bereits beim ersten Rennen fuhr der Timbuli-Porsche aufs Podest, damit haben wohl die wenigsten gerechnet. Auch im weiteren Verlauf haben wir immer wieder mit Top-10-Resultaten aufgetrumpft und einige Highlights gesetzt. Im neunten Rennen konnten wir dann sogar aus eigener Kraft um den Gesamtsieg mitreden. Das zeigt, dass mit Timbuli Racing zu rechnen ist und ist zudem ein Lohn für die harte Arbeit, die das gesamte Team investiert hat.

Was war das Highlight des Jahres auf der Nordschleife?
Marco Seefried: Es gab viele schöne Momente. Toll war beispielsweise das 6h-Rennen, bei dem wir auf Rang vier den besten Porsche im Feld gestellt haben. Auch das 24h-Rennen wird mir in Erinnerung bleiben. Trotz des Ausfalls von unserem Top-Auto durften wir in der SP7 den zweiten Platz feiern - und das bei der einmaligen Atmosphäre, auf die man sich Jahr für Jahr wieder freut.

Wie haben Sie die Chancen von Timbuli Racing zu Beginn der Saison eingeschätzt?
Marco Seefried: Ich wusste, dass wir stark sein werden. Marc Hennerici, Norbert Siedler und ich sind ein sehr ausgeglichenes Trio. Während Marc auf der Nordschleife zuhause ist, kennt sich Norbert im Porsche bestens aus. Zudem haben wir mit dem Team von Michele Rinaldi eine Mannschaft, die mit jahrelanger Erfahrung punktet.

Ein Aspekt der nicht zu kurz kam, ist der gute Zweck. Macht das Sie stolz?
Marco Seefried: Zusammen mit Timbuli Racing haben wir bislang über 10.000 Euro für das Jugendhospiz Balthasar in Olpe gesammelt. Es ist doch schön, den Motorsport mit einem sozialen Aspekt zu verbinden. Dass so viel Geld zusammen kommt, hätte ich nicht erwartet, aber es freut mich sehr. Da gilt unser Dank den zahlreichen Spendern!

Während auf der Nordschleife der Winter Einzug hält, ist Ihre Saison noch nicht vorbei. Was steht in den nächsten Wochen auf dem Programm?
Marco Seefried: Vom 23. bis 25. November findet für mich der Saisonabschluss in Italien statt. In Vallelunga werde ich zusammen mit Michael Illbruck und seinem Team auf dem Pinta-Porsche ein 6h-Rennen bestreiten. Ich freue mich ganz besonders auf das Rennen, da ich hier in den letzten Jahren regelmäßig am Start war, das hat fast schon traditionellen Charakter.