Wie erwartet fällt die Entscheidung, wer Thomas Marschall (Eggenstein) als SEAT Leon Supercopa-Meister nachfolgen wird, erst beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring. Nach zwei spektakulären Rennen in Le Mans konnte sich weder René Rast (Steyerberg), der das erste Rennen an der Sarthe am Samstag gewinnen konnte, noch seine ärgsten Verfolger Florian Gruber (Aham) oder Fredy Barth (CH) entscheidend absetzen.

Der Sieger nach einem ereignisreichen Rennen am Sonntag hieß Christian Hohenadel (Quierscheid), der vor dem Finnen Mikko Heino und Gruber als Erster die Ziellinie überquerte. Der Mann aus dem Saarland feierte damit zwar seinen dritten Saisonsieg, hat damit genauso viel Sieg wie der Gesamtführende René Rast errungen, wird aber aufgrund seiner zahlreichen Ausfälle in der ersten Saisonhälfte nicht mehr im Kampf um die Meisterschaft eingreifen können. Wenige Meter nach dem Start musste das Rennen hinter dem Safety Car forgesetzt werden. Nach einer Kollision zwischen Damian Sawicki (Polen) und dem Gaststarter Erik Janis (CZ) bogen Janis und Sebastian Asch (Ammerbuch) in die Mauer ab. Marcus Steinel (Ammerbuch) konnte nicht mehr ausweichen. Alle Fahrer blieben allerdings unverletzt. In der verbleibenden Rennviertelstunde entwickelten sich jeweils spannende Zweikämpfe zwischen Heino und Hohenadel sowie zwischen Florian Gruber und Fredy Barth. Während Gruber seinen dritten Platz vor seinem Konkurrenten aus der Schweiz behaupten konnte, musste Heino den immer schneller werdenden Hohenadel in der letzte Runde vorbei lassen. Rast belegte hinter Barth den fünften Rang.

Im ersten Rennen am Samstag profitierte der Polesetter Rast von seinem guten Start. Hinter dem Führenden in der Gesamtwertung waren gleich eine handvoll Fahrer in harte, aber durchweg faire Zweikämpfe verwickelt. Für Rast bedeutete der Erfolg an der Sarthe den dritten Sieg in dieser Saison. Nachdem Fredy Barth nach einem verkorksten Start seinen Konkurrenten Christian Hohenadel passieren lassen musste, machte der Schweizer Runde für Runde Boden gut und holte sich den zweiten Platz zurück. Auch Gaststarter Eric Janis konnte die Pace der etablierten Fahrer in seinem ersten SEAT-Einsatz problemlos mitgehen. Allerdings kam der erst 19-Jährige trotz einiger Überholversuche nicht am Polen Damian Sawicki vorbei. Trotzdem war der vierte Platz des Youngsters aller Ehren wert. Erstmals in dieser Saison durfte sich Sawicki über einen Podestplatz freuen. Der Pole fuhr hinter Rast und Barth auf den dritten Platz. Florian Gruber musste sich mit Rang sieben begnügen.

In der Gesamtwertung des SEAT Leon Supercopa 2006 konnte René Rast vor den letzten beiden Rennen auf dem Hockenheimring seinen Vorsprung auf nunmehr 177 Punkte ausbauen. Florian Gruber hat 164 Punkte auf dem Konto, einen mehr als Fredy Barth aus der Schweiz. Diese drei Fahrer werden den Gesamtsieg im SEAT Leon Supercopa 2006 unter sich ausmachen.

Stimmen nach dem ersten Rennen:

René Rast (Sieger):
Nach meinem gewonnenen Start war das Rennen fast schon gelaufen. Profitiert habe ich natürlich von den heftigen Positionskämpfen hinter mir. Ich weiß nicht, ob ich sonst so souverän gewonnen hätte. Unser Ziel haben wir erreicht: Punkte sammeln und die Gesamtführung behalten.

Fredy Barth (Zweiter):
Den Start habe ich leider verschlafen. Danach war ich mitten im Getümmel. Die Zweikämpfe mit Hohenadel, Janis, Sawicki und Asch waren zwar hart, aber auch fair. Was die Gesamtwertung anbetrifft, habe ich weiterhin Chancen. Aber wir denken jetzt nur an das nächste Rennen.

Damian Sawicki (Dritter):
Endlich hat von der ersten bis zur letzten Runde alles gepasst. Nach meinem Zweikampf mit Bauer war zwar die Spur verstellt, aber ich konnte mich nach einigen Runden an die neuen Bedingungen gewöhnen. Anschließend habe ich auf Fehler meiner Konkurrenten gewartet.

Stimmen nach dem zweiten Rennen:

Christian Hohenadel (Sieger):
Einige Runden lang habe ich beobachten können, wo Mikko Heino Schwierigkeiten hatte. In der letzten Runde konnte ich ihn dann überholen. Mein Auto lief absolut problemlos. Mein Dank gilt vor allem dem Team. Schade, dass ich zu Beginn der Saison so viele Ausfälle hatte.

Mikko Heino (Zweiter):
Eigentlich müsste ich mich über den zweiten Platz ärgern. Schließlich habe ich nach dem Neustart das Feld bis zur letzten Runde angeführt. Aber letztlich bin ich auch mit Rang zwei zufrieden, denn ich hatte in den letzten Runden mit immer stärker werdenden Untersteuern zu kämpfen.

Florian Gruber (Dritter):
Mein Start war sehr schlecht. Im Rückspiegel konnte ich noch erkennen, wie Janis und Asch in die Mauer gekracht sind. Nach dem Restart hatte ich alle Hände voll zu tun, mir Fredy Barth vom Leib zu halten. Im Hinblick auf die Gesamtwertung freue ich mich natürlich über die Punkte. Jetzt wird es in Hockenheim besonders spannend.