Erfolg und Pech lagen beim neunten Lauf zur Deutschen Langstreckenmeisterschaft für das Team Raeder Motorsport nahe beieinander. Während für den zuletzt so erfolgreichen Audi R8 das Aus bereits im Zeittraining kam, sorgten die beiden vom Rennstall aus dem westfälischen Büren eingesetzten Audi TT RS für ein doppeltes Klassenpodium.

Für den mit Christian Hohenadel und Thomas Mutsch besetzten und nach dem zuletzt eingefahrenen Gesamtsieg mitfavorisierten Audi R8 LMS Ultra kam das Aus noch bevor sich die Startflagge senkte. Hohenadel verunfallte in seiner zweiten Qualifying-Runde, als er mit einem langsameren Fahrzeug im Abschnitt Kallenhard kollidierte. "Ich bin mir nicht einmal sicher ob das andere Auto mich überhaupt wahrgenommen hat. Es tut mir unheimlich leid für das Team. Heute wäre sicherlich wieder ein Spitzenresultat drin gewesen", so der überaus enttäuschte Saarländer, der trotz heftiger Schäden am R8 unverletzt an die Box zurückkehrte. In gleichem Atemzug machte Teamkollege Mutsch deutlich, dass man sich nun ganz auf den Sprung auf´s Podium konzentrieren wird, um sich beim Saisonfinale in vier Wochen mit einem tollen Ergebnis von den Fans in die Winterpause zu verabschieden.

Pech für den R8, Erfolg mit dem TT RS

So schlecht das Wochenende für den weiß-grünen R8 lief, so sehr bestimmten die beiden Audi TT RS die Pace in der Klasse der Special 4T. Mit Startnummer 272 unterwegs, setzen Christoph Breuer, Jürgen Wohlfarth und Elmar Deegener schon im Qualifying mit dem 13. Startplatz ein erstes Ausrufezeichen. Auf Platz 21 rangierte der zweite Audi TT pilotiert von Heinz Schmersal, Patrik Kaiser und Thomas Schmid.

Der Rennstart verlief für beide Audi TT kurios: Fast synchron drehten sich die Startfahrer Wohlfahrt und Kaiser gleich in der ersten Runde auf der GP-Strecke und verloren dabei zunächst wertvollen Boden, da sie einen Großteil der zweiten Startgruppe passieren lassen mussten. "An der Raeder-Box war man zunächst fälschlicherweise der Meinung, wir hätten uns berührt, doch Patrik hat sich aufgrund zu kalter Hinterreifen gedreht und ich drehte mich beim darauf folgenden Ausweichmanöver. So mussten wir anschließend das Feld von hinten aufrollen."

"Manchmal braucht man halt besondere Herausforderungen", nahm es Wohlfahrt lässig nach seinem Stint, den er als Klassenführender beendete. In der Folge bauten Deegener und Breuer die Führungsposition aus. Auf dem hervorragenden achten Gesamtrang und noch vor vielen leistungsstärkeren Fahrzeugen der Klassen SP9, SP8, SP7 sicherte das Trio zum wiederholten Male den Klassensieg für Raeder Motorsport in der SP4T.

Der zweite Raeder-TT absolvierte wie das Schwesterauto ein problemfreies Rennen mit toller Pace in Schlagdistanz zur Klassenspitze. Als kurz vor Ende des Rennens der bis dahin Zweitplatzierte in Schwierigkeiten geriet, waren Schmersal, Kaiser und Schmid zur Stelle und machten den Doppelsieg für Raeder-Motorsport perfekt.

Teamchef Nicolas Raeder zog nach dem Rennen ein gemischtes Fazit: "Das Aus unseres zuletzt so erfolgreichen R8 ist schade, zumal wir uns viel vorgenommen hatten. Das Ergebnis der beiden TT-RS ist aber ein tolles Trostplaster. Highlight im Training ist für ich zudem die 8:26er Zeit, mit der Christoph Breuer die Schallmauer von 8.30 min geknackt hat!"