Auch im ersten VLN-Rennen nach dem 24h-Marathon bleiben die Elfer Porsche von Manthey-Racing in den Klassen SP7 und Cup2 dominant: Georg Weiss, Michael Jacobs und Oliver Kainz auf der einen sowie Wolfgang Kohler mit Christian Menzel auf der anderen Seite machten am vergangenen Samstag beim vierten Lauf zur Deutschen Langstreckenmeisterschaft den Sack zu und landeten verdient auf dem Gipfel ihrer jeweiligen Klassenpodeste.

Den schnellsten Cup-Porsche pilotierten einmal mehr Menzel und Kohler. Zum vierten Mal im vierten Rennen landete das Duo damit auf dem Klassenpodest. Doch damit nicht genug: Aufgrund eines tollen ersten Stints von Kohler und der gewohnten Topleistung von Routinier Menzel überquerte der Porsche 911 GT3 Cup auf Gesamtposition sechs liegend die Ziellinie und ließ somit weitaus stärker motorisierte Rennfahrzeuge hinter sich. "Zwei schleichende Plattfüße haben uns wertvolle Zeit gekostet", klärte Menzel auf. "Doch in Anbetracht der vielen Unfälle durch Reifenschäden heute bin ich heilfroh, dass uns das Schicksal vieler Teilnehmer erspart geblieben ist."

Immer gelb

Mit viel Optimismus im Gepäck war das Wochenspiegel-Fahrertrio an den Nürburgring gereist. Weiss, Jacobs und Kainz hatten sich vorgenommen, an den Erfolg vom Saisonauftakt anzuknüpfen. Der richtige Ansatz, wie sich nach genau 4 Stunden und 3 Minuten zeigte, als Georg Weiss am Steuer des Wochenspiegel-Porsche nach 27 Rennrunden als Gesamtsiebter und Schnellster der SP7-Kategorie den vierten VLN-Lauf beendete. "Unfälle über Unfälle, keine Runde ohne gelbe Flaggen und dazu nahezu kein Streckenabschnitt ohne Trümmer", fasste Michael Jacobs zusammen. Und Partner Oliver Kainz ergänzte: "Unsere Strategie ist aufgegangen. Wenn uns nicht wie viele andere auch ein Reifenproblem durch auf der Strecke liegende Splitterteile ereilt hätte, wäre im Gesamtklassement vielleicht noch mehr drin gewesen." Beachtenswert bleibt die Leistung der drei Rennamateure insbesondere, weil es gelang, in einem Feld von zwanzig potentiell podiumsfähigen und topbesetzten Autos in die Top 10 vorzufahren.

"Nach den wenig glücklichen Auftritten beim zweiten Saisonrennen und dem 24h-Event planten wir schon in der Vorbereitung zu diesem Lauf einen Neuanfang. Insofern freue ich mich sehr, dass wir erstens die Zielflagge gesehen und zweitens erneut unsere Klasse gewonnen haben", hielt Georg Weiss unmittelbar nach dem Rennen fest.

Richard Lietz und Jochen Krumbach traten mit dem Porsche 911 GT3 R im sogenannten Nadelstreifenlook an und wollten den Podiumsplatzierungen vor dem 24h-Rennen eine weitere hinzuzufügen. Doch letztendlich waren es nur 15 Runden im Moskovskaya-unterstützten Porsche auf der 24,369 Kilometer langen Kombination aus Kurven, bevor auch hier ein Reifenschaden das Aus bedeutete. Auch hier waren es Trümmerteile, die aus einem vorherigen Unfallgeschehen herrührten, die die motorsportliche Speerspitze von Manthey-Racing stoppte. Gerade erst auf die Nordschleife abgebogen, bohrten sich im Streckenabschnitt Hatzenbach herumliegende Carbonteile in den vorderen linken Reifen der Startnummer 10.

"Setup, Speed - eigentlich hat alles gepasst, doch ich hätte keine volle Runde mehr fahren können, da schon bis Breitscheid der Gummi von der Felge war", konstatierte Krumbach nach der Rückkehr an die Manthey-Box. "Das Risiko, noch mehr am Fahrzeug kaputt zu machen oder gar einen heftigen Abflug herauszufordern, war schlichtweg zu groß." Ein Platz auf dem Gesamtpodium für den Porsche-Werkspiloten und seinen Co aus Eschweiler wäre möglich gewesen, lieferte sich der Manthey-R doch von Beginn an einen engen Kampf mit den Ingolstädter Werksfahrzeugen an der Spitze des Feldes.

Der fünfte Lauf des Jahres, das 52. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen, findet bereits in zwei Wochen statt. Das Rennen über die Distanz von vier Stunden beschließt dann die erste Saisonhälfte der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring.