Marc Basseng und Frank Stippler haben den sechsten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft, das 35. RCM DMV Grenzlandrennen, gewonnen. Das Duo siegte vor Jochen Krumbach und Romain Dumas im Porsche 911 GT3 R des Wochenspiegel Team Mantheys. Rang drei ging an die Mercedes-Piloten Jan Seyffarth, Alexander Roloff und Thomas Jäger.

ROWE-Racing sicherte sich die Pole Position, Foto: Sönke Brederlow
ROWE-Racing sicherte sich die Pole Position, Foto: Sönke Brederlow

Im morgendlichen Qualifying waren es zunächst noch die Sieger des vergangenen Laufes, Jan Seyffarth und Alexander Roloff, die sich die Pole Position sichern konnten. Verstärkt wurde das Duo an diesem Wochenende von Thomas Jäger. Rand zwei sicherte sich überraschend das Quartett Adams, Klasen, Moser und Riemer im McLaren MP4-12C GT3 von Dörr Motorsport.

Auf Position drei folgten Krumbach und Dumas im Porsche 911 GT3 R vor Michael Zehe und Roland Rehfeld im zweiten Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE-Racing. Die späteren Sieger, Marc Basseng und Frank Stipper im Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing, starteten nur von Rang zwölf.

Der Ferrari F458 von TinTag Racing musste bereits nach nur einer absolvierten Runde im Training die Segel streichen. Ein Unfall zwang das Team zur vorzeitigen Aufgabe und verhinderte die Teilnahme am Rennen.

Durcheinander am Start

Der Dörr-McLaren lag lange Zeit an der Spitze des Feldes, Foto: Jan Brucke/VLN
Der Dörr-McLaren lag lange Zeit an der Spitze des Feldes, Foto: Jan Brucke/VLN

Schon nach der ersten Runde war von den eigentlichen Startpositionen nur noch wenig zu erkennen. Die Führung übernahm Kai Riemer im McLaren vor Thomas Jäger und dem Porsche 911 GT3 R 997 von Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Christopher Brück, die von Startposition sechs nach vorne geschossen waren.

Der Audi R8 LMS ultra von Raeder Motorsport, der in der üblichen Besetzung Biela/Hohenadel/Mutsch an den Start gegangen war, fiel bereits nach 16 gefahrenen Minuten durch einen Unfall im Streckenabschnitt Karussell aus dem Rennen. Und auch Weiss, Kainz und Jacobs im Manthey-Porsche 911 GT3 MR fielen nach einem Technischen Defekt früh zurück.

Pech für Dörr Motorsport

Nach knapp einer Stunde Renndistanz führten die Top-Teams die ersten planmäßigen Stopps durch. Nur wenige Minuten später folgte der Schock für Dörr Motorsport: Der McLaren MP4-12C GT3 der lange Zeit Führenden stand ausgangs des Streckenabschnitts Hatzenbach. Eine gebrochene Radaufhängung hinten rechts zwang das Quartett zur Aufgabe. Erneut musste die Mannschaft ein Rennen auf aussichtsreicher Position beenden.

"Endlich hatte ich die Chance zu zeigen, was in mir steckt", erklärte Kai Riemer nach dem Rennen. "Der Start war ein absoluter Gänsehaut-Moment; rechts neben mir einen Ex-DTM-Fahrer und hinter mir einen Porsche-Werksfahrer. Auch wenn wir am Ende die Zielflagge nicht gesehen haben, waren die ersten Runden für das Team enorm wichtig. Schließlich stehen wir mit der Entwicklung des Fahrzeuges noch am Anfang."

Nachdem alle Stopps absolviert waren, hatten Michael Zehe und Roland Rehfeld im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 die Führung vor Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Christopher Brück inne. Auf Rang drei folgten Jäger, Roloff und Seyffarth.

Für Porsche sollte diese Freude jedoch nicht lange walten, denn Sabine Schmitz schleppte den Porsche 911 GT3 R 997 in langsamer Fahrt im Bereich der Aremberg-Kurve über die Nordschleife. Damit fiel auch der nächste Porsche aus der Spitze der Gesamtwertung heraus. Auf Rang drei rückte nun bereits das Duo Stippler/Basseng im Phoenix-R8 nach vorne.

Phoenix profitierte von Ausfällen und Problemen der Konkurrenz, Foto: Sönke Brederlow
Phoenix profitierte von Ausfällen und Problemen der Konkurrenz, Foto: Sönke Brederlow

Um kurz nach 14 Uhr brachten Reifenschäden Bewegung ins Renngeschehen. Uwe Alzen und Sascha Bert schleppten ihre Fahrzeug mit einem Defekt an den Pneus zurück in die Boxen und auch die bis dato Zweiplatzierten Jäger, Roloff und Seyffarth mussten nach Problemen mit den Reifen ihre Mannschaft ansteuern.

Für Frank Stippler und Marc Basseng war der Weg zur Spitze damit frei. Das Duo führte rund eine Stunde vor dem Ende mit einem Vorsprung von 19,1 Sekunden vor Krumbach/Dumas im Porsche 911 GT3 R und Jäger/Roloff/Seyffarth.

Daran sollte auch die letzte Rennstunde nichts mehr ändern. Frank Stippler und Marc Basseng sicherten sich vor Romain Dumas und Jochen Krumbach ihren zweiten Saisonsieg. "Bei der starken Konkurrenz kann man ein Rennen nicht nach Hause schippern. Daher habe ich am Anfang meines zweiten Stints extrem gepusht, um sicherzugehen, dass ich für die Schlussphase ein kleines Polster auf Jochen habe", erklärte Basseng seine Siegstrategie. "Der Start war nicht ganz optimal, so dass ich nicht hundertprozentig angreifen konnte - mit dem neuen Satz in der Schlussphase lief es dann wieder super", erzählte auch Jochen Krumbach. "Platz zwei ist erneut ein großartiger Erfolg für mich."

Rang drei ging an die Sieger des vergangenen VLN-Laufs, Jan Seyffarth, Thomas Jäger und Alexander Roloff. "Vor allem nach unserem Reifenschaden sind wir mit Platz drei sehr glücklich", grinst Thomas Jäger. "Wir sind vom Speed her gut aussortiert und wollen beim 6h-Rennen in zwei Wochen wieder voll angreifen."

Schon in zwei Wochen starten die Piloten beim 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen, dem einzigen Sechs-Stunden-Rennen der Saison.

Top-Ten im Gesamtklassement

1. #15 Stippler / Basseng (Audi R8 LMS)
2. #10 Krumbach / Dumas (Porsche 911 GT3 R)
3. #7 Jäger / Roloff / Seyffarth (Mercedes-Benz SLS AMG GT3)
4. #40 Illbruck / Renauer (Porsche 911 GT3 R)
5. #30 Abbelen / Schmitz / Brück (Porsche 911 GT3 R 997)
6. #6 Zehe / Rehfeld (Mercedes-Benz SLS AMG GT3)
7. #90 Gülden / Seefried / Busch (Porsche 911 GT3 997)
8. #78 Kräling / Schelp / Gindorf (Porsche 911 GT3)
9. #65 Heukerott / Riemer / Scharf (Porsche 911)
10. #96 Kohler / Menzel (Porsche 911 GT3 Cup)