Großer Erfolg für Porsche in der American Le Mans Serie: Timo Bernhard (Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) steuerten den neuen Porsche RS Spyder mit der Startnummer 7 beim 3. Lauf in Mid-Ohio vom letzten Startplatz zum Sieg und sicherten Porsche damit den ersten Gesamterfolg in dieser Rennserie mit den schnellsten Sportprototypen der Welt. Ihre Teamkollegen Sascha Maassen (Belgien) und Lucas Luhr (Monaco) machten im RS Spyder mit der Startnummer 6 den Doppelsieg perfekt.

"Auf der anspruchsvollen Strecke konnten wir das Potenzial unseres Autos über die gesamte Renndistanz umsetzen", meinte Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Unsere Fahrer haben eine starke Leistung gezeigt und auch die Boxenstrategie hat perfekt funktioniert. Ein großes Lob an die ganze Mannschaft."

Die Ausgangspositionen für das 2:45-Stunden-Rennen auf dem 3,621 Kilometer langen Mid-Ohio Sports Car Course hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während Sascha Maassen von der Pole Position startete, der ersten für den RS Spyder in der American Le Mans Serie, musste Timo Bernhard das Rennen vom Ende des Feldes in Angriff nehmen. Nachdem er sich im Qualifying zunächst die Bestzeit gesichert hatte, war sein RS Spyder beim Nachwiegen etwas zu leicht und wurde deshalb auf den 21. Startplatz zurückgesetzt.

Doch mit einer sehenswerten Aufholjagd machte er schon in den ersten vier Runden nicht weniger als 16 Plätze gut. Als er seinen in Weissach entwickelten und von Penske Motorsports eingesetzten Sportprototyp nach 53 Minuten an Romain Dumas übergab, war er schon Zweiter. Sein Teamkollege ging nach 1:27 Stunden am führenden Lucas Luhr vorbei an die Spitze und verteidigte seinen hauchdünnen Vorsprung souverän bis ins Ziel.

"Es war schon ein eigenartiges Gefühl, am Start das ganze Feld vor sich zu haben", sagte Timo Bernhard, für den es bei seiner Aufholjagd nur eine Devise gab: "Voll auf Angriff." Sein Teamkollege Romain Dumas lieferte sich in der zweiten Rennhälfte einen spannenden Zweikampf mit Lucas Luhr. "Das hat richtig Spaß gemacht", meinte er. "Nach der letzten Gelbphase wurde es noch einmal eng, aber ich konnte meinen hauchdünnen Vorsprung ins Ziel retten. Ein perfekter Tag."

Mit diesem Doppelsieg sorgte der Porsche RS Spyder, der seine Premiere im Oktober 2005 mit einem Klassensieg beim Saisonfinale in Laguna Seca gefeiert hatte, bereits im vierten Renneinsatz für ein Novum in der Geschichte der American Le Mans Serie: Noch nie zuvor ist es gleich zwei Sportprototypen der Klasse LMP2 gelungen, nicht nur die Konkurrenten ihrer Klasse, sondern auch die leistungsstärkeren LMP1-Boliden hinter sich zu lassen. Die starke Vorstellung des RS Spyder unterstreicht nicht zuletzt auch die schnellste Rennrunde, die auf das Konto von Lucas Luhr ging.

Nicht nur im Gesamtklassement, auch in der Klasse GT2 war ein Porsche vorne: Wolf Henzler (Nürtingen) und Johannes van Overbeek (USA) siegten trotz eines Drehers in der Anfangsphase mit dem Porsche 911 GT3 RSR des Teams Flying Lizard Motorsports und verwiesen die starke Konkurrenz von Panoz, BMW und Ferrari auf die Plätze.