Mit insgesamt drei Fahrzeugen nahm Dörr Motorsport den sechsten Saisonlauf in Angriff. Auf der Speerspitze des Teams, dem McLaren MP4-12C GT3, wechselten sich beim 35. RCM DMV Grenzlandrennen Rudi Adams, Arno Klasen, Henri Moser und Kai Riemer am Volant ab. Letzterer Pilot war es schließlich auch, der den britischen Supersportwagen gegen Ende der Qualifikationssitzung mit einer Rundenzeit von 8:37,582min auf die zweite Startposition stellte.

Bei einer immer weiter abtrocknenden Piste traf die Mannschaft von Dörr Motorsport die richtige Entscheidung und schickte Riemer zum bestmöglichen Zeitpunkt auf die Strecke, denn kurze Zeit später setzte erneut Regen ein, der eine weitere Verbesserung der Zeiten verhinderte.

Beeindruckende Startphase

Riemer pilotiere den britischen Supersportwagen zu Beginn des vierstündigen Rennens. Beim Umschalten der Ampel erwischte der Leipziger einen guten Start und konnte seinen direkten Konkurrenten um die Führung, Thomas Jäger im Mercedes Benz SLS AMG GT3, bereits auf der Start- und Zielgeraden ausbeschleunigen. Was folgte war eine Vorstellung, die alle Beteiligten im Team begeisterte: Nach der ersten Runde auf der rund 25 Kilometer langen Kombination aus Grand Prix Strecke und Nordschleife kehrte der orangefarbene McLaren des Frankfurter Teams mit etwa 2,5 Sekunden Vorsprung auf Start und Ziel zurück und setzte sich um folgenden Umlauf noch weiter von der Konkurrenz ab.

Erst nach der vierten Runde hatte die Konkurrenz wieder aufgeschlossen und versuchte Riemer die erste Position streitig zu machen. "Das war schon ein tolles Gefühl als erster auf die Nordschleife einzubiegen und festzustellen, dass ich mich von der Konkurrenz absetzen kann. Sicherlich ein besonderer Moment, nach all den Jahren, die ich jetzt schon in der VLN dabei bin. Leider haben nach vier Runden die Reifen ein wenig abgebaut und ich fiel auf Platz zwei zurück. Dennoch konnte ich noch das Tempo mitgehen."

Kurze Zeit später übernahm der Schweizer Henri Moser den McLaren MP4-12C GT3, allerdings war sein Auftritt im MP4-12C GT3 nicht von großer Dauer: Bereits in seiner Outlap aus der Box hinaus kam es im Streckenabschnitt Hatzenbach beim Überrunden zu einem Missverständnis mit zwei weiteren Teilnehmern. Moser fing das Fahrzeug zwar ab und verhinderte einen Unfall, dennoch besiegelte eine gebrochene Radaufhängung das vorzeitige Ende nach einem sehr aussichtsreichen Beginn.

Teammanager Uwe Isert war nach der kurzen Enttäuschung dennoch glücklich mit der Leistung: "Endlich konnten wir zeigen, was mit dem Auto möglich ist. Wir verbessern uns von Rennen zu Rennen und Platzierungen an der Spitze sind nun in Reichweite. Ein Ergebnis unter den ersten fünf wäre heute aus eigener Kraft ohne Probleme machbar gewesen, mit ein wenig Glück hätten wir es vielleicht sogar aufs Podium geschafft."

BMW M3 sieht die Zielflagge, Z4 M Coupé mit Problemen

Das Ziel erreichte hingegen die Besatzung BMW M3 GT4. In der Qualifikation sicherten sich Stefan Kenntemich, Stefan Müller und Fabian Wrabetz die vierte Startposition in ihrer Klasse, was im Gesamtklassement Rang 50 bedeutete. Den fünften Lauf der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring beendete das Trio daraufhin auf dem sechsten Platz in seiner Klasse und Gesamtrang 53. Durch eine leichte Kollision bei einem Überrundungsvorgang mussten die drei Piloten jedoch einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und verloren dadurch zusätzlich Zeit.

Das erfolgsverwöhnte Trio des BMW Z4 M Coupé in Form von Stefan Aust, Arne Hoffmeister und Andreas Weishaupt konnte nicht den vierten Klassensieg in Folge erzielen. Bereits in der Qualifikationssitzung sorgten Probleme mit der Motorelektronik für das vorzeitige Aus des Coupés. Zwar kehrte der Z4 im Rennen noch einmal auf die Strecke zurück, jedoch wurden dies nur zu einem Funktionstest genutzt.

Teamchef Rainer Dörr erklärte abschließend nach dem Rennen: "Das war heute sicherlich ein besonderer Tag für uns. Zuerst im Qualifying das tolle Ergebnis, als wir nach 12 Jahren erstmals aus der ersten Reihe starten durften und kurz darauf die ersten Führungskilometer für unser Team. Das war ein toller Moment, den wir alle sicherlich so schnell nicht vergessen werden. Die gezeigte Leistung stimmt uns zuversichtlich für die folgenden vier Rennen und verleiht nochmal zusätzliche Motivation."

Bereits in zwei Wochen steht mit dem 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen das zweite Saisonhighlight neben dem 24h Rennen vor der Tür.