Endlich! Nach einem langen Winter war es wieder an der Zeit herauszukommen und Rennen zu fahren. Das sonnige Italien gegen das kalte Finnland - ein guter Deal... Wie schon im letzten Jahr startete meine Saison abermals in Lonato. Diesmal fuhr ich allerdings für ein neues Team, welches von Jussi Laaksonen gegründet wurde und Ward Racing Finnland heißt. Ich bin sehr froh zu ihnen gestoßen zu sein, denn alle Teammitglieder sind wirklich nett. In Lonato machte sich das in meinem Speed bemerkbar: Ich war richtig schnell unterwegs, auch wenn es am Ende nicht zu einem guten Resultat reichen sollte. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit den Tagen, die ich in Italien hatte.

Bereits im Januar hatte ich die Möglichkeit auf der Strecke zu testen. Ich weiß nicht genau wie viele der anderen Piloten zuvor auf der Strecke gefahren sind, aber ich wusste wie ich auf der Strecke fahren muss um schnell zu sein. Natürlich war der Wettbewerb sehr hart - ich musste gegen die europäischen KF3 Champion, den französischen und italienischen Meister, den dritten der englischen Kart-Meisterschaft und viele andere schnelle Fahrer antreten - aber genau deswegen bin ich da!

Am Dienstag vor dem Rennwochenende bekamen wir bereits die erste Möglichkeit, unsere Karts auf die schwierige Strecke abzustimmen. Bis zum Freitag hatte ich genug Zeit mich und mein Kart vorzubereiten. Die ganze Woche über konnte ich schnelle Zeiten fahren und mich unter den besten Zehn der Zeitenlisten festsetzen.

Pünktlich zum ersten Zeittraining kamen dann auch die ersten technischen Probleme. Mal wieder machten Motor und Vergaser Schwierigkeiten - mein Kart wurde Runde für Runde langsamer und dann erklang dieses grässliche Geräusch - der Motor war hinüber. Diesen Sound mag ich gar nicht, er ist einfach schrecklich. Immerhin war meine schnellste Runde gut genug für den 16. Platz unter 131 Bewerbern.

Leider haben die Italiener eine ganz besondere Methode, die Fahrer nach dem Qualifying in die verschiedenen Gruppen einzuteilen. Letztlich war ich nicht nur in der härtesten Gruppe, sondern auch auf einer extrem schlechten Startposition für das erste Rennen. In anderen Gruppe hätten meine Rundenzeit für den vierten, dritten, ja vielleicht sogar für den zweiten Platz gereicht - in meiner Gruppe war ich lediglich Siebte. Ich weiß nicht warum sie dieses System haben, denn fair ist es auf keinen Fall. Einige andere Fahrer, die viel langsamer waren als ich, hatte bessere Ausgangspositionen als ich. Rein nach der Zeit lag ich auf Rang 16, das grandiose System warf mich bis auf Position 25 zurück.

Die folgenden Heats startete ich alle auf der sechsten Position. Nach Problemen im ersten Rennen haben wir uns dazu entschieden, den Motor und Vergaser zu wechseln und zudem einige Änderungen daran vorzunehmen. Und - wie durch ein Wunder - lief das zweite Rennen nahezu perfekt für mich. Ich war eine der schnellsten Fahrer im gesamten Feld und lag bereits auf dem vierten Platz, als ich sah, dass ich auch den Dritten überholen könnte. Da es aber mal wieder einige verrückte Kerle gab, habe ich mich dazu entschlossen zwei Runden vor dem Ziel keine unnötigen Risiken mehr einzugehen. Für mich war es viel wichtiger auf einer guten Position ins Ziel zu kommen, anstatt alles in einem unmöglichen Manöver aufs Spiel zu setzen und alles zu verlieren.

Die guten Leistungen erlaubten es mir im Halbfinale von Platz acht zu starten. Damit standen meine Chancen für einen Finaleinzug nicht schlecht, denn die ersten Elf sollten eine Runde weiter kommen. Wieder fuhr ich ein intelligentes Rennen und hielt meine Position. Auch ein neunter oder zehnter Rang wäre gut genug gewesen, aber ich machte die Rechnung ohne die übermotivierten Jungs. Eine Runde vor der Zieldurchfahrt ist irgendjemand einfach über mich drüber gefahren: über meine Reifen, über mein Chassis und über meinen Arm. Ich war auf der Innenbahn und hatte die bessere Position, daher war es auf jeden Fall seine Schuld.

Ich bin bis auf den 16. Platz zurückgefallen - das Aus. Aber auch wenn ich das Finale verpasst habe, bin ich sehr zufrieden mit mir. Ich konnte die ganze Woche über den Speed der besten Kartfahrer Europas mitgehen und mich behaupten. Nun freue ich mich schon auf das nächste Rennen in La Conca - vielleicht kann ich dort zurückschlagen.